Sternekoch eröffnet neues Restaurant im Kreis Gütersloh

Halle. "Ich habe schon seit Jahren im Kopf, ein eigenes Restaurant zu eröffnen", sagt Marcel Attianese. Noch in diesem Monat wird sich dieser Wunsch wohl erfüllen, denn der 42-Jährige ist neuer Pächter des Lokals an der Langen Straße 37, in dem bis zum Spätsommer vergangenen Jahres die Pizzeria Alfano's beheimatet war. Mediterran wird es auch zukünftig, schließlich stammen die Vorfahren von Marcel Attianese aus Neapel. Passend dazu hat der seit sechs Jahren in Halle lebende Attianese als Logo für sein Restaurant die neapolitanische Festung Castel SantElmo ausgewählt. "Freunde haben zunächst gedacht, das stelle einen Pizzaofen dar", erzählt Attianese mit einem Schmunzeln. So abwegig wäre der Gedanke nicht, denn natürlich wird die Pizza Napoli mit bis zu zehn Varianten fester Bestandteil der Speisekarte sein. "Ich verwende ein altes Familienrezept für den Pizzateig, das sorgt für einen fluffigen Rand. Die Pizza wird ohne feste Form direkt auf dem Schamott-Stein gebacken", erklärt Attianese. Zudem wird es auf der bewusst überschaubar gehaltenen Speisekarte hausgemachte Nudeln geben, die für die Herstellung passende Maschine steht schon bereit. Das Restaurant wird den Namen Matteo tragen. "Ich habe es nach meinem neunjährigen Sohn benannt", sagt Attianese, der seine aus Halle stammende Frau auf Gran Canaria kennengelernt hat. "Mein jüngerer Sohn heißt Jonas. Ich habe ihm versprochen, dass ich, sofern ich mal ein zweites Restaurant eröffne, es nach ihm benenne", erklärt er die Beibehaltung des Familienfriedens. Gastronomische Spuren gibt es genug in seiner Familie. Seine Mutter war im Siegerland ebenfalls im Gastronomiebereich tätig,und sein Vater war seit der Trennung von seiner Frau im norditalienischen Modena als Pizzabäcker aktiv. "Inzwischen ist er Rentner, backt aber immer noch", erzählt Marcel Attianese. Koch auf dem Kreuzfahrtschiff Der 42-Jährige ist ein Weltenbummler und ist in seinem Berufsleben schon viel herumgekommen. Geboren wurde er in Siegen, wo er im Fünf-Sterne-Hotel Ramada-Treff eine Ausbildung zum Koch absolvierte. Es folgten Jobs auf dem Kreuzfahrtschiff MS Deutschland, in Sternerestaurants in der Schweiz, und auf Sylt. Seinen ersten Job in Halle startete er im Mai 2017 als Küchenchef im Hotel Hollmann. Nach knapp einem Jahr entschied er dann, sich als Mietkoch und mit einem Cateringservice selbstständig zu machen. Noch wird in den Räumen des Restaurants fleißig renoviert, dabei hilft auch Bruder Raffael, der als Dekorateur arbeitet. Mit viel Glück kann Attianese schon zum Stadtfest Haller Willem eröffnen, realistischer ist jedoch der 26. Mai. "Ich benötige vor allem im Servicebereich noch Personal, da bin ich auf einem schmalen Grat unterwegs", sagt der 42-Jährige, der zunächst donnerstags bis samstags ab 17.30 Uhr öffnen wird. In der Küche käme er notfalls alleine klar. "Halle ist ein traumhaftes Städtchen, aber es dürfte schwierig sein, das Restaurant an einem Montagabend voll zu bekommen", sagt Attianese. Daher konzentriere er sich zunächst auf drei Tage, aus ähnlichen Gründen wird es auch keinen Mittagstisch geben. "Ich möchte hundertprozentige Qualität garantieren", sagt Attianese. Eine Abholung der angebotenen Speisen wird möglich sein, über einen Lieferservice denkt der Siegerländer aktuell nicht nach. Weniger Plätze für mehr Ruhe In den vergangenen Tagen hat er die Küche umgestaltet, um Arbeitsabläufe optimieren zu können, und neues Geschirr gekauft. "Neue Teller gehören zu einer modernen Küche dazu, es zählt nicht nur das, was draufkommt", begründet er seine Investition ins neue Porzellan. "Es könnte im Matteo bis zu 52 Sitzplätze geben, ich denke aber, dass es nur rund 40 sein werden", erklärt der Gastronom. Er bevorzuge eher eine ruhige Atmosphäre. "Der Gast soll nicht alles mitbekommen, was am Nachbartisch erzählt wird."

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