Gütersloh/Halle. „Mir geht es gut, ich habe alles, was ich brauche. Viele andere haben das nicht.“ Timm Draak ist zwar erst 16 Jahre alt, aber er weiß schon jetzt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Und er will denen helfen, denen es nicht so gut geht wie ihm selbst. Zum Beispiel Menschen in Kriegsgebieten, die von heute auf morgen alles verloren haben. Darum hat er sich mit der Hilfsorganisation Global Aid Network (Gain) zusammengetan und eine Spendenaktion zur Weihnachtszeit auf die Beine gestellt.

Timm Draak absolviert im Rahmen seines Fachabiturs an der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales in Halle ein einjähriges Berufspraktikum in der Christuskirche in Gütersloh. Bereits seit vier Jahren geht er in der Christuskirche regelmäßig ein und aus und verbringt hier einen großen Teil seiner Freizeit.

Dabei kommt Timm gar nicht aus einer besonders religiösen Familie. „Wir sind hauptsächlich an Heiligabend in die Kirche gegangen. Das wars“, erzählt Timm. Den ersten Kontakt mit der Gemeinde hatte er wegen des Projekts „Wir bauen eine Legostadt“. „Und dann bin ich irgendwie hiergeblieben“, sagt der Haller und lacht.

16-Jähriger plant, Pastor zu werden

Schon vor seinem Jahrespraktikum engagierte er sich beim Kindergottesdienst, als Übersetzer beim Baseballcamp oder wirkte bei Moderationen in Gottesdiensten mit. Da fiel die Wahl bei seinem Pflichtpraktikum nicht schwer. „Es ist ungewohnt, aber auch sehr toll, nicht mehr jeden Tag zur Schule zu müssen. Es macht richtig Spaß“, sagt Timm Draak. Und was ist nach der Schule geplant? „Der Plan ist, Pastor zu werden“, sagt Timm.

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Bei der Pfingstjugendkonferenz entdeckte er schließlich den Stand der Hilfsorganisation Gain. Bei Naturkatastrophen oder menschengemachten Katastrophen, wie Kriegen, hilft Gain mit Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Gütern und liefert sie an die Orte, an denen sie gebraucht werden. „Es hat mich fasziniert, Jugendlichen in Kriegsgebieten zu helfen. Und als ich der Organisation von meiner Idee erzählt habe, waren die sofort dabei“, sagt Timm.

Der 16-Jährige plant nun eine große Spendenaktion. Gebraucht werden gut erhaltene Spielzeuge, Schulmaterialien, Kleidung oder Hygieneartikel. Und: „Frauenhandtaschen. Laut Gain nehmen flüchtende Menschen ihre wichtigen Dokumente meist in Handtaschen mit“, sagt Timm. „Außerdem heißt es, dass an den Grenzen Damenhandtaschen seltener gestohlen werden, als Männerrucksäcke.“

Adventsmarkt mit Spendenaktion

Für die Spendenaktion hat die Christuskirche einen Adventsmarkt auf die Beine gestellt, der am 30. November stattfinden soll. Auf die Besucher warten um die 20 Stände mit frisch gebackenen Waffeln und anderen Leckereien, heiße Getränke und Kreatives zum Stöbern. „Unser Chor mit Ukrainern wird Weihnachtslieder singen, es wird ein Lagerfeuer geben und eine Bastelaktion für Kinder“, sagt Timm Draak.

Die Spenden werden in einer Scheune gesammelt. „Bei uns gibt es dann auch noch warme Getränke“, sagt der 16-Jährige. Ein paar Tage später holt die Hilfsorganisation Gain die Sachen dann ab und transportiert sie in Krisenregionen nach Lettland und in die Ukraine.

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Es ist sein erstes Spendenprojekt, aber Timm plant noch mehr. „Nächstes Jahr habe ich vielleicht die Möglichkeit, mal mit nach Lettlant zu fahren und zu helfen.“ Ganz nach dem Motto: „Hoffnung schenken, wo es gerade hoffnungslos erscheint.“