Gütersloher Gründer baut Produkte, die jeder mal gebrauchen könnte

Gütersloh. Daniel Vagners Handy klingelt. Mal wieder. Es ist der Tag, bevor sein erster eigener Onlineshop endlich offiziell eröffnet. &bdquo;Ich bin ziemlich aufgeregt“, gibt er zwischen zwei Telefonaten zu, &bdquo;ich habe lange darauf hingearbeitet.“ Der Gütersloher Gründer will mit seinen Produkten Menschen in Notsituationen helfen. Persönliche Daten sollen im Ernstfall schnell und unkompliziert zugänglich sein. Dafür stellt er Armbänder, Schlüsselanhänger und Anhänger für Tiere her, auf denen Kunden digital wichtige Informationen hinterlegen können. Einen Impfpass, Notfall-Telefonnummern, einen Organspendeausweis oder etwa auch Infos zu Allergien. Das Ganze funktioniert über einen eingebauten NFC-Chip. Die bekannte Funktechnik, Nahfeldkommunikation genannt, die zum Beispiel auch bei kontaktlosem Bezahlen genutzt wird, ermöglicht es, Daten über eine kurze Distanz zu übertragen. Um die digital hinterlegten Daten abzurufen, muss ein Handy direkt an das Armband oder den Anhänger gehalten werden. &bdquo;Im Notfall zählt jede Sekunde. Deshalb baue ich eine Lösung, die ohne Umwege funktioniert und Helfenden sofort die richtigen Hinweise gibt.“ Wie sicher sind die persönlichen Daten geschützt? Vagners Kunden erhalten beim Kauf seiner Produkte einen einmaligen Zugangscode, mit dem sie sich auf der Internetseite von &bdquo;Mein Notfallpass“ registrieren. Dort können sie die gewünschten Dokumente hochladen oder Infos in ein Freitextfeld eingeben. Alle Daten werden verschlüsselt und ausschließlich auf deutschen Servern gespeichert. Das ist dem Gründer wichtig zu betonen. Die Verarbeitung erfolge nach höchsten Datenschutzstandards. Gibt es in dem Konto des jeweiligen Nutzers ein Jahr lang keine Aktivität, wird der Kunde zunächst per E-Mail erinnert. Nach 13 Monaten der Nichtnutzung werden schließlich alle Daten gelöscht. Lesen Sie auch: Frau bricht bei Gütersloher Sportkurs plötzlich zusammen: Diese Karte kann Leben retten &bdquo;Ich versuche, mich mit meinem Preis zwischen 6,50 und 10,50 Euro von anderen Anbietern abzuheben“, sagt Vagner mit Blick auf seine Konkurrenz. Er wolle mit den Produkten nicht viel verdienen, sondern sie allen zugänglich machen und &bdquo;einfach helfen“. Gründer lebt und arbeitet in 30-Quadratmeter-Wohnung in Gütersloh Daniel Vagner, der von den meisten nur mit seinem Spitznamen Samson angesprochen wird, ist vor einigen Jahren der Liebe wegen aus dem Ruhrgebiet nach Gütersloh gezogen. Die Liebe zu seiner damaligen Freundin hat zwar nicht gehalten, dafür aber die Liebe zur Stadt. Vagner ist geblieben und hat in der Dalkestadt ein neues Zuhause gefunden. Aktuell lebt er in einer 30-Quadratmeter-Wohnung, die er allerdings derzeit mehr zu einem Büro inklusive Lager und Versandstation umfunktioniert hat. &bdquo;Es ist eng, aber ich habe mich gut organisiert und es ist trotzdem noch wohnlich“, sagt der 43-Jährige zufrieden. Hauptberuflich arbeitet Daniel Vagner als Immobilienkaufmann bei einem Gütersloher Unternehmen. Die Gründung von &bdquo;Mein Notfallpass“ hat er nebenbei gestemmt. &bdquo;Schlaf wird bei mir aktuell überbewertet“, gibt er zu und grinst, &bdquo;das ist mein absolutes Herzensprojekt und dafür gebe ich alles.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Samson (@real.samson) Der Neu-Gründer produziert die Plättchen mit dem integrierten NFC-Chip in seinem eigenen 3D-Drucker. Er designt, druckt, harzt und labelt alles selbst. Mehr als 400 Produkte hat er in den vergangenen Wochen hergestellt. Und ganz nebenher noch seinen ersten eigenen Onlineshop aufgebaut. Gütersloher bald bei TV-Show &bdquo;Die Höhle der Löwen“? Technische Unterstützung erhält der Gütersloher von einem guten Freund. Ansonsten handelt es sich bei &bdquo;Mein Notfallpass“ noch um ein Ein-Mann-Unternehmen. Themenseite: Weitere spannende Gründer aus dem Kreis Gütersloh Vagner träumt davon, sein Repertoire aufzustocken und demnächst auch verschiedene Farben für die Armbänder und Schlüsselanhänger anzubieten. Auch mit einer ergänzenden App und einem Premium-Angebot liebäugelt der Gründer. Was er sich hingegen nicht vorstellen kann, ist ein Auftritt in der beliebten Fernsehsendung &bdquo;Die Höhle der Löwen“, in der Gründer ihre Start-ups und Produkte vor potenziellen Investoren und einem Millionen-Publikum vorstellen dürfen. &bdquo;Das wäre eine riesige Chance, aber dafür wäre ich - glaube ich - viel zu nervös.“

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