Mit vielen Fotos: Große Katastrophen-Übung am Gütersloher Hauptbahnhof

Gütersloh. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungskräften und Hilfsorganisationen eilte am Dienstagabend zu einem vermeintlichen Zugunglück mit Brandfolge am Gütersloher Bahnhof. Nach ersten Informationen war ein Personenzug mit einem Güterzug zusammengestoßen und dabei in Brand geraten. Die dramatischen Hilferufe der Insassen ließen Schlimmes vermuten. Glücklicherweise handelte es sich um die jährliche Stadtübung der Feuerwehr Gütersloh, die mit dieser realitätsnahen, simulierten Katastrophensituation die koordinierte Zusammenarbeit und Handlungsabläufe aller Mitwirkenden erproben und optimieren wollte. Rund 220 Akteure von der Berufsfeuerwehr Gütersloh, aus den fünf Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Gütersloh (Gütersloh, Avenwedde, Isselhorst, Spexard, Friedrichsdorf), den Werk- und Betriebsfeuerwehren von Miele, Pfleiderer und Mohn Media sowie Einheiten des Rettungsdienstes von DRK und Malteser-Hilfsdienst waren dabei eingebunden. Durch den Zusammenstoß entstand ein Brand, der eine Giftgaswolke freisetzte Das umfassende, nahezu Hollywood-reife Übungsdrehbuch von Wolfgang Pollmeier als Abteilungsleiter Einsatzorganisation der Berufsfeuerwehr Gütersloh orientierte sich an einem möglichen Ernstfall: Ein Personenzug kollidierte mit einem Güterzug, der gefährliche Giftstoffe transportierte. Durch die Wucht des Zusammenstoßes entstand ein Brand, der eine Giftgaswolke freisetzte und eine giftige Flüssigkeit ins Gleisbett fließen ließ. Diese Flüssigkeit entzündete sich und setzte das Gebäude eines nahegelegenen Fitnessstudios in Flammen. Damit die Retter und Helfer eine möglichst authentische Unfallsituation vorfanden, haben rund 35 &bdquo;Betroffene“, allesamt Mitglieder der Jugendfeuerwehr und vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), ihnen ordentlich Druck gemacht. Durch gellende Hilfeschreie und blutige Verletzungen, die zuvor vom Team der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) als realitätsnahe Wunden und Verbrennungen aufgeschminkt wurden, sollten den Rettern eine möglichst stressige Atmosphäre vermittelt werden. Mittendrin auch Fahrgast Felix, dessen gesamter Oberkörper blutüberströmt und augenscheinlich verbrannt war sowie eine Zugführerin, deren Arme ebenfalls schwere Verletzungen aufwiesen. Lesen Sie auch: Große Übung am Klinikum Gütersloh - Patienten vorher informiert Bevölkerung musste unverzüglich gewarnt werden Für die Einsatzkräfte, die über die Jahresübung informiert, aber im Ablauf unvorbereitet waren, stellte dieses Szenario eine Herausforderung dar, denn sie waren mit Menschenrettung, Brandbekämpfung, technischer Hilfeleistung und Gefahrstoffbekämpfung konfrontiert. Zusätzlich musste die Bevölkerung aufgrund der freigesetzten Giftgaswolke unverzüglich gewarnt und angewiesen werden, alle Türen und Fenster zu schließen. Die Rettung der Personen aus den Zügen und ihre notfallmedizinische Versorgung bildeten dabei die ersten Maßnahmen. Herausforderung dabei war, inmitten der Wirren möglichst schnell die Schwerverletzten zu lokalisieren, um sie dem Rettungsdienst übergeben zu können. Gleichzeitig wurde auf dem Parkplatz unter dem Fitnessstudio eine Patientenablage zur Erstversorgung eingerichtet. Notfallaufnahme des Klinikums Gütersloh nahm &bdquo;Verletzte“ auf &bdquo;Wir haben durch die Übung wichtige Erkenntnisse gewonnen, die im Nachgang besprochen werden, um zukünftig noch gezielter und effizienter agieren zu können,“ so Wolf Pollmeier. Er hat die Jahresübung mit zahlreichen Mitgliedern seit Ende des Jahres vorbereitet und organisiert. &bdquo;Natürlich hat es während des Verlaufs erwartungsgemäß mal gehapert, aber genau deswegen sind solche Übungen so wichtig.“ Einen großen Dank zollte er, neben den Mitwirkenden, auch der Notaufnahme des Klinikums Gütersloh, deren Mitarbeiter sich bereit erklärt hatten &bdquo;Verletzte“ aufzunehmen, um die Übung noch realistischer zu gestalten. Aufgrund des aufziehenden Unwetters wurde die zunächst auf drei Stunden angesetzte Übung vorzeitig beendet. Pollmeier richtete seinen Dank auch an Niklas Reimer vom Löschzug Spexard. Reimer ist beruflich bei TRI Train Rental angestellt und koordinierte deshalb die Organisation mit den zwei von Captrain und TRI zur Verfügung gestellten Zügen.

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