Straße in Gütersloh wird zur Großbaustelle: Das müssen Anwohner jetzt wissen

Gütersloh. Die Stadt Gütersloh wird voraussichtlich im Januar 2025 damit beginnen, einen Teil der Brockhäger Straße umfassend zu sanieren. Erneuert wird der Abschnitt zwischen Nordring (B 61) und Haege-/Körnerstraße. Der Eingriff ist derart massiv, dass die Arbeiten rund 16 Monate in Anspruch nehmen werden. Stadteinwärts wird die Straße während der Bauzeit gesperrt. Gleichzeitig sollen großräumige Umleitungen über die Stadt Harsewinkel/Marienfeld sowie die Holler Straße/Münsterlandstraße eingerichtet werden. Auf einer Bürgerversammlung im Rathaus am vergangenen Mittwoch, 4. Dezember, hatten Anlieger nun die Möglichkeit, sich umfassend über die Baumaßnahme zu informieren und Fragen zu stellen. Circa 40 Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. &bdquo;Die Kosten für den Straßen- und Kanalbau belaufen sich auf etwa drei Millionen Euro“, eröffnet Rainer Ernst, Projektleiter im städtischen Fachbereich Tiefbau, seinen Vortrag. Die Kosten für die Versorgungsleitungen seien in diesem Preis noch nicht mit inbegriffen. Das Land übernimmt von den rund drei Millionen Euro laut einer Übersicht (&bdquo;Liste der Fördervorhaben kommunale Straßeninfrastruktur 2024“) etwa 970.000 Euro. Rund 13.000 Fahrzeuge nutzen die Straße pro Tag Das sorgte für einige Verwirrung unter den Besuchern, da die Stadt noch vor wenigen Monaten Baukosten von etwa 2,55 Millionen Euro als Kostenpunkt kommuniziert hatte. Auf &bdquo;NW“-Nachfrage heißt es aus dem Rathaus: &bdquo;Die Erhöhung der Baukosten resultiert aus der Schärfung der Ergebnisse nach Ausschreibung.“ So seien in der neuen Summe genauere Planungskosten und die Kosten für die Kanalsanierung mit aufgenommen worden. Die Notwendigkeit der Sanierung ist dringend, wie Ernst bei der Bürgerversammlung erläuterte: &bdquo;Eine Verkehrszählung hat ergeben, dass im Durchschnitt rund 13.000 Fahrzeuge die Straße am Tag benutzen.“ Diese enorme Belastung hat deutliche Spuren hinterlassen: Spurrillen von bis zu sieben Zentimetern Tiefe, Löcher in der Straßendecke, Absackungen und beschädigte Bürgersteige zeugen vom massiven Verschleiß. Darüber hinaus sei das Kanalsystem beschädigt und alte Versorgungsleitungen müssen dringend ausgetauscht werden. Die Komplexität der Baumaßnahme wird besonders bei den unterirdischen Leitungen deutlich. &bdquo;Da unten liegen Leitungen, von denen wir wissen, wo sie sind. Dann gibt es Leitungen, bei denen wir eine Ahnung davon haben, wo sie liegen. Es gibt aber auch Leitungen, von denen wir gar nicht wissen, wo sie liegen“, erklärt Ernst. Diese Unsicherheit trägt maßgeblich zur langen Bauzeit bei. &bdquo;Die zeitliche Herausforderung bei diesem Projekt liegt eindeutig unterhalb der Straße“, ergänzt der Projektleiter seine Ausführungen. Gütersloher können sich mit Container über Bauvorhaben informieren Damit die Anlieger durchgehend über die einzelnen Phasen der Sanierung hinweg gut informiert sind, wird die Stadt die einzelnen Bauunternehmen dazu verpflichten, die Anwohner und Gewerbetreibenden entsprechend zu informieren. Gleichzeitig plant die Stadt, einen Informationscontainer auf der Baustelle aufzustellen, an dem sich jeder über das Bauvorhaben informieren kann. Darüber hinaus sollen die Eckdaten zu der Baustelle inklusive Lagepläne und Skizzen der Umleitungen ab Montag, dem 9. Dezember, auf der städtischen Internetseite des Fachbereichs Tiefbau einsehbar sein. Lesen Sie auch: Gütersloher wehren sich gegen Pläne der Stadt: Sorge vor hohen Kosten durch Straßenausbau An dieser Stelle wurden viele der Veranstaltungsteilnehmer unruhig. Viele Anwohner und Gewerbetreibende fühlten sich, trotz der bereits im November 2023 versendeten Informationsschreiben, schlecht über das Bauvorhaben informiert. Eine Anliegerin beklagte: &bdquo;Ich habe erst vor wenigen Wochen von meinem Vermieter den Brief aus November 2023 weitergeleitet bekommen.“ Die Stadt reagiert auf diese Kritik und signalisierte, zukünftig nicht nur Eigentümer, sondern auch direkt Mieter und Gewerbetreibende zu informieren.

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