Randalierer verletzt Polizisten vor Gütersloher Wohnungs-Bordell

Gütersloh. Bei zwei Gewaltattacken auf Polizisten sind in Gütersloh zwischen Sonntagabend und Montagmorgen, 6. Mai, binnen weniger Stunden drei Beamte verletzt worden. &bdquo;In beiden Fällen handelte es sich um Widerstandshandlungen. Die Kollegen waren nach den Vorfällen nicht mehr dienstfähig“, erklärte Polizeisprecherin Katharina Felsch gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Im Kreis Gütersloh sind bis März insgesamt elf Beamte während des Einsatzes bei Widerstandshandlungen verletzt worden. Gleich zwei Polizisten waren am späten Sonntagabend betroffen, als ein Mann vor einem sogenannten Wohnungs-Bordell ausgerastet war. Es ist gegen 23 Uhr, als die Polizei am Sonntag, 5. Mai, zu dem zweigeschossigen Anwesen an der Alten Verler Straße gerufen wird. Mann versteckt sich hinter einem Gebüsch An der Örtlichkeit gegenüber der abgebrannten Parkschänke werden einige Wohnungen an Prostituierte untervermietet. Vor Ort bekommen die Einsatzkräfte es mit einem 36-Jährigen aus Hamm zu tun, der zuvor randaliert hat. Beim Eintreffen der Beamten versteckt sich der Mann zunächst hinter einem Gebüsch. &bdquo;Da nicht auszuschließen war, dass er ein Messer bei sich hatte, wurde er aufgefordert sich auf den Boden zu legen“, erläutert Katharina Felsch das Vorgehen der Kollegen. Der Mann sei den Aufforderungen der Beamten zunächst widerwillig nachgekommen, hätte sie aber beleidigt und bedroht. Gegen eine Fixierung habe er sich stark gewehrt. Als er in den Streifenwagen gebracht werden sollte, habe er sich er sich immer wieder &bdquo;wie ein nasser Sack“ zu Boden fallen lassen. Laut der Polizeisprecherin &bdquo;beleidigte, spuckte und drohte er“ dabei. Lesen Sie auch: Mehr Angriffe auf Gütersloher Polizisten - Beamte gebissen, geschlagen, gekratzt Randalierer soll Auseinandersetzung mit einer Frau gehabt haben Durch das Fallenlassen verletzten sich zwei Beamte leicht. &bdquo;Beide Polizisten waren nach dem Einsatz nicht mehr dienstfähig“, schildert Katharina Felsch. Ebenso erlitt der Randalierer leichte Verletzungen. Während der Fahrt und auf der Polizeiwache habe der 36-Jährige weiterhin permanent gedroht. Durch einen Staatsanwalt wurde eine Blutprobenentnahme angeordnet. Gegen den 36-jährigen Mann aus Hamm, der an der Alten Verler Straße randaliert hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zwischen ihm und einer Frau soll es zuvor nach Polizeiangaben zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Die Hintergründe des Streits sind Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen. Der zweite Fall hat sich am Montag, 6. April, gegen 7.40 Uhr ebenfalls in Gütersloh ereignet. Ausgangspunkt war eine Kindertageseinrichtung an der Rhedaer Straße. Dort war am Morgen ein dreijähriger Junge ohne Begleitung durch die Eltern auf der Straße aufgegriffen und deshalb die Polizei verständigt worden. Unter Drogen: Vermeintlicher Onkel von Dreijährigem rastet aus Als die Beamten an der Kita eintrafen, sei nach Polizeiangaben ein Mann dazugekommen, der sich als Onkel des Dreijährigen ausgegeben hatte. &bdquo;Allerdings konnte er weder erklären, in welchem Verwandtschaftsverhältnis er zu dem Jungen steht, noch hatte er einen Ausweis dabei“, berichtet Polizeisprecherin Katharina Felsch. Um den Sachverhalt zu klären und sich zu vergewissern, dass das Kind in die Obhut des Mannes gehöre, sei man hernach gemeinsam zu einer vermeintlichen Wohnadresse am Pommernweg gefahren. Auch die Mutter und das Jugendamt seien dorthin bestellt worden. Schlagartig eskalierte die Situation dann: In dem Haus soll der vermeintliche Onkel plötzlich die Fassung verloren und &bdquo;von jetzt auf gleich“ die Polizisten im Flur angegriffen haben. &bdquo;Im Verlauf des Handgemenge schlug er einer Kollegin ins Gesicht. Sie erlitt leichte Verletzungen“, schildert Katharina Felsch das Geschehen. Gegen den 42-jährigen Gütersloher wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. &bdquo;Er wurde unmittelbar nach dem Einsatz mit zur Wache genommen“, so die Polizeisprecherin. Dort sei ihm eine Blutprobe entnommen worden, da er möglicherweise unter Drogeneinfluss stand. Mit Stift ins Gesicht gestochen: So geht es der Kommissarin Tätliche Angriffe, Widerstandshandlungen und Gewalt gegen Polizeibeamte im Kreis Gütersloh nehmen wieder zu. Erst vor zweieinhalb Wochen war es zu einem Extremfall gekommen. Am Freitag, 19. April, war ein häuslicher Streit im Gütersloher Stadtteil Avenwedde-Bahnhof eskaliert. Als die Polizei eingriff, wurde eine Kommissarin von einer alkoholisierten Frau (50) mit einem spitzen Filzstift ins Gesicht geschlagen. Die Beamtin wurde dabei schwer verletzt und in ein Bielefelder Krankenhaus gebracht. &bdquo;Aktuell ist die Kollegin weiterhin krankgeschrieben“, beantwortet Polizeisprecherin Katharina Felsch die Frage nach dem Gesundheitszustand der Kommissarin. Mittlerweile sei man an jedem zweiten Tag mit Widerstandshandlungen beschäftigt. 209 Fälle registrierte die hiesige Kreispolizeibehörde im vergangenen Jahr. Das ist der höchste Stand seit 2014 (93 Fälle) und bedeutet ein Anstieg von 34,84 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2022 (155). Oft genug werden dabei auch Polizeibeamten im Kreis Gütersloh in Ausübung ihres Dienstes verletzt. Vor zwei Jahren wurden 16 verletzte Polizisten beklagt, im vergangenen Jahr gab es 24 Fälle.

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