Rettungshubschrauber im Einsatz: Mehrere Unfälle in Gütersloh wegen defekter Ampeln

Gütersloh. Kaputte Ampeln haben an gleich zwei Stellen in Gütersloh zu Unfällen geführt. Ein besonders folgenschwerer ereignete sich Dienstagabend auf der Kreuzung Nordring/Marienfelder Straße, wo zwei Menschen schwer verletzt wurden. Kurz zuvor, am Nachmittag, hatte es auch in Spexard an der Kreuzung Verler Straße/Thaddäusstraße/Lupinenweg gekracht. Auch dort gab es Verletzte, auch dort war die Ampel außer Betrieb. Erklärungen für die vielen Ampelausfälle gab es am Mittwoch nicht. Eine Sprecherin des Landesbetriebes Straßen NRW erklärte, eine Fachfirma sei mit der Ursachenforschung befasst, noch gebe es keine näheren Informationen dazu. Jede Ampel werde schnellstmöglich repariert, so die Sprecherin. Der Landesbetrieb ist für beide betroffenen Kreuzungen zuständig, da die Ampeln an Bundes- und Landesstraßen stehen. Lesen Sie auch: Mehrere Verletzte bei schwerem Unfall im Kreis Gütersloh Probleme mit Ampeln auf der innerstädtischen B 61 gibt es seit geraumer Zeit. Vergangene Woche hatte die Stadt bestätigt, dass jene an der Kreuzung Nordring/Goethestraße aus dem Takt geraten war und die Grüne Welle auf dem Ring immer wieder ausbremste. Mitte April, so die Stadt weiter, habe eine veraltete Ampel an der Kreuzung Westring/Herzebrocker Straße mit Verbindungsstörungen zu kämpfen gehabt. Mitten in der Rushhour blinkt die Ampel gelb Auch am Dienstag und Mittwoch kam es an mehreren Stellen zu Ausfällen. So war das am Mittwoch etwa an der Kreuzung Westring/Diekstraße Mittwoch zu beobachten, am Dienstag passierte das Gleiche an den Kreuzungen Nordring/Brockhäger Straße sowie an der B 61/Ecke Hans-Böckler-Straße. Allerdings blieb es an all diesen Stellen unfallfrei. Der Ampelausfall am Dienstag an der Kreuzung Nordring/Marienfelder Straße hingegen führte nicht nur zu einem Verkehrschaos, er hatte gravierendere Konsequenzen. Mitten in der Rushhour, 17.20 Uhr, blinkte die Ampel an diesem Hauptknotenpunkt Güterslohs gelb. Eine 25-Jährige, aus der Innenstadt kommend, versuchte, nach links auf den Ring abzubiegen, nahm dabei jedoch einer 32-Jährigen, die Richtung Rheda-Wiedenbrück unterwegs war, die Vorfahrt. Vier Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Lesen Sie auch: Jede Rettung zu spät: 18-Jähriger aus dem Kreis Gütersloh stirbt nach Unfall noch vor Ort Die 32-Jährige, in einem Seat unterwegs, traf es schwer. Ein Notarzt wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 13 eingeflogen. Er versorgte die Gütersloherin noch am Unfallort, danach brachte sie ein Rettungswagen ins Krankenhaus. Die 25-jährige Bielefelderin, am Steuer eines Ford Fiesta, musste ebenfalls ins Krankenhaus. Ihre beiden Beifahrerinnen im Fiesta – 22 und 18 Jahre alt, jeweils aus Harsewinkel – wurden nur leicht verletzt, sie konnten ambulant versorgt werden. Drei Rettungswagen waren im Einsatz, außerdem die Gütersloher Berufsfeuerwehr, die die Polizei beim Absperren der Unfallstelle unterstützte. Die beiden Autos waren demoliert, sie mussten abgeschleppt werden. Sachschaden: circa 30.000 Euro. Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergung blieb die Kreuzung vollständig gesperrt. Das führte auf den umliegenden Straßen – Haege-, Barth- und Pestalozzistraße – zu weiteren Staus. Die Haftungsfrage ist in solchen Fällen geregelt Bereits im Laufe des Tages waren im Stadtgebiet Ampeln ausgefallen. Auf der Verler Straße in Spexard hatte es deswegen schon zwei Stunden vorher, um 15.30 Uhr, gekracht. Eine 63-jährige Gütersloherin war laut Polizeibericht mit ihrem Toyota vorsichtig in die Kreuzung eingefahren, um den Lupinenweg geradeaus zu überqueren. Eine 25-Jährige aus Rheda-Wiedenbrück, die Richtung Verl unterwegs war, kollidierte jedoch mit ihr. Die 25-Jährige erlitt schwere Verletzungen, die 63-Jährige leichte. Beide kamen ins Krankenhaus. Ihre Autos wurden abgeschleppt, Sachschaden auch hier 30.000 Euro. Und: Auch hier musste die Kreuzung zwischenzeitlich voll gesperrt werden, mit allen Folgen für den Verkehr. Unfallschwerpunkte in Gütersloh: Hier sollten Autofahrer besonders aufpassen Dass Straßen NRW wegen der kaputten Ampeln für die Unfälle haften muss, ist unwahrscheinlich. Sowohl der Landesbetrieb als auch die Stadt erklärten, dass auch bei ausgefallenen Ampeln die Straßenverkehrsordnung gelte. Die Verkehrsteilnehmer seien gefordert, sich in diesen Fällen an die Vorfahrtsschilder zu halten.

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