Neues Millionen-Projekt für Gütersloh: Diese Entscheidung könnte die Innenstadt beleben

Gütersloh. Die Stadt Gütersloh plant, im kommenden Jahr zwei zentrale Verkehrsverbindungen in Fahrradstraßen umzuwandeln. Eine Strecke verläuft durch die Münsterstraße, die andere durch Strenger- und Schulstraße. Die erste Route soll entlang der Münsterstraße führen, die zweite verläuft durch die Strenger- und Schulstraße. Diese Vorhaben umfassen nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch den Abbau von 48 Parkplätzen. Die Ratsfraktionen haben den Vorschlag, dessen Kosten sich auf 1,2 Millionen Euro belaufen, kürzlich erhalten. Eine Landesförderung könnte bis zu 80 Prozent der Kosten decken. Innerhalb von nur 24 Stunden nach Bekanntgabe des Vorhabens erreichten uns die ersten Leserbriefe, die eine deutliche Skepsis gegenüber den geplanten Radachsen zum Ausdruck bringen. Ein Leser zeigte sich besonders besorgt und stellte die Frage, ob die Verantwortlichen mit diesem Schritt die Innenstadt &bdquo;hinrichten“ möchten. Er vertrat die Ansicht, dass die Kombination aus erhöhten Parkgebühren und dem Wegfall von Parkplätzen den lokalen Einzelhandel schwer treffen könnte. Dennoch sollte man diesen Ansatz der Stadt nicht vorschnell und aus dem Bauch heraus ablehnen. Vielmehr verdient es dieser Plan, gründlich diskutiert zu werden. Eine Transformation, die Gütersloh zukunftsfähig macht Die geplanten Fahrradachsen in Gütersloh sind ein gutes Beispiel für den notwendigen Wandel in unserer Mobilität. Es geht nicht nur darum, Fahrradwege zu schaffen, sondern um eine grundlegende Neugestaltung des städtischen Raums. Eine Transformation, die Gütersloh zukunftsfähig macht. Wir leben in einer Zeit, in der der Klimawandel unübersehbar ist. Auch Gütersloh muss seinen Beitrag leisten, um Emissionen zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Das Auto, das lange Zeit als Synonym für Freiheit und Fortschritt galt, hat seinen Preis: Staus, Lärm, Luftverschmutzung und ein immenser Flächenverbrauch. Hintergründe: Neues Millionen-Projekt in Gütersloher Innenstadt geplant: Parkplätze würden wegfallen Die Fahrradachsen sind ein konkreter Schritt, um Alternativen zum Auto zu stärken. Sie sind Teil einer ganzheitlichen Strategie, die den öffentlichen Nahverkehr, den Fußverkehr und den Radverkehr intelligent miteinander verknüpft. So schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage beispielsweise, dass die Fahrradstraße durch die Strengerstraße in Zusammenhang mit dem geplanten Fahrradparkhaus am Bahnhof &bdquo;erhebliches Potenzial“ bieten würde. Wer von Verkehrswende redet, muss auch entsprechend handeln Im Grunde genommen ist das Vorhaben eine direkte Umsetzung der politischen Ziele, denen sich die Stadtpolitik verschrieben hat. Wer von Klimaschutz und Verkehrswende redet, muss auch dementsprechend handeln. Die Sorge um den Verlust von Parkplätzen ist verständlich, aber vielleicht gar nicht so rational, wie es viele gerne hätten. Studien wie die Untersuchung der RWTH Aachen aus dem Jahr 2023 zeigen, dass auch ein gegenteiliger Effekt eintreten kann. Während zahlreiche Straßenparkplätze unmittelbar um ein Geschäft dessen Mietwert senken, wirken sich Parkkapazitäten in einem weiteren Umfeld von 100 bis 500 Metern positiv aus. Die Erklärung ist simpel: Einzelhandelsstandorte gewinnen an Attraktivität, wenn die unmittelbare Geschäftsumgebung nicht von parkenden Autos dominiert wird, gleichzeitig aber ausreichend Parkmöglichkeiten in bequemer Gehdistanz zur Verfügung stehen. Das spräche dafür, Parkplätze im Straßenraum zu entfernen und Parkhäuser in der Nähe besser zu nutzen – genau das, was in Gütersloh passieren soll. Das Ganze muss, wie es auch von der Stadt beabsichtigt ist, von der 80-Prozent-Förderung des Landes abhängig gemacht werden. Andernfalls müsste das 1,2-Millionen-Vorhaben deutlich verkleinert werden. Etwas anderes lässt die derzeitige Haushaltslage nicht zu.

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