"Ein ganz trauriger Tag": A33-Bündnis löst sich auf

Am Erreichen des Ziels gibt es keinen Zweifel mehr. Einzig das Datum der Freigabe bleibt vorerst noch offen. In der letzten Sitzung beschließen 40 Mitglieder deshalb die Auflösung ihres Vereins.

2.500 Menschen drängten sich im Januar 2012 zur Abschlusskundgebung auf dem Lindenplatz und forderten lautstark den Baubeginn der A33. | © Rolf Uhlemeier

25.03.2019 | 25.03.2019, 11:20

Halle. „Heute ist ein ganz trauriger Tag", beginnt Andreas Meyer, der Leiter der OWL-Niederlassung des Landesbetriebs Straßen.NRW, etwas überraschend seine Ausführungen. „Weil sich der Verein der Unterstützer auflöst", fügt er als Erklärung rasch hinzu. Die Straßenbauer stoßen mit ihren Projekten sicher nicht überall auf so viel Begeisterung wie in Halle, wo es am 13. Januar 2012 sogar eine große Demonstration für den Start der Bauarbeiten an der Autobahn 33 gab.

Wie viel diese Veranstaltung half, drohende Finanzierungsprobleme abzuwenden, ist nicht sicher zu beantworten. Auf jeden Fall sorgte auch gute Arbeit hinter den Kulissen dafür, dass beim Bund stets genug Geld für den kompletten Bau der A 33 zur Verfügung stand. Und auch eine Ini-tiative von Gerhard Weber, der eine Art private Vorfinanzierung des Projekts ins Spiel brachte, wird nicht ohne Wirkung geblieben sein. Doch all das liegt scheinbar schon ewig zurück und ist nur noch eine Fußnote der Geschichte.

Bald nicht mehr gebraucht

Ebenso wird es dem Verein bald gehen, denn die Mitglieder entlasteten den Vorstand und beschlossen dann ganz formell die Auflösung des Vereins. Die Vorstandsmitglieder Sven-Georg Adenauer, Klemens Keller und Anne Rodenbrock-Wesselmann wurden ganz offiziell zu Liquidatoren des Vereins bestellt, der bald schlichtweg nicht mehr gebraucht wird.

Wann dieses "bald" allerdings genau sein wird, darüber darf weiterhin munter spekuliert werden. Die Countdown-Uhr des Bündnisses zeigte am Donnerstagabend in der Mensa der Gesamtschule jedenfalls noch gute 277 Tage, nach denen die Straßenbauer ihre Arbeit vollendet haben müssen. Allerdings geht man allgemein davon aus, dass es schneller gehen wird.

"Ende 2019 ist unser Ziel"

„Das Datum kann ich Ihnen leider noch nicht sagen", erklärte Andreas Meyer, der zum letzten Mal im Rahmen einer Versammlung des Autobahn-Vereins seinen Vortrag über die Fortschritte der Bauarbeiten hielt. „Ich glaube nicht, dass es schon in den warmen Monaten passiert. Ende 2019 ist unser Ziel", bekräftigte er noch einmal den offiziellen Termin.

Die Bilder in seinem Vortrag legten allerdings andere Schlüsse nahe. Hier sehen Sie, dass noch eine ganze Menge Arbeit zu tun bleibt", kommentierte er eine entsprechende Aufnahme. „Hier sieht die Autobahn allerdings schon weitgehend fertig aus", musste Meyer bei einem anderen Bild feststellen. Auf dem waren sogar schon die Lärmschutzwände errichtet und der Mittelstreifen bereits bepflanzt. Eigentlich fehlten nur noch ein paar weiße Striche.

"Fahren könnte man theoretisch jetzt schon auf der Autobahn"

„Fahren könnte man theoretisch jetzt schon auf der Autobahn", stellte Andreas Meyer fest. Alle Brücken seien fertig und der Streckenbau auf ganze Länge geschafft. Auch der Lärmschutz wird auf ganzer Strecke bis Mitte des Jahres fertiggestellt sein.

„Noch 7,2 Kilometer bis zum Ziel", hatte Landrat Adenauer seine Ausführungen überschrieben. Dieses Ziel ist eine baldmögliche Einweihung mit Prominenz aus Bund und Land. Der Verein, den er jetzt mit auflöst, wird den Rest seines Vermögens in die Feierlichkeiten stecken und seine Akten im Haller Stadtarchiv unterbringen.