Entscheidung über Gütersloher Millionen-Projekt gefallen

Gütersloh. &bdquo;Es wird Zeit, dass wir ins Handeln kommen“, hatte Heiner Kollmeyer (CDU) am Montag im Hauptausschuss die allgemeine Stimmung in der Politik für ein neues Feuerwehrhaus für den Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Gütersloh vorgegeben. Am Ende stimmte die Mehrheit für den 14,7 Millionen Euro teuren Neubau. Vor der Entscheidung hatte Beigeordneter Carsten Schlepphorst noch einmal die Dringlichkeit des Vorhabens betont. 2011 seien die ersten Mängel aufgetreten, sodass die feuerwehrspezifischen Anforderungen mit dem Gerätehaus nicht mehr hundertprozentig zu erfüllen gewesen seien. Im Laufe der Jahre habe sich der Zustand verschlechtert. 2023 habe sich der Arbeitskreis Feuerwehr gegründet. Zusammen mit einem externen Unternehmen habe man verschiedene Varianten durchgespielt, um die Mängel in den Griff zu bekommen - eine Sanierung, eine Teilsanierung oder ein Neubau. Am Ende habe sich ein Neubau als sinnvollste Lösung herausgestellt. Und zwar am alten Standort an der Friedrich-Ebert-Straße. Lesen Sie auch: Markantes Gebäude in Güterslohs Innenstadt: Alte Feuerwache soll abgerissen werden Darum könnten es auch 19 Millionen Euro werden Bei der Detailplanung habe sich gezeigt, dass es durchaus möglich wäre, in zwei Bauabschnitten den alten Standort zu ertüchtigen, sodass man auf ein teures Provisorium, das dann nur zwei Jahre genutzt würde, verzichten könnte. Der Feuerwehrbetrieb soll während der Rück- und Neubauphase aufrechterhalten werden. Geplant wird mit Baukosten in Höhe von 14,7 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Puffer von 30 Prozent für mögliche Preissteigerungen, sodass mit einer Gesamtsumme von 19 Millionen Euro gerechnet wird. Diese sind über drei Haushaltsjahre verteilt. Neben 3 Millionen Euro für die Planung für das Jahr 2026 sind 9 Millionen Euro für 2027 veranschlagt, für 2028 noch einmal 7 Millionen Euro. Absicht aber soll sein, so versicherte Carsten Schlepphorst gegenüber einem kritischen Einwurf von Heiner Kollmeyer, den finanziellen Puffer nicht auszunutzen. Man wolle noch einmal das Raumprogramm anschauen, wenn die genaue Bepreisung vorliegt, um eventuell etwas abzuspecken, so der Beigeordnete. Er verwies auch darauf, dass das Vorhaben unter Haushaltsvorbehalt steht. Sollte der Haushalt für 2026 verabschiedet sein, würde die Verwaltung indes umgehend in die Ausschreibung gehen. Diskussionen um Raumplanung beim Millionenprojekt Gitte Trostmann (Grüne) freute sich mit den &bdquo;lieben Leuten von der Feuerwehr, dass es endlich auf die Zielgerade geht“. Sie machte aber auf &bdquo;zwei klitzekleine Probleme“ bezüglich der Raumplanung aufmerksam. Sie schlug per Antrag vor, zu prüfen, ob man auf die geplante Waschhalle (84 Quadratmeter) nicht verzichten könne, um die der Berufsfeuerwehr zu nutzen. Auch der Proberaum für das Symphonische Blasorchester (180 Quadratmeter) könnte eventuell entfallen, wenn das Orchester die Proben zum Beispiel in die Weberei abhalten würde. Die Einsparungen bei der Fläche würden sich sicherlich auch auf die Kosten auswirken. Schlepphorst entgegnete, dass das Orchester ein Aushängeschild der Freiwilligen Feuerwehr sei und es &bdquo;das Todesurteil bedeuten könnte, wenn dafür keine adäquate Lösung gefunden wird“. Eventuell könne man den Mehrzweckraum anders organisieren. Auch hinsichtlich der Waschstraße gebe es gute Gründe, dass man diese dort nicht mache. All diese Punkte würden bei der nochmaligen Prüfung der Raumplanung betrachtet werden. Jürgen Behnke (BfGT) enthielt sich bei der Abstimmung, da die Fraktion noch einige kritische Fragen, die sie im Ausschuss für Planung, Bauen und Immobilien am Dienstag noch geklärt haben wollte. &bdquo;Wir sind aber nicht gegen die Feuerwehr und nicht grundsätzlich gegen den Neubau“, so Behnke. Bei der Abstimmung am Dienstag stimmte die BfGT als einzige Fraktion dem Neubau nicht zu. Waschhalle wird als wichtig für die Feuerwehr angesehen Volker Richter (SPD) bestätigte, dass das Ganze &bdquo;viel zu lange gedauert habe“ und dass man nun zu einem guten Kompromiss gekommen sei. &bdquo;Deshalb werden wir der Vorlage uneingeschränkt zustimmen.“ Und er diktierte ins Protokoll: &bdquo;Sollte die Reserve von 30 Prozent nicht gebraucht werden, braucht es keinen Vorschlag der Verwaltung, was damit zu machen ist. Dann fließt das Geld zurück in den Haushalt.“ Die Waschhalle sei sinnvoll und richtig. &bdquo;Die Idee, ein Fahrzeug zum Waschen zur Berufsfeuerwehr zu schicken, halte ich - vorsichtig formuliert - für problematisch.“ Das Orchester sei renommiert, identitätsstiftend für die Feuerwehrleute, manche seien auch im Löschzug aktiv. &bdquo;So ein Orchester kann ich nicht in die Weberei oder wo auch immer setzen.“ Auch Sascha Priebe (FDP) stimmte der Vorlage inklusive Waschhalle und Probenraum fürs Orchester zu und lehnte den Antrag der Grünen ab. &bdquo;Es ist den Musikern nicht zuzumuten, mit ihren großen Instrumenten durch die Stadt zu fahren.“ Ähnlich äußerte sich, auch als praktizierender Musiker, Raphael Tigges (CDU).

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