Kurioses Schild in Gütersloh überall im Netz zu sehen - Stadt reagiert auf Kritik

Gütersloh. “Achtung! Dieser Radweg darf nur mit festsitzenden Zähnen befahren werden.“ Dieses Schild, angebracht an der Kreuzung Blankenhagener Weg/Brockhäger Straße, sorgte vor einem Monat für große Heiterkeit. Nicht nur diese Zeitung berichtete über den humorvollen Hinweis auf den schlechten Zustand des Radweges, auch in den sozialen Medien wurde das Bild vielfach geteilt und kommentiert. &bdquo;Das angesprochene Schild wurde bereits Mitte Januar entfernt. In Kürze werden offizielle Schilder aufgestellt, die auf Unebenheiten hinweisen“, teilt Annette Blumenstein, Sprecherin der Stadt, auf Nachfrage mit. Auch Reinhard Welpmann vom Bürgerverein Blankenhagen ist schon aufgefallen, dass das Schild nicht mehr hängt. Er selbst hatte es dort angebracht - ganz solide auf einer Platte. &bdquo;Es hing dort seit vor Weihnachten.“ Schon oft habe der Bürgerverein auf den schlechten Zustand des Radweges aufmerksam gemacht. &bdquo;Wir hatten auch schon alle drei Fahrradbeauftragten der Stadt hier.“ Auch Felix Kupferschmidt von der Verkehrswende weiß um den Zustand des Radweges. &bdquo;Da sind Löcher und Aufbrüche“, sagt er. Radler ärgern sich über die &bdquo;Rüttelstrecke“ Der Spruch einer Bekannten hatte Welpmann auf die Idee mit dem Schild gebracht. &bdquo;Hey, da fallen einem ja die Plomben raus!“, sagte die Frau, nachdem sie von Marienfeld aus nach Blankenhagen gefahren war. Ich habe mich auch schon über die Rüttelstrecke geärgert“, schrieb Klaus Bernicke aus Marienfeld, der die &bdquo;NW“ als erster auf das Schild aufmerksam gemacht hatte. &bdquo;Mit schnellem oder moderatem Tempo ist dort nicht Rad zu fahren“, meint er. Gefährlich werde es, wenn Radler unerwartet einem der vielen Hindernisse ausweichen müssten oder auf die viel befahrene Brockhäger Straße ausweichen würden. &bdquo;Es muss dringend repariert werden, aber bitte keine weiteren Flicken!“, meint der &bdquo;NW“-Leser. &bdquo;Dem Fachbereich Tiefbau sind weder Unfälle bekannt, noch sind dort in relevanter Zahl Beschwerden über den Radweg eingegangen“, sagt Stadtsprecherin Annette Blumenstein. Erforderliche Reparaturen würden ständig - auch im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern im Ortsteil Blankenhagen - durchgeführt. Die Stadt beabsichtige jedoch vor dem Hintergrund der Mobilitätswende zeitnah eine Verbesserung des Zustandes zu erreichen. &bdquo;Schild ist bundesweit kommentiert worden“, sagt Daniel Neuhaus (ADFC) Konkret bedeutet das: Der Radweg soll einen neuen Deckenüberzug erhalten. &bdquo;Dazu laufen noch interne Abstimmungen“, so Blumenstein. Nachdem der Haushalt der Stadt für 2024 durch den Rat verabschiedet sei, sei beabsichtigt, die Bauleistungen dafür auszuschreiben. Zu den voraussichtlichen Kosten sei aufgrund stetig steigender Baupreise zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Aussage möglich. Straßenbaulastträger für den Radweg entlang der Brockhäger Straße - einer Landesstraße - sei von der Innenstadt bis zur Einmündung Hofbrede die Stadt Gütersloh. Reinhard Welpmann, selbst ein begeisterter Radfahrer, freut sich, dass sein humoristischer Hinweis offenbar auf fruchtbaren Boden gefallen ist. &bdquo;Das Schild ist bundesweit kommentiert worden“, sagt Daniel Neuhaus vom Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Schon seit mehr als zehn Jahren stehe der Radweg entlang der Brockhäger Straße in der Mängel-Datenbank des ADFC. &bdquo;Und seither ist der Zustand nicht grundsätzlich besser geworden.“ Der asphaltierte Radweg sei auch viel zu schmal, um im Sinne des Alltagsradwegenetzes beispielsweise für Pendler komfortabel befahrbar zu sein. Dem ADFC schwebt vor, links und rechts der breiten Brockhäger Straße eine sogenannte &bdquo;protected bike lane“, einen geschützten Fahrradstreifen, zu errichten. &bdquo;Der Straßenquerschnitt gibt das her und es wäre mit einem geringen baulichen Aufwand möglich.“

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