FC Gütersloh auf Erfolgskurs: Rächen sich demnächst fehlende Investitionen im Heidewald?

Gütersloh. Zugegeben, es sind erst zwei Spieltage in der Fußball-Regionalliga West absolviert. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nie jemand aufgestiegen. Auch der FC Gütersloh nicht. Aber mit Rot-Weiß Oberhausen und dem 1. FC Bocholt hat der FCG zum Auftakt gleich zwei Meisterschaftsfavoriten auf beeindruckende Art und Weise bezwungen. Das stärkt den Verdacht, dass die Mannschaft von Trainer Julian Hesse ziemlich lange im oberen Tabellenbereich mitmischen dürfte. Denn sportliche Überflieger wie in den vergangenen Jahren der MSV Duisburg, Alemannia Aachen oder Rot-Weiss Essen gibt es in dieser Saison nicht. Dass eine Mannschaft durchmarschieren wird, gilt als ausgeschlossen. Damit einhergehend könnten die Versäumnisse der Vergangenheit den Verein schneller einholen, als man denkt. Denn das jahrelang kaum in das Heidewaldstadion investiert wurde, rächt sich, je näher ein möglicher Sprung in die 3. Liga rückt. Hier müsste der Verein Auflagen des DFB erfüllen, die sehr kostspielig ausfallen werden, um einen Spielbetrieb im Heidewald zu ermöglichen. Verler Beispiel zeigt, dass die Ertüchtigung des Stadions dauert Und ja, wir sind erst im August. Aber die nötigen Baumaßnahmen werden sich nicht von heute auf morgen, nicht von dieser auf nächste Woche und auch nicht von diesem auf den nächsten Monat erledigen lassen. Daher drängt die Zeit. Am Beispiel des SC Verl zeigt sich, wie lange die Ertüchtigung eines Stadions dauern kann. Nach dem Aufstieg 2020 musste der Sportclub erst nach Paderborn ausweichen, dann nach Lotte und schließlich wieder nach Paderborn, um dort seine &bdquo;Heimspiele“ auszutragen. Erst zur Saison 2023/24 kehrten die Verler in ihr Stadion zurück. Kostenpunkt der Umbaumaßnahmen: acht Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte über eine Stadiongesellschaft, an der die Stadt zu 40 Prozent und der Verein zu 60 Prozent beteiligt sind. Auch in Gütersloh sollten sich die Beteiligten möglichst schnell an einen Tisch setzen, um zumindest schon einmal in die Planung zu gehen, was im Zuge eines möglichen Aufstiegs des FCG auf alle zukommen würde. Im Zuge der anstehenden Kommunalwahl sind auch die Parteien gefragt, wie sie sich zum Thema Heidewald positionieren. Millionenschwere Investition dürfte für Diskussionen sorgen Angesichts leerer Stadtkassen und der Posse um die Neugestaltung des Nordbades, bei der die Vorstellung der Pläne bei weiten Teilen der Bevölkerung nur noch Kopfschütteln auslösen und auf breite Ablehnung stoßen, dürfte eine möglicherweise millionenschwere Investition in den Heidewald in der Öffentlichkeit erneut für Diskussionen sorgen. Lesen Sie auch: FC Gütersloh siegt deutlich im Westfalenpokal - Trainer Hesse lobt &bdquo;super Einheit“ Nicht unbegründet würden Argumente sein, warum massiv in eine Sportart, den Fußball, Geld gesteckt wird, das an anderer Stelle womöglich wesentlich dringender benötigt wird. Am Thema Heidewald könnte sich die Frage klären, in welchem Umfang die Stadt Gütersloh und ihre Bürger überhaupt bereit sind, in den Sport zu investieren, speziell in den Spitzensport. Denn in der Hinsicht ist in den vergangenen Jahren wenig bis gar nichts passiert. Diesem Dilemma könnte man wohl nur aus dem Wege gehen, wenn potente Sponsoren gefunden werden, die sich an den Kosten der Stadionertüchtigung beteiligen. Die allerdings möchten die Heimspiele des FCG dann vermutlich auch im ansprechenden Ambiente genießen. Das &bdquo;Hagedorns“ und zwei Pagodenzelte dürften da längst nicht ausreichen. FCG müsste wohl bei einem Aufstieg vorerst ausweichen Bei all diesen Gedankenspielen dürfte der FC Gütersloh dennoch nicht darum herumkommen, im Fall eines Aufstiegs in die 3. Liga zumindest vorübergehend in ein anderes Stadion auszuweichen. Denn Ausnahmegenehmigungen erteilt der DFB, wie in dieser Saison beim TSV Havelse zu sehen ist (der Drittligist muss im 15 Kilometer entfernten Hannover spielen), nicht. Die Wahl besteht dabei – aus Fansicht – irgendwo zwischen Pest und Cholera. Paderborn? Ganz schön weit weg. Bielefeld? Na, ja. Verl? Um Gottes willen! Ganz abgesehen davon, ob mit den Vereinen überhaupt eine Einigung über eine Beherbergung erzielt werden kann. Es gibt also noch viele offene Fragen zu beantworten. Ja, es sind erst zwei Spiele gespielt. Aber nein, wir sind nicht erst, sondern schon im August. Ein guter Auftritt des FC Gütersloh im DFB-Pokal-Spiel gegen den Bundesligisten 1. FC Union Berlin, zu dem am Freitag, 15. August, 10.431 Zuschauer im Heidewald zugelassen sind, dürfte das Thema Stadion weiter befeuern.

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