Bielefelder (38) überlebt in Gütersloh Zusammenstoß mit einem Güterzug

Gütersloh. Mehr Glück im Unglück geht kaum noch: In Gütersloh hat ein Mann in der Nacht zu Freitag den Zusammenprall mit einem fahrenden Güterzug überlebt. Er hatte das Gleisbett innerhalb des Bahnhofs Isselhorst-Avenwedde zu Fuß überqueren wollen, wurde dabei von dem Zug erfasst und schwer verletzt. &bdquo;Es handelt sich um einen 38-jährigen Mann aus Bielefeld“, teilte Roger Schlächter, Sprecher der zuständigen Bundespolizeiinspektion in Münster auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ mit. Der Mann habe anscheinend eine Abkürzung nehmen wollen, um vom Bahnsteig 2 auf den gegenüberliegenden Bahnsteig 1 zu gelangen. Ob er dabei möglicherweise unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gehandelt hat, darüber konnte die Bundespolizei am Freitagnachmittag ebenso wenig Aufschluss geben wie über den Gesundheitszustand. Der Mann wird aktuell in einem Krankenhaus in Osnabrück behandelt. Dorthin hatte ihn der in Münster/Greven stationierte Rettungshubschrauber &bdquo;Christoph Westfalen“ nach dem Zusammenstoß mit dem Zug geflogen. Für die Bundespolizei stellte sich das Geschehen am Freitag als &bdquo;ein tragischer Unfall“ dar. Zwei Männer bemerkten den Zusammenprall und stoppten den Zug Tief in der Nacht zu Freitag, kurz nach 1.40 Uhr, war die Polizei über den Vorfall am Bahn-Haltepunkt im nordöstlichen Stadtteil Avenwedde-Bahnhof alarmiert worden. In dem kleinen, engen Bahnhof mit zwei Unterstellhäuschen verbindet eine Unterführung die beiden Bahnsteige für den Personenverkehr. Die Strecke über die Treppenstufen durch den Tunnel hatte sich der 38-Jährige beim Weg zum gegenüberliegenden Bahnsteig 1 aber offenbar sparen wollen. Von dort aus fahren die die Züge in Fahrtrichtung Bielefeld ab. Der Mann wählte den lebensgefährlichen Weg auf die andere Seite: zu Fuß durch das Gleisbett. Sein Leichtsinn kam dem Bielefelder teuer zu stehen. Er wurde von dem Güterzug erfasst, in dem zwei Männer (45 und 53 Jahre alt) zwischen Brackwede und Gütersloh unterwegs waren. Sie hatten den Zusammenprall mit einer Person bemerkt und den Zug angehalten. Nach Angaben des Triebfahrzeugführers sei der Verletzte direkt nach dem Unfall noch ansprechbar gewesen. Ihm gegenüber habe er demnach geäußert, seinen Weg über die Gleise &bdquo;abkürzen“ zu wollen, teilte die Bundespolizei mit. Die Identität des Mannes war zum Zeitpunkt des Abtransportes zunächst nicht bekannt, konnte aber am Freitag geklärt werden. Der 38-Jährige muss gleich mehrere Schutzengel gehabt haben . &bdquo;Davon kann man auf jeden Fall sprechen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Münster. Polizei und Deutsche Bahn warnen vor Gefahren am Gleis Nach dem Zugunfall im Bahnhof Isselhorst-Avenwedde war der Verkehr auf den Personen- und Güterzugstrecken zwischen 1.45 und 3.15 Uhr unterbrochen worden. Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn (DB) in Düsseldorf hatte sich die 90-minütige Sperrung kaum auf die nachfolgenden Züge ausgewirkt. Sieben Güterzüge hätten gestoppt und ein Fernverkehrszug umgeleitet werden müssen. &bdquo;Im morgendlichen Berufsverkehr ist es dadurch auch nicht zu Problemen gekommen“, erklärte der DB-Sprecher. Der Haltepunkt Isselhorst/Avenwedde verfügt über einen viergleisigen Streckenverlauf. Alle Gleise würden im sogenannten Mischverkehr genutzt, also sowohl von Güter- wie auch Personenzügen. &bdquo;Wichtig ist es, noch einmal auf die Gefahren hinzuweisen. Immer wieder meinen Menschen, schnell über die Gleise laufen zu können und bezahlen es letztlich mit einem hohen Preis“, warnt der DB-Sprecher. Abgesehen davon, dass das Überqueren der Gleise einen gefährlichen Eingriff in den Zugverkehr darstelle und somit eine strafbare Handlung ist, sei es schlichtweg lebensgefährlich. Auch die Bundespolizei warnt in Zusammenhang mit dem Unfall noch einmal eindringlich. &bdquo;Bahngleise sollten nur an den dafür vorgesehenen Orten überquert werden“, sagt Sprecher Roger Schlächter. An Bahnanlagen bestehe Lebensgefahr, denn die Geschwindigkeit und der entstehende Luftsog werden oftmals unterschätzt. Selbst in engeren Haltestellen wie in Avenwedde-Bahnhof ist in dieser Hinsicht bei einer Durchfahrt schon Vorsicht geboten. Nicht zuletzt hätten Züge wegen ihres hohen Gewichts einen langen Bremsweg und können oft nicht ausweichen oder rechtzeitig stoppen.

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