Verkehr

Kritik von Geschäftsleuten: Parken in Güterslohs Innenstadt wird nun wieder günstiger

Wegen der neuen Preise für das Parken in Gütersloh hatte es zuletzt viel Unmut gegeben. Jetzt gibt es gute Nachrichten - besonders für Kurzzeitparker.

Kurzzeitiges Parken wird in einigen Bereichen der Stadt wieder günstiger, allerdings nicht bei diesem Parkautomaten auf dem Marktplatz. | © Andreas Frücht

Matthias Gans
15.04.2025 | 15.04.2025, 19:45

Gütersloh. Die Parkgebühren in Gütersloh werden nach viel Kritik an der vom Rat am 30. August 2024 beschlossenen Erhöhung wieder teilweise gesenkt. Davon profitieren indes nur Kurzzeitparker. Der Mobilitätsausschuss hat den von der Verwaltung vorgeschlagenen Anpassungen jetzt einstimmig zugestimmt.

Demnach sind für Autofahrer, die zur schnellen Erledigung ihren Wagen in der Innenstadt (Zone II) parken wollen, in den ersten zwölf Minuten nur eine Mindestgebühr von 50 Cent fällig und weitere 10 Cent pro 2,4 Minuten. Zuletzt war in diesem Bereich 2,50 Euro pro Stunde fällig.

In Zone III (erweiterte Innenstadt, westlich von Hohenzollern-, Münster- und Dalkestraße sowie nordöstlich der Friedrich-Ebert-Straße) sind neben der Mindestgebühr von 50 Cent für alle weiteren drei Minuten Parken jeweils 10 Cent zu bezahlen. Hier betrug die Gebühr zuvor 2 Euro pro Stunde.

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Reaktionen von Handel und Co. hatten Anpassung nötig gemacht

Alle weiteren Tarife, auch für Jahres- und Halbjahreskarten, bleiben bestehen. Die Umstellung soll im Sommer erfolgen, wie Baudezernent Albrecht Pförtner in Aussicht stellte, sollte der Rat am 16. Mai sich ebenfalls für die Umstellung aussprechen.

Die Umstellung soll im Sommer erfolgen, stellte Baudezernent Albrecht Pförtner in Aussicht. - © Andreas Frücht
Die Umstellung soll im Sommer erfolgen, stellte Baudezernent Albrecht Pförtner in Aussicht. | © Andreas Frücht

Pförtner machte indes keinen Hehl daraus, dass die Stadt die bisherigen Tarife gerne noch hätte länger gelten lassen, „um Erfahrungen zu sammeln“, zumal der Vollbetrieb aller veränderten bzw. angepassten Parkscheinautomaten erst seit Mitte Oktober 2024 stattfinde.

„Auf der anderen Seite waren die Reaktionen aus Handel und den Gesundheitsdienstleistungen schon so, dass wir uns veranlasst gesehen haben, jetzt diese Anpassung vorzunehmen.“ Zudem müssten die Bezahlsysteme überarbeitet werden, denn die jetzige Art des Bargeldeinsammelns sei zu teuer.

CDU-Politiker hätte sich Anpassungen für Zone I gewünscht

Ingold Klee (Grüne) hätte auch ein Euro Mindestparkgebühr in Ordnung gefunden, 50 Cent seien „sehr kleinteilig“. Dass die Parkzone IV (Bereich Weberei zwischen Dalkestraße und Unter den Ulmen) nicht angepackt worden sei, sei noch zu diskutieren. Hier könnten sich die Grünen wegen des Bambikinos und des Altenheims etwa eine Halbierung auf zwei Euro vorstellen.

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Niklas Reimer (CDU) hätte gerne auch Anpassungen für die Zone I gewünscht, auch wenn dort dauerhaft Stellplätze, nämlich am Bahnhof und ehemaliger Post entfallen würden. Pförtner wies darauf hin, dass Hagedorn als Eigentümer und Investor dort ein Parkhaus plane, zumindest teilweise auch für öffentliches Parken. Genauere Angaben dazu, was dort entstehen soll, machte er nicht.

Torsten Drescher (AfD) kritisierte, warum man nicht die Gebühren von 4 Euro etwa auf dem Marktplatz senke, wenn man das Ziel verfolge, die Autos aus der Innenstadt zu halten. Sascha Priebe (FDP) entgegnete ihm, Drescher solle ihm eine Stadt nennen, wo man ganztägig für nur 4 Euro parken könne, er trage das Konzept voll mit. Jürgen Behnke (BfGT) hingegen erkannte in den Anpassungen nur einen „Windzug nach unten“, stimmte dem Konzept dennoch zu.

Parkhaus sei für ältere Menschen ein Angstraum, sagt Pförtner

Während Thomas Krümpelmann (SPD) daran erinnerte, dass die Erhöhung der Parktarife „aus finanzwirtschaftlichen Gründen“ getroffen worden sei und Änderungen nach Vorlage des Parkraumgutachtens in etwa einem halben Jahr noch diskutiert werden könnten, betonte Felix Kupferschmidt als Sprecher der Verkehrsverbände die klimarelevante „Lenkungswirkung von Parkgebühren“. Wenn geringere Parkgebühren zu mehr Autoverkehr führten, konterkariere das den Klimaschutz.

Pförtner entgegnete, durch viele Telefonate mit Beschwerdeführern habe er erfahren, dass nicht nur „die Bequemen“ die höheren Parkgebühren treffe. Sondern unter anderem auch ältere Menschen, für die das Parkhaus ein Angstraum sei.