Bundeswehr-Flugzeug im Tiefflug über dem Kreis Gütersloh – mit besonderem Gruß?

Kreis Gütersloh. Es klingt schier unglaublich: Dutzende Kinder stehen auf dem Schulhof und schauen gen Himmel. Es wird laut, lauter, dann verdunkelt ein großes Flugzeug den Himmel. Eine schwere Transportmaschine der Bundeswehr überfliegt die Grundschule Hörste. Zwischen all den Kindern ein kleines Mädchen, dem dieser Gruß im Besonderen gelten soll: Es ist seine Tante, die die A400M fliegt - ob sich die Geschichte am Dienstagmittag wirklich so zugetragen hat, wissen wir nicht mit letzter Sicherheit. Klar ist: mehrere Kinder und Eltern der Schule haben sie uns so berichtet. Wer sich einmal den genauen Weg anschaut, den die viel beachtete A400M-Maschine der Bundeswehr am Dienstagmittag über Halle flog, dürfte bemerken, dass das 80-Tonnen-Flugzeug offenbar nicht auf direktem Wege zu seinem Zielflughafen war. Statt direkt von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein zu fliegen, legte der Flieger eine Art &bdquo;Ehrenrunde“ über dem Kreis Gütersloh ein, wie Radar-Mitschnitte beweisen. Von Norden kommend überflog die A400M zuerst Werther gen Süden, drehte über dem Steinhagener Gebiet in Richtung Westen ab, um dann über Brockhagen in Richtung Hörste fliegen. Und hier lag möglicherweise auch das Ziel der Ehrenrunde: die Grundschule. Wie drei Eltern unserer Redaktion unabhängig voneinander berichteten, soll die Transport-Maschine bewusst die Grundschule Hörste überflogen haben. Angeblich hatte die Pilotin ihrer jungen Nichte angekündigt, dass sie die Schule zu diesem Zeitpunkt überfliegen wird. Die Schülerinnen und Schüler sollen entsprechend informiert gewesen sein und die Bundeswehr-Maschine erwartet haben. Lesen Sie auch: Kampfjets der Bundeswehr fliegen lautstark über Gütersloh: Das steckt dahinter Flog die Bundeswehr-Maschine nicht zufällig über Halle? Die Schule selbst ist vorsichtig dabei, diese Anekdote zu belegen. Sie könne grundsätzlich bestätigen, dass das Flugzeug die Schule überflogen habe, sagt Schulleiterin Stefanie Liesen auf Nachfrage dieser Zeitung. Man habe zuvor einen Hinweis erhalten, dass es kommen werde. Weiter habe die Schule mit der ganzen Sache aber nichts zu tun gehabt, betont sie. Nachdem die große Transportmaschine Hörste überflogen hatte, hielt sie sich Richtung Nordosten und kehrte auf ihre ursprüngliche Flugbahn zurück, wie sich anhand von flightradar24 nachvollziehen lässt. Mittlerweile kann auch nachgehalten werden, wie genau der Flug ablief. Die Maschine startete um 10 Uhr vom Fliegerhorst Wunstorf nahe dem Steinhuder Meer in Niedersachsen. Von dort aus hielt sich die Maschine erst süd-westlich, drehte nahe Hildesheim Richtung Süd-Osten ab, um dann den Umweg nach Halle-Hörste anzusteuern. Von dort aus flog sie Richtung Norden, um über die Nordsee ihr Ziel am NATO-Flugplatz Hohn in Schleswig-Holstein zu erreichen. Insgesamt war die A400M rund 1.30 Stunde unterwegs. Bundeswehr-Tiefflug beunruhigt viele Beobachter im Kreis Gütersloh Tatsächlich war das Flugzeug während dieser Zeit mehrfach auf einer Höhe von nur 500 Fuß unterwegs. Das sind rund 150 Meter. Im Normalfall flog sie aber mindestens doppelt so hoch. Auch ein Leser unserer Zeitung beobachtete das Flugzeug über Hörste. Er schätzt die Höhe dort auf 200 bis 300 Meter. Wenn sie angemeldet sind, sind solche Tiefflüge zulässig. Insgesamt war das Flugzeug beim Flug über den Kreis Gütersloh so tief unterwegs, dass es viele Beobachter als zutiefst beunruhigend beschrieben. Ein Leser meldete sich bei unserer Zeitung, weil er das Flugzeug &bdquo;knapp über dem Teuto-Kamm“ beobachtet hatte. Mehrere Menschen schildern bei Facebook ihre Eindrücke. Jemand schreibt: &bdquo;Der war so tief, dass wir es vibrieren gespürt haben.“ Eine andere kommentiert: &bdquo;War unheimlich tief, geradeso über die Dächer der Häuser. Der Schrecken war groß, haben echt die Luft anhalten müssen. Es sah auch etwas wie ein ’Bomberflugzeug’ aus.“ Von einem &bdquo;gruseligen“ Erlebnis ist ebenfalls die Rede. Mehrere Beobachter befürchteten gar, die Maschine würde abstürzen. Dem ist indes nicht so.

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