Mehr Polizeischutz für Gütersloher Event: Reaktion auf Attacke in Solingen

Gütersloh. Am kommenden Wochenende wird es genau acht Tage her sein, dass ein 26-jähriger Flüchtling aus Syrien auf dem Stadtfest in Solingen ein Blutbad mit drei Toten angerichtet hat. Die Gedanken daran, dass ein Täter ein Messer zückt und wahllos auf Menschen einsticht, sorgen für Unsicherheit. Das Attentat hat jetzt auch Auswirkungen auf öffentliche Veranstaltungen im Kreis Gütersloh. Beim Kulturfest &bdquo;Gütersloh International“ an diesem Samstag, 31. August, ab 14 Uhr wollen die Polizei und die Stadt Gütersloh als Veranstalter mehr Präsenz zeigen. Das Personal wird vorsorglich verstärkt. Dies wurde am Dienstag nach einer Sicherheitsbesprechung bekannt gegeben. Lesen Sie auch: Nach Anschlag in Solingen: Sicherheitskonzepte für OWL-Feste werden geprüft Bereits am Montag hatte Landrat Sven-Georg Adenauer gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“ auf Nachfrage erklärt: &bdquo;Im Kreisgebiet werden in diesem Jahr noch eine Vielzahl an Veranstaltungen durchgeführt. Sämtliche Veranstaltungen finden in unseren Dienstvorplanungen bezüglich der Personalstärken und Aufträgen für die eingesetzten Kräfte Berücksichtigung. Die Geschehnisse in Solingen bewirken in unseren Vorbereitungen eine durchaus erhöhte Sensibilisierung.“ Mehr Polizei bei &bdquo;Gütersloh International“ vor Ort Gleichwohl, so der 64-Jährige, sei eine abstrakte Gefährdung für Veranstaltungen ohnehin nie auszuschließen. Mit Blick auf &bdquo;Gütersloh International“, bei dem am Samstag über den Tag verteilt auf dem Theodor-Heuss-Platz vor der Stadthalle traditionell Tausende Gäste erwartet werden, haben man sich bereits im Austausch und konkreten Abstimmungen mit der Stadt befunden, erklärte der Landrat als Chef der Kreispolizeibehörde. Bei der Sicherheitsbesprechung am Dienstag, so Adenauer, sollten &bdquo;sämtliche Aspekte des bestehenden Sicherheitskonzeptes überprüft und Schutzmaßnahmen erforderlichenfalls initiiert oder angepasst werden“ – unter Berücksichtigung der Geschehnisse aus Solingen. Das Ergebnis: Die Sicherheitskräfte zur 47. Auflage von &bdquo;Gütersloh International“ werden verstärkt. Das teilte die Stadt Gütersloh am Dienstagnachmittag, 27. August, in einer Pressemitteilung mit. Aufgrund der Geschehnisse des vergangenen Wochenendes seien Polizei sowie Sicherheitsdienst und Ordnungsamt zu dem Schluss gekommen, das Personal vorsorglich zu verstärken. Innenminister Reul will sich von &bdquo;Terroristen nicht in die Ecke drängen lassen“ &bdquo;Uns ist bewusst, dass der Vorfall in Solingen etwas mit den Menschen und ihrem Sicherheitsgefühl macht. Wir sind auf dem beliebten Fest wie jedes Jahr präsent. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Sorgen haben“, wird Jens Bohne, Leiter der Polizeiwache Gütersloh, zitiert. Die Sicherheitsbehörden seien weiter wachsam und würden die Extrameile gehen, versicherte Herbert Reul in einem Statement des Innenministeriums gegenüber der &bdquo;NW“. Darin erklärt der NRW-Innenminister ferner: &bdquo;Wir dürfen uns von diesen Terroristen nicht in die Ecke drängen lassen und uns nicht unsere Art zu leben nehmen lassen. Die Tat von Solingen hat viel durcheinandergebracht.“ Man müsse sich mit Migration, mit Integration und Islamismus in der Gesellschaft beschäftigen. &bdquo;Und wir sollten weniger über Verbote sprechen, sondern mehr über die herausfinden, die mit Messern unterwegs sind. Nur, wenn wir uns um die Ursachen kümmern, kann sich etwas ändern. Ansonsten doktern wir an den Symptomen rum“, so Reul, der am Mittwoch, 28. August, ab 12.30 Uhr im Rahmen eines Pressegesprächs in Düsseldorf ein Maßnahmenkonzept zur Bekämpfung von Messerkriminalität vorstellen will. So äußert sich der Erste Beigeordnete Henning Matthes zur Lage Der Terror von Solingen hat auch in Gütersloh für Erschütterung gesorgt. &bdquo;Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Es ist unerträglich, dass solche grausamen Taten im Namen einer Ideologie verübt werden. Wir müssen als Gesellschaft geschlossen gegen jede Form des Extremismus stehen und den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft stärken – auch hier bei uns in Gütersloh“, erklärte Henning Matthes, Erster Beigeordneter der Stadt Gütersloh, am Montag auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Lesen Sie auch: Mutmaßlicher Attentäter von Solingen hat Vergangenheit in Bielefeld und Paderborn Gleichzeitig sei es erforderlich, dass die Sicherheit und der Schutz aller friedlich in unserem Land lebenden Menschen höchste Priorität habe, so Matthes weiter. &bdquo;Ich hoffe inständig, dass Bund und Land die richtigen Schlüsse ziehen und in ihren Zuständigkeiten alle nötigen Maßnahmen treffen, um für unsere Sicherheit zu sorgen.“ Im Hinblick auf das anstehende Stadtfest &bdquo;Gütersloh International“ hätten die Polizei, das Ordnungsamt, die Feuerwehr und der beauftragte Sicherheitsdienst – wie bei jedem Ereignis einer derartigen Größenordnung – die aktuelle Situation umfassend bewertet und mit der Aufstockung des Personals nun eine entsprechende Maßnahme beschlossen. Banner weisen am Samstag auf stichprobenartige Kontrollen hin Über Banner in den Eingangsbereichen wird am kommenden Samstag darauf hingewiesen, dass es, wie schon in der Vergangenheit, zu stichprobenartigen Kontrollen einzelner Besucher durch den Sicherheitsdienst kommen kann. Wie auf jeder öffentlichen Veranstaltung sind Waffen, gefährliche Gegenstände oder Drogen strengstens verboten. Ein Verstoß dagegen wird geahndet und es erfolgt ein Platzverweis. &bdquo;Wir wünschen uns auch bei der 47. Ausgabe ein schönes und friedliches Fest der verschiedenen Kulturen“, erklärt der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens. Die Stadt Gütersloh und alle Beteiligten würden daran arbeiten, den vielen Besuchern bei dem Fest &bdquo;das größtmögliche Maß an Sicherheit zu garantieren“, betont Mertens. Wie schon in den Jahren zuvor stehe der Sicherheitsaspekt auch 2024 an oberster Stelle.

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