Im Kreis Gütersloh gibt es keine Pinkelpausen auf der A33: Der Ravenna-Park steht voll

Halle. Am Abend wird es im Ravenna-Park oft richtig voll. Zwar haben die Geschäfte geschlossen und auch die Mitarbeiter der Firmen sind längst zu Hause, aber dann beginnt die Zeit der Lkw-Fahrer. Die müssen dann einige Stunden oder am Wochenende auch Tage überbrücken, bis sie die Firmen anliefern können. &bdquo;Die Fahrer müssen ihre Pausenzeiten einhalten und rasten an den nicht genutzten Bushaltebuchten, in der Hegelstraße oder in der Zufahrt zum Outlet", schilderte Friederike Hegemann, Fraktionssprecherin der Grünen, die Situation im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss. Dort werde dann geschlafen, am Straßenrand gekocht und die angrenzenden Grünanlagen dienten als Toilettenersatz. &bdquo;Abgesehen von der extremen Vermüllung rund um die Straßen ist diese Situation auch für die Fahrer eine Zumutung", sagte Hegemann. In einem Fraktionsantrag bitten die Grünen daher darum, dass die Verwaltung mögliche Flächen sucht, auf denen Stellplätze samt WC-Häuschen und Waschmöglichkeiten eingerichtet werden. Die Kosten sollten sich die am Gewerbegebiet beteiligten Kommunen teilen. &bdquo;Wir sehen die Kommune in der Verantwortung", sagte Hegemann. Als Vorbild nannte die Fraktionssprecherin eine entsprechende Anlage, welche die Firma Hörmann in Amshausen eingerichtet hat. Notwendigkeit von Rastplätzen im Kreis Gütersloh wird erkannt &bdquo;Es ist nicht in Ordnung, was dort passiert. Allerdings sehe ich die Verantwortung nicht bei der Stadt", entgegnete Bürgermeister Thomas Tappe. Man selbst werde daher keine WC-Anlage betreiben, zumal es im Ravenna-Park auch gar keine Fläche mehr gibt, die im städtischen Besitz sind. Man wolle aber mit den örtlichen Firmen sprechen und weiterhin nach einer Lösung suchen. &bdquo;Die Situation kann so definitiv nicht bleiben", sagte UWG-Fraktionschef Karl-Heinz Wöstmann. Allerdings werde sich wenig ändern, selbst wenn eine Firma eine entsprechende Anlage einrichten würde. &bdquo;Kein Unternehmen wird Platz für die Fahrer anderer Firmen bereitstellen", sagte Wöstmann. Er bat die Verwaltung darum, noch einmal das Gespräch mit der Autobahn GmbH zu suchen, um über die Möglichkeit eines Autobahnrastplatzes zu sprechen. &bdquo;Das Problem ist da und eine Lösung muss her", sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Edda Sommer. Sie sehe ebenfalls die Firmen in der Verantwortung. &bdquo;Man sollte auch noch einmal mit der Autobahn GmbH sprechen", empfahl Sommer. Die Frage sei allerdings, wo es überhaupt eine passende Fläche gebe. Ungewöhnliche langer Autobahn-Abschnitt Schaut man mal auf die Karte oder fährt selbst über die A33 von Paderborn nach Osnabrück, so fällt auf, dass es auf einem fast 60 Kilometer langen Abschnitt keinen Parkplatz gibt. Wer zwischen den Rastplätzen Hövelsenne (Kreis Paderborn) und dem Parkplatz Teutoburger Wald bei Hilter (Landkreis Osnabrück) auf Toilette muss, muss die Autobahn zwangsläufig an einer der Ausfahrten verlassen. &bdquo;Das Stück zwischen den Rastplätzen Hövelsenne und Teutoburger Wald ist tatsächlich ein verhältnismäßig langes Stück ohne Rastanlage", bestätigte Mirko Heuping, Referent der Stabsstelle Kommunikation bei der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Westfalen. Hintergrund seien die schwierigen naturschutzrechtlichen Bedingungen in diesem A33-Abschnitt und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Planung beim Neubau. &bdquo;Dabei mussten viele artenschutzrechtlichen Belange berücksichtigt werden. Damals wurden die Planungen für eine weitere Rastanlage und den damit verbundenen Flächenbedarf erst einmal ausgeklammert, um das Risiko für die Realisierung des Gesamtprojekts zu minimieren", erklärt Heuping. Allerdings sehe das Netzkonzept vor, in den kommenden zehn Jahren für diesen Abschnitt mit der Planung für eine Rastanlage mit WC zu beginnen. Zudem soll auf dem gesamten Abschnitt zwischen Osnabrück und Bad Wünnenberg &bdquo;ein Standort für eine bewirtschaftete Anlage gefunden werden". Die jeweiligen Standorte stehen jedoch noch nicht fest.

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