Neue Wohnungen mitten in Güterslohs Innenstadt: Erste Details zu Bauplänen sind bekannt

Gütersloh. Mitten in der Innenstadt könnten eine Reihe weiterer Wohnungen entstehen. So liegen der Stadt Anfragen für zwei größere Vorhaben in dem Viertel zwischen Rathaus und Städtischem Gymnasium vor. Die Verwaltung begrüßt eine solche Verdichtung. Um die Entwicklung steuern zu können, strebt sie einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren an. In Kürze befassen sich die Ratsfraktionen damit. Sie beugen sich über die Pläne für ein Karree, das 2,4 Hektar umfasst und zwischen Friedrich-Ebert-, Berliner, Schulstraße und dem Pättken längs des Gymnasiums liegt. Details zu den Bauvorhaben sind bislang nicht bekannt. Lesen Sie auch: Neubau im Kreis Gütersloh versperrt Anwohnern die Sicht: &bdquo;Fühlt sich wie im Gefängnis“ Aus den Unterlagen der Verwaltung geht aber hervor, dass die beiden Investoren die Absicht haben, hinter der Berliner Straße zu bauen, teils entlang des Pättkens. Rund 50 Wohnungen könnten in Summe entstehen, schätzt die Stadt. Am Pättken wären sie maximal dreigeschossig. Bei einem der Investoren soll es sich um Asset Immobilien handeln &bdquo;In Anbetracht des dringend benötigten Wohnraums sowie der attraktiven Lage in der Innenstadt wird diese Bebauung für angemessen erachtet“, heißt es in den Unterlagen. Kleine Wohneinheiten wären schön, gerne auch für Bewohner ohne eigenes Auto. Vorgesehen seien gleichwohl Tiefgaragen. Deren Ein- und Ausfahrten lägen an der Schul- und der Berliner Straße. Den Grünzug entlang des Pättkens gelte es zu erhalten. Er werde sogar eher aufgewertet. Gemeint sind zusätzliche Bäume und eine gestalterische Aufwertung des Geh- und Radweges. Bei einem der beiden Investoren handelt es sich dem Vernehmen nach um Asset Immobilien. Die Firma aus Rheda-Wiedenbrück, Vermögensverwalterin der Familie Tönnies, hatte den Gebäudekomplex Berliner Straße 83-85 vor einigen Jahren gekauft. Ihr Grundstück erstreckt sich mit Parkrampe und angedocktem Wohnhaus bis nach hinten zum Pättken. Eindruck der aktuellen Hinterhof-Situation könnte behoben werden Auf dieser Fläche könnten etliche Wohneinheiten entstehen; die Parkrampe würde in diesem Fall wohl abgerissen und überbaut. In der Innenstadt hat Asset unlängst einen Teil des neuen Komplexes an der Kökerstraße errichtet, beim Marten-Gelände an der Bismarckstraße steht die Firma in den Startlöchern. Ein anderer Investor würde Wohnungen entlang des Pättkens errichten. Auch hier hätte das nicht nur den Vorteil, dass man (zumal in der Innenstadt) sparsam mit Grund und Boden umgeht und neuer, dringend benötigter Wohnraum geschaffen würde, sondern der aktuelle Eindruck einer unschönen Hinterhof-Situation behoben werden könnte. Die Stadt würde das jedenfalls gutheißen, schreibt sie. Die Passanten auf dem Pättken vermutlich auch. Den neuen, steuernden Bebauungsplan legt die Stadt auf, weil die beiden alten Pläne für dieses Karree kaum noch taugen. Der Stadt schwebt nun vor, dort etwas auszuweisen, das sich &bdquo;urbanes Gebiet“ nennt. Das Planungsrecht bezeichnet damit Gebiete, in denen drei Nutzungen vorherrschen, nämlich Wohnen, Gewerbe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen. Die Obergrenze für solche Gebiete liegt bei 20.000 Quadratmetern; hier wären es 19.000. Gebäude der Feuerwehr ist in die Überlegungen einbezogen Die übrigen 5.000 Quadratmeter (von den gesamten 2,4 Hektar) entfallen auf die Fläche der Feuerwehr. Daran – an dieser Zweckbestimmung &bdquo;Gemeinbedarfsfläche“ – soll sich auch nichts ändern. Seit rund anderthalb Jahren befasst sich ein Arbeitskreis mit der Zukunft des Geländes, zusammengesetzt aus Vertretern der Ratsfraktionen, Feuerwehr und Verwaltung. Konsens ist, dass die Feuerwehr dort bleibt, zumal der Löschzug den Standort für optimal hält. Konsens ist aber auch, dass die Gebäude mehr oder weniger hinfällig sind. Manche sind in derart desolatem Zustand, dass die Feuerwehr sie nicht mehr nutzt. In manchen hat der Bauhof Material und Fahrzeuge deponiert. Bislang ist für das Gebiet der Feuerwehr festgelegt, dass die Bauten höchstens zwei- bis dreigeschossig sein dürfen. Der neue Bebauungsplan ändert das. Künftig wären vier Vollgeschosse erlaubt, wie schon entlang der Berliner Straße. Denkmalgeschützes Flöttmann-Gebäude wird gesichert Diese Höhe der sogenannten &bdquo;Blockrandbebauung“ würde künftig für das gesamte Karree festgesetzt, ausgenommen Pättken. Die Stadt verfolgt damit ihr vorrangiges Ziel der Verdichtung, der Innenentwicklung. Lesen Sie auch: Neue Wohnungen am Gütersloher Stadtpark: Erste Infos zu Projekt auf Ex-Gaststätten-Areal Festgesetzt und gesichert wird mit dem neuen Plan auch das denkmalgeschützte Gebäude von Flöttmann. Ebenso die Grünstrukturen. Bei aller Wohnverdichtung sei deren Erhalt wichtig, damit sich die City nicht aufheizt. Stichwort: Klimaresilienz. 81 Bäume wurden kartiert und bewertet. Manche gelten als besonders schützenswert, andere nicht. Bei der Bebauung sei ein Teileingriff in den Bestand nicht zu vermeiden, so die Stadt. Sie versichert, reichlich nachzupflanzen.

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