Stadtwerke Gütersloh macht Millionen-Gewinn, doch es gibt auch schlechte Nachrichten

Gütersloh. Mit mehr Fahr- und Badegäste, Investitionen in Millionen Höhe und einen Konzern-Jahresüberschuss von 3,2 Millionen Euro ist das vergangene Geschäftsjahr für die Stadtwerke Gütersloh insgesamt gut verlaufen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz erneut gesteigert werden – von rund 191 Millionen Euro auf knapp 247 Millionen Euro. Dieser Sprung im Umsatz gehe zwar hauptsächlich auf höhere Kosten zurück, die direkt weitergegeben wurden. Dennoch liegen die Stadtwerke insgesamt &bdquo;gut über Plan“, ordnet Kai Breiter, Prokurist und Leiter Kaufmännische Dienste bei den Stadtwerken, das Ergebnis ein. Strom und Gas Mit einer Gesamtabgabe von 319,9 GWh (Gigawattstunden) liegt der Stromabsatz nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Zum Vergleich: 2022 lag die Stromgesamtabgabe bei 320,9 GWh. Laut dem Jahresbericht der Gütersloher Stadtwerke ist der Posten &bdquo;Strom“ mit rund 120,1 Millionen Euro der größte Umsatzträger im vergangenen Jahr. Ein überraschendes Ergebnis. Eigentlich habe das Versorgungsunternehmen mit einem zurückhaltenden Verbrauchsverhalten gerechnet. Die tatsächliche Absatzmenge sei daher um 26,9 GWh höher ausgefallen als geplant, so Breiter. Beim Gas hingegen gingen die Absatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4,5 Prozent, von 931,7 GWh in 2022 auf 889,5 GWh, zurück. Damit liegt der Umsatz in der Gas-Sparte für das Jahr 2023 bei rund 96,4 Millionen Euro. Ob die kürzlich in Kraft getretene Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas, von zeitweise 7 auf wieder 19 Prozent, für weitere Zurückhaltung bei den Gasabnehmern sorgen könne, sei noch nicht abzusehen. &bdquo;Das werden die Zahlen der kommenden Monate zeigen“, sagt Breiter. Trinkwasser, Bäderbetrieb & Co. In der Trinkwasser-Sparte sind die Zahlen im Vergleich zu Vorjahr nahezu unverändert. In beiden Jahren bewegte sich die Abgabemenge des Versorgungsunternehmens bei einer Menge von rund 5,3 Millionen Kubikmetern. Der tägliche Wasserverbrauch pro Kopf in Gütersloh belaufe sich demnach auf etwa 123 Liter. Damit liegt Gütersloh leicht unter dem Bundesschnitt von 128 Litern Wasser pro Kopf und Tag. &bdquo;Im Sinne des Naturschutzes und angesichts künftiger Entwicklungen werden wir in unserer Kommunikation auch weiterhin für einen sinnvollen und ressourcenschonenden Umgang mit Wasser sensibilisieren“, betont Geschäftsführer Ralf Libuda. Neben dem normalen Tagesgeschäft konnten die Stadtwerke auch eines ihrer größten Investitionsvorhaben in der Sparte, die Modernisierung des Wasserwerks Nordrheda-Ems, 2023 abschließen. Rund 4,6 Millionen Euro hat das Unternehmen in diesen Standort investiert. Dabei sei sowohl der zeitliche Rahmen als auch das Budget des Projektes, bis auf kleine Abweichungen, eingehalten worden, betont Libuda. Mit den insgesamt drei Wasserwerken der Stadtwerke, könne das Versorgungsunternehmen den Gütersloher Bedarf komplett eigenständig decken, sagt der Geschäftsführer. Weit mehr Bewegung als in der Trinkwasser-Sparte gab es im Bäderbetrieb. Hier sprangen die Besucherzahlen von 453.000 um 15 Prozent auf 521.000 im vergangenen Jahr. Einen Dämpfer gab es in Sachen Nordbad-Sanierung. Laut Libuda sei der Antrag auf rund 5,9 Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung nicht erfolgreich gewesen. Da die Gesamtkosten von etwa 13,3 Millionen Euro nur schwer ohne Fördermittel zu schultern seien, werde es in naher Zukunft erst mal keine Sanierung im Nordbad geben. &bdquo;Eine Gefährdung für Badegäste besteht nicht, aber die Technik ist teilweise über 50 Jahre alt. Irgendwann muss das erneuert werden“, so Libuda. ÖPNV und Personal Einen noch größeren Sprung als bei den Badegästen, gab es bei den Fahrgastzahlen. Hier stiegen die Zahlen von 3,3 Millionen (2022) auf rund 5 Millionen Fahrgäste. Letzteres sei allerdings nur ein Schätzwert, da die genauen Zahlen aufgrund des Deutschlandtickets nur schwer zu erheben seien, ergänzt Breiter. Passend zum Anstieg der Fahrgastzahlen plant der Versorgungsbetrieb seine Busflotte von insgesamt 37 Bussen zu einem großen Teil zu elektrisieren. Dazu werde das Unternehmen im Laufe des kommenden Jahres 16 Busse mit Verbrennermotor durch E-Busse zu ersetzen. &bdquo;Wir gehen weg vom Diesel und wollen dadurch den Wechsel natürlich CO? sparen“, sagt Libuda. Hierfür konnten die Stadt und die Stadtwerke 4,7 Millionen Euro Fördermittel gewinnen. Obwohl in ganz OWL gerade im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) das Personal knapp ist, sei ein Fachkräftemangel bei den Gütersloher Stadtwerken nicht zu spüren, betont Breiter und verweist auf 18 neue Busfahrer, die das Unternehmen 2023 einstellen konnte. Insgesamt sei die Belegschaft der Unternehmensgruppe im vergangenen Geschäftsjahr um knapp 7 Prozent gewachsen – von 497 (2022) auf 531 Mitarbeitende, fügt er hinzu.

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