Gütersloher sauer über Netzausbau: Vorgehen von Unternehmen sorgt für Unmut

Gütersloh. Das Thema Breitbandausbau der BITel sorgt in Pavenstädt für erheblichen Unmut unter den Anwohnern. Im Ausbaugebiet &bdquo;Pavenstädt Süd 1“, das sich parallel zur Herzebrocker Straße vom Teckentrupsweg bis zur Straße &bdquo;Auf dem Knüll“ erstreckt, hat das Unternehmen bereits einen kleinen Abschnitt des Teckentrupswegs an das Glasfasernetz angeschlossen – während der Rest des Gebiets noch in der Vermarktungsphase steckt. Ein Blick auf die Ausbaukarte der BITel, einer Tochterfirma der Gütersloher und Bielefelder Stadtwerke, verdeutlicht das Problem: Lediglich die Hausnummern 1 bis 14 am Teckentrupsweg sowie die Hausnummern 69 und 120 der Töpferstraße verfügen über einen Glasfaseranschluss. Im restlichen Ausbaugebiet wirbt die BITel noch um Kunden. Erst wenn eine bestimmte Vorvermarktungsquote erreicht ist, beginnt das Unternehmen mit dem flächendeckenden Breitbandausbau. Für das Ausbaugebiet Pavenstädt Süd 1 braucht es, laut der BITel, eine Quote von etwa 30 Prozent. Andernfalls sei der Ausbau nicht wirtschaftlich. &bdquo;Praktisch sicher, dass wir die Anschlussquote niemals erreichen“ Besonders bitter stößt das einem Anwohner auf, der anonym bleiben möchte. Sein Haus liegt in direkter Nachbarschaft zu dem bereits erschlossenen Bereich. &bdquo;Unser Haus ist das erste in der Reihe, das nicht mehr angeschlossen wurde“, ärgert sich der Betroffene. Besonders frustrierend sei, dass die Hauptleitung direkt an seinem Haus vorbeiführe – lediglich der Hausanschluss fehle. Der Anwohner befürchtet zudem, dass die erforderliche Vorvermarktungsquote nicht erreicht werden kann. &bdquo;Es ist praktisch sicher, dass wir die geschätzten 30 Prozent Anschlussquote niemals erreichen werden“, sagt er resigniert. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet: Die LEG Immobilien SE vermietet zahlreiche Wohnungen &bdquo;Auf dem Knüll“ und ist nach eigenen Angaben eine Kooperation mit Vodafone eingegangen. Zudem gehört die Siedlung an der Töpferstraße der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Dadurch bleiben nur wenige Privateigentümer übrig, die einen Vorvertrag bei der BITel unterzeichnen könnten. &bdquo;Wir haben bereits vor zwei Jahren den Vorvertrag unterschrieben“, betont der Anwohner. Stadtwerke Gütersloh und die BITel verteidigen ihr Vorgehen Den vorzeitigen Teilanschluss erklärt sich der Betroffene folgendermaßen: &bdquo;Dieser Anschluss war quasi ein Unfall und nicht geplant. Hier wurde ohne Information der Anwohner der gesamte Teckentrupsweg aufgerissen, um die Glasfaserleitung zum Kreishaus und zur Polizei zu verlegen.“ Lesen Sie auch: Gütersloher Hof-Bewohner bei Netzausbau vergessen: Stundenlange Wartezeit sorgt für Frust Generell sei die Kommunikation mit der BITel alles andere als gut verlaufen, kritisiert der betroffene Anwohner. &bdquo;Bei meinen Nachfragen bei den Stadtwerken und der BITel ist mir aufgefallen, dass meine Gesprächspartner das Problem nicht verstehen.“ Es werde nur stets darauf verwiesen, dass sich das Gebiet noch in der Vermarktungsphase befinde. Die Stadtwerke Gütersloh und die BITel verteidigen ihr Vorgehen mit dem Prinzip der nachfrageorientierten Erschließung. Alex Kraus, Geschäftsführer der BITel, erklärt: &bdquo;Der Glasfaserausbau orientiert sich maßgeblich an der Nachfrage in den jeweiligen Ausbaugebieten.“ In Pavenstädt Süd 1 und 2 sei das Interesse bisher nicht ausreichend Gebiete mit geringem Interesse würden zunächst zurückgestellt, während Bereiche mit hoher Nachfrage priorisiert werden. In Pavenstädt Süd 1 und 2 sei das Interesse bisher nicht ausreichend vorhanden. Zum vorzeitigen Anschluss des Teckentrupswegs erläutert Kraus: &bdquo;In einem Teilbereich des Teckentrupswegs konnte durch eine notwendige Trassenverlegung frühzeitig ein Anschluss ans Glasfasernetz realisiert werden. Daher wurde dieser Bereich bereits vorzeitig miterschlossen.“

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