
Gütersloh. Am Abend des 2. Julis steht Frau B. aus Gütersloh vor den verbrannten Überresten eines Bungalows am Knappweg. Er ist nicht mehr bewohnbar. Die Feuerwehr, die mit 50 Einsatzkräften vor Ort war, und die Polizei teilen später mit, dass der Brand im Stromverteilerkasten ausgebrochen ist. Für Frau B. und ihre Söhne bricht an diesem Abend eine Welt zusammen.
Erst drei Monate ist es her, als sie nach einer langen Wohnungssuche mit dem Bungalow endlich ein neues Zuhause gefunden haben. Alles, was sie besaßen, fiel den Flammen oder den Folgen des Brandes zum Opfer.
Danielle Rossitto, eine Freundin der Familie, war an diesem Abend ebenfalls am Knappweg. Wenige Tage später entscheidet sie sich, dazu eine Spendenkampagne für ihre Freunde ins Leben zu rufen.
Hausratsversicherung fehlt
„Es ist mir etwas unangenehm. Wir haben nie jemanden um Hilfe gebeten und uns alles selbstständig aufgebaut. Aber aktuell bekommen wir das einfach nicht gestemmt“, sagt der älteste Sohn der Familie, der, wie seine Mutter, auf seinen Wunsch hin anonym bleibt.
Zusammen mit Rossitto erzählt er im Gespräch mit der „NW“, dass der Einzug in den Bungalow eigentlich ein Neuanfang für seine alleinerziehende Mutter und seine beiden Brüder seien sollte.
Die Wohnung sei noch nicht einmal fertig eingerichtet gewesen. Eine entsprechende Hausratsversicherung habe ebenfalls gefehlt, erzählt er.
Familie lebt momentan in einer Notunterkunft
Momentan lebe die Familie in einer Notunterkunft in Gütersloh, erzählen die beiden. Das Geld für das Nötigste kommt aktuell vom ältesten Sohn der Familie, der eigentlich als Soldat in der Türkei dient und für die Zeit, in der er seiner Familie hilft, beurlaubt ist.
„Zum Glück hat sich keiner bei dem Brand verletzt. Der Schock sitzt allerdings noch tief“, sagt er. „Meine Mutter schreckt nachts auf, wenn irgendein Gerät in der Wohnung piept.“
Mit der Spendenaktion möchte Rossitto „wieder einen Funken Hoffnung erstrahlen lassen.“ Das Geld soll nach Angaben der beiden hauptsächlich für neue Möbel und den Haushalt ausgegeben werden. Davon sei nach dem Brand überhaupt nichts mehr übrig geblieben.
Vermieter muss Bungalow erst sanieren
Ob der Bungalow überhaupt wieder irgendwann bewohnbar seien, wird, stehe derzeit noch in den Sternen. Der Vermieter habe der Familie mitgeteilt, dass das kleine Haus aufwendig und kostenintensiv durch eine Fachfirma kernsaniert werden müsse, so Rossitto.
Die Spendenaktion ist auf der Crowdfunding-Plattform „GoFundMe“ über die Suchfunktion der Website unter dem Suchbegriff „Durch Brand alles verloren“ erreichbar. „Wir bedanken uns im Vorfeld schon einmal für jede Spende, egal wie groß oder klein sie sein mag, denn dadurch wird der Weg zur Normalität wieder eröffnet“, sagt Rossitto.