Fest an Gütersloher Schule eskaliert: Jetzt äußert sich der Schulleiter

Gütersloh. Es hätte ein strahlendes Laternenfest für die jüngsten Schüler der Primarstufe, Klasse eins bis drei, werden sollen. Doch eine Eskalation am Ende überschattete die Veranstaltung: Vier Störenfriede im Alter zwischen 13 und 15 Jahren sollen das Lichterfest der Mosaikschule in Gütersloh gestört und Knallkörper entzündet haben. Daraufhin gerieten Erwachsene und Jugendliche in Streit. Es kam zur Schlägerei. Die Bilanz des Abends: ein Polizeieinsatz, ein Verletzter, ein sichergestellter Teleskop-Schlagstock und jede Menge gegenseitiger Beschuldigungen. &bdquo;Ich kann mich nicht daran erinnern, dass im Kreis Gütersloh ein Laternenfest mal derart eskaliert ist“, erklärte Polizeisprecherin Katharina Felsch gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Die Gütersloher Polizei hat mehrere Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Die konkreten Details zum Ablauf der Vorkommnisse und Beschuldigten müssten jedoch noch genau ergründet werden. &bdquo;Dazu laufen die Ermittlungen“, erklärt die Polizeihauptkommissarin. 45 Kinder und Eltern vor Ort Fest steht bislang: Die Beamten waren am Donnerstag, 7. November, gegen 18.10 Uhr zu dem Einsatz rund um den Schulhof an der Straße Im Reke in Nachbarschaft des Sportzentrums Ost geeilt. Dort hatte das Fest mit rund 45 Kindern und Eltern stattgefunden. Als die Streifenwagen vor Ort eingetroffen waren, hätten sich Erwachsene und Jugendliche nach Angaben der Polizei lautstark gestritten. Ein Mann habe einen Teleskop-Schlagstock in der Hand gehalten. &bdquo;Die Situation beim Eintreffen war zunächst unübersichtlich“, so Katharina Felsch. Deshalb seien die Beteiligten von den Polizisten angewiesen worden, sich auf den Boden zu legen. Der Schlagstock sei dabei sichergestellt worden. Im Zuge erster Ermittlungen hatte sich herausgestellt, dass die Auseinandersetzungen offenbar dadurch entstanden waren, dass die vier Minderjährigen die Feuerwerkskörper entzündet hatten. Sie sollen die Knaller auf den Schulhof geworfen haben. Lesen Sie auch: Busfahrer soll Mädchen sexuell belästigt haben - am selben Tag wird er entlassen Polizei Gütersloh sucht weitere Zeugen &bdquo;Dabei kam es zunächst zu einem Wortgefecht“, so die Polizeisprecherin. Im weiteren Verlauf soll dann einer der Jungen den Schlagstock gezogen und versucht haben, einen 37-jährigen Mann damit zu schlagen. Bei den Auseinandersetzungen ist nach Polizeiangaben ein 15-Jähriger leicht verletzt. Für ihn wurde ein Rettungswagen angefordert. Jetzt sucht die Polizei weitere Zeugen der Vorfälle. Wer kann Angaben machen? Hinweise und Angaben werden unter Tel. 05241 8690 entgegengenommen. Lesen Sie auch: Halloween im Kreis Gütersloh: Jugendliche zünden Böller - Enttäuschung auf Horror-Hof Schulleiter versendet Elternbriefe und bezieht Stellung Bei der Gütersloher Mosaikschule (215 Schüler, 40 Mitarbeiter) handelt es sich um eine Förderschule unter Trägerschaft des Kreises Gütersloh mit den Schwerpunkten Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung. Schulleiter Florian Sandmann hatte noch am Freitag, 8. November, reagiert und Briefe an die Eltern der Primarstufen-Schüler mit einer Klarstellung verschickt. &bdquo;Fakt ist: Unser Lichterfest wurde von Menschen gestört, die nicht zur Schule gehören und auch nicht eingeladen waren. Uns ist es wichtig zu verdeutlichen, dass hier niemand Angst um sein Kind haben muss“, erklärte Sandmann telefonisch. Am Freitag weilte der 47-Jährige als Referent auf dem Deutschen Schulleitungskongress in Düsseldorf. Sein Thema: Handeln in pädagogischen Grenzsituationen. Gütersloher Schulleiter: &bdquo;Die Lehrer waren nicht in den Konflikt involviert“ Mit den Böllerwürfen und der anschließenden Schlägerei, die außerhalb des Schulhofes stattgefunden haben soll, bekamen es auch die Lehrkräfte der Mosaikschule mit einer außergewöhnlichen Lage zu tun. &bdquo;Solch ein Ereignis ist für uns ja nicht an der Tagesordnung“, betont der Schulleiter. Sein Team hätte dennoch optimal reagiert. &bdquo;Die Lehrer waren nicht in den Konflikt involviert, sondern haben sich sofort darum gekümmert, möglichen Schäden von den Kindern abzuwenden und versucht, für Ordnung zu sorgen.“ Minderjährige sollen schon vor dem Vorfall unangenehm aufgefallen sein Mit dem Eintreffen der Streifenwagen endeten die Auseinandersetzungen umgehend. Die vier jungen Störenfriede sollen bereits einige Zeit vor den Böllerwürfen und der Schlägerei auf dem Gelände der Mosaikschule unangenehm aufgefallen sein. Ein Lehrer hatte die Minderjährigen deshalb vom Schulhof verwiesen. Zu klären, was danach im Einzelnen passierte, ist nun Aufgabe der Ermittlungsbeamten. &bdquo;Wir als Schule werden in den nächsten Tagen die Polizei nach unseren Möglichkeiten dabei unterstützen, die Vorkommnisse rückhaltlos aufzuklären“, kündigt Florian Sandmann an. Ferner müsse man im Kollegenkreis besprechen, wie man bei künftigen Schulveranstaltungen verfahre.

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