Gütersloher Gründer bringt neue App heraus, die jeder mal gebrauchen könnte

Herr Klimitz, Sie sind der Gründer von &bdquo;BringBee“ – was genau steckt dahinter? ALEXANDER KLIMITZ: &bdquo;BringBee“ ist quasi das &bdquo;Uber“ für Gegenstände. Du hast über Kleinanzeigen oder ähnliche Plattformen einen sperrigen Gegenstand gekauft, der jetzt transportiert werden muss und nicht über die Deutsche Post verschickt werden kann. Zum Beispiel eine Kommode, einen Olivenbaum oder einen Roller. Oder du hast Sperrmüll für den Wertstoffhof. Über &bdquo;BringBee“ kannst du jemanden finden, der das Teil privat von A nach B bringt, wenn du selbst keine Möglichkeit hast. Und wie findet man sich gegenseitig? Über unsere App. Dort können Auftraggeber ihre Aufträge listen und potenzielle Transporteurinnen und Transporteure Kontakt zu ihnen aufnehmen. Die App gibt Nutzern anhand von Faktoren wie Strecke, Gewicht, Größe und spezifischen Eigenschaften einen Preis vor. So ähnlich wie bei der &bdquo;Mitfahrzentrale“ oder bei &bdquo;Uber“. Innerorts liegen die Preise für eine Lieferung zwischen 20 und 60 Euro. Müssen Kunden für die App auch etwas bezahlen? Nein, die App an sich ist kostenlos. &bdquo;BringBee“ ist ein provisionsbasiertes Modell. Der Auftraggeber zahlt eine Provision an uns – basierend auf dem Transportwert. Allerdings nur, wenn wir erfolgreichen einen Auftritt vermitteln konnten und der Transport letztlich auch stattfindet. Das Geld für den Transport wird übrigens treuhändisch bei uns geparkt. Der Kurier bekommt erst sein Geld, wenn er von dem Kunden einen Code bekommen hat, den er wiederum in der App eingibt. Ähnlich wie bei Paypal oder anderen Bezahlmöglichkeiten. Einfach als zusätzliche Sicherheit. Lesen Sie auch: Junge Gütersloher entwickeln neuartige App Wer kann sich als Transporteur auf Inserate melden? Im Prinzip jeder ab 18 Jahren mit einem europäischen Pass. Solange derjenige nicht hauptberuflich als Transporteur arbeitet, benötigt sie oder er keine Genehmigung oder Lizenz. Wer ein Auto zum Transport nutzt, braucht entsprechend einen gültigen Führerschein. Wie sind Sie auf die Idee gekommen – machen Sie beruflich etwas Ähnliches? Ich bin ausgebildeter Mechatroniker und arbeite aktuell als Mechaniker in der Endmontage bei Claas. Also ehrlich gesagt etwas komplett anderes. (lacht) Aber über die Idee einer Transportplattform denke ich tatsächlich schon länger nach. Sie ist mir während der Corona-Pandemie gekommen. Mit Hilfe der Bielefelder Founders Foundation und durch die Teilnahme an der Start-Up-School ist daraus jetzt ein valides Business Case geworden. Ist die App von &bdquo;BringBee“ schon live? Die App befindet sich aktuell in der Beta-Testphase. Wir haben über unsere eigenen Kontakte im Familien- und Freundeskreis und über &bdquo;LinkedIn“ eine Testgruppe erstellt, die die App ausprobiert. Wer noch Lust hat, die App ebenfalls zu testen, kann sich auf unserer Homepage registrieren und erhält dann einen Zugang. Und nach Abschluss der Testphase? Dann werden noch die Kinderkrankheiten ausgemerzt. Im Anschluss ist die App dann im App-Store von Apple und im Play-Store von Android verfügbar. Kümmern Sie sich alleine um &bdquo;BringBee“? Auf keinen Fall! Wir sind derzeit zu dritt – alle als gleichberechtigte Partner. Johann Ferdinand Pietsch ist unser Technischer Direktor, der sich vor allem um die Programmierung der App kümmert. Carsten Jürgens ist der Stratege im Team und unser CEO. Und ich bin Ideengeber, Sprachrohr und für das operative Tagesgeschäft zuständig. Sobald die App marktreif ist, werden wir gemeinsam eine GmbH gründen. Wie finanzieren Sie Ihr Start-Up? Im Moment komplett durch unsere Privatvermögen. Dadurch dass Johann aber unser technisches Ass ist, sparen wir eine Menge Geld. Alles bei &bdquo;BringBee“ ist quasi &bdquo;im Haus programmiert“ – das ist ein großer finanzieller Vorteil. Wir sind aber definitiv noch auf der Suche nach einem Investor, dem wir auch entsprechend Anteile an unserem Unternehmen abgeben. Wir sind gerade dabei, ein Gründerstipendium zu beantragen, aber bis man da ein Ergebnis bekommt, dauert es bis zu sieben Monate. Haben Sie schonmal überlegt, Ihr Glück in der TV-Show &bdquo;Die Höhle der Löwen“ zu versuchen? Unternehmer Alexander Weese hat dort ja vor einiger Zeit einen Mega-Deal mit Investor Ralf Dümmel ergattert. Da habe ich wirklich mal drüber nachgedacht. Aber in der &bdquo;Höhle der Löwen“ werden häufig Produkte präsentiert, die man haptisch greifen kann. Natürlich ist da auch mal eine App dabei – aber der Fokus liegt eigentlich auf Gegenständen oder Lebensmitteln, die Menschen direkt im Regal oder Onlineshop kaufen können. Und da passen wir halt mit unserem Konzept nicht rein. Gründerszene im Kreis Gütersloh: Hier finden Sie alles über spannende Gründer und ihre Start-Ups Aber Sie könnten vielleicht die Ausnahme werden? (lacht) Ich gucke die Sendung wirklich schon seit Jahren gerne. Aber es ist einfach schade, dass man nach Ausstrahlung der Pitches häufig liest, dass Deals geplatzt sind. Das ist gefühlt mehr Schein als Sein. Darauf haben wir als Gründer keine Lust. Aber um bekannt zu werden, wäre eine Teilnahme sicherlich nicht unklug. Vielleicht werden wir doch mal die Ausnahme. Wenn man googelt, dann stößt man relativ schnell auf ein weiteres Angebot mit dem Namen &bdquo;BringBee“. Was hat es damit auf sich? Tatsächlich gab es den Namen schon einmal. Vor zehn Jahren konnte man sich unter www.bringbee.ch Einkäufe, aber auch Waren – unter anderem von Ikea – innerhalb der Schweizer Städte Zürich und Bern liefern lassen. Vielleicht der Vorläufer der &bdquo;Flaschenpost“. (lacht) Der Dienst ist aber seit 2014 eingestellt. Wir haben mit den ehemaligen Gründern Kontakt aufgenommen, weil wir den Namen einfach super fanden. Aber Sie haben nichts mit dem anderen Unternehmen zu tun? Nein. Wir sind weder verwandt noch verschwägert. (lacht) Wir sind ganz eigenständig und wollen durch unsere Transportplattform den Namen &bdquo;BringBee“ neu definieren – weit über die Schweizer Grenzen hinaus!

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