Neues Hotel in der Gütersloher Innenstadt: Weiterer Investor wartet auf Antwort

Gütersloh. Gut, der Zeitplan war längst hinfällig. Dass Ende 2023 ein schickes neues Hotel neben Theater und Stadthalle eröffnet, daran glaubte schon lange keiner mehr. Dem Projektentwickler für ein Hampton by Hilton war die Finanzierung weggebrochen, auch der Bauantrag ist noch nicht genehmigt. Wie sich nun herausstellt, gäbe es aber einen Alternativanbieter - doch der fühlt sich hingehalten. Dieser Alternativanbieter ist die Marriott-Gruppe. Sie hatte sich schon 2019 um das Projekt beworben, erhielt aber nicht den Zuschlag. Als sie vor einiger Zeit von den Problemen des Hampton-by-Hilton-Entwicklers hörte, wollte sie erneut vorsprechen. Doch das sei bislang nicht gelungen. Vertreten wird die Marriott-Gruppe von einem Gütersloher Unternehmensberater. Er betont, dass das Unternehmen weiterhin starkes Interesse an dem Standort Gütersloh und dem ausgeschriebenen Projekt habe. &bdquo;Es ist für uns unverständlich, dass das Projekt seit Jahren ruht. Es hätte schon lange realisiert sein können“, erklärt der Berater; mit Namen genannt werden möchte er nicht. Norbert Morkes habe nicht mal reagiert, heißt es Er habe, so sagte er am Mittwoch, den Bürgermeister mehrmals um ein Gespräch gebeten, schriftlich und telefonisch. Diese Bemühungen seien ohne Erfolg geblieben. Norbert Morkes habe nicht mal reagiert. Das sei &bdquo;maximal unbefriedigend“, zumal für den interessierten Investor. In einem weiteren Schreiben an Morkes Ende November, das auch Teilen der Politik zuging, wies er darauf hin, dass die Finanzierung gesichert sei. Zu weiteren Gesprächen stünden die handelnden Personen gerne zur Verfügung. Auch auf dieses Schreiben, so der Entwickler, habe er keine Reaktion bekommen, allerdings ist Morkes auch schon seit längerer Zeit krank. Eine solche Zurückhaltung in der Kommunikation finde er schwer nachvollziehbar. Er sei seit Jahrzehnten als Unternehmensberater tätig, habe schon viele Projekte für Kunden aus Gewerbe und Industrie eingestielt, auch Pflegeheime und Hotels, aber ein derart echoloses Rufen in den Wald sei für ihn neu. 2019 habe sich die Marriott-Gruppe im Gütersloher Rathaus mit einer ausführlichen 3D-Animation um das Projekt beworben. Dabei habe man sich strikt an die Vorgaben der Stadt gehalten: fünfgeschossig, kein Saal, nur Frühstück ohne Restaurant, angedocktes Parkhaus. Von den 30 verschiedenen Marken, die sich unter dem Dach des US-amerikanischen Hotelgiganten vereinen, sei für Gütersloh die Drei-Sterne-Marke Moxy Hotel vorgesehen. Projektentwickler hatte Finanzierungsprobleme eingeräumt Das Interesse an dem Invest sei nach wie vor da, versichert der Berater. Er habe sich noch Anfang der Woche über den Architekten rückversichert. &bdquo;Wenn wir einen Termin bekommen, stellen wir unsere Pläne gerne nochmal vor.“ Von der Marriott-Gruppe selbst war am Mittwoch keine Auskunft zu bekommen. Bei der Stadt gibt man sich zum Stand des Projektes zugeknöpft. Eine Sprecherin teilte lediglich mit, dass es keine Klage von Marriott gegeben habe oder gebe. &bdquo;Zu anderen Fragen können wir aufgrund der laufenden Verträge keine Auskunft geben. Das gilt auch für die darin festgehaltenen Fristen.“ Den Zuschlag bekommen hatte seinerzeit ein Unternehmen aus den Niederlanden. Ein Entwickler gründete dafür eine Projektgesellschaft mit dem Namen Orange Investment Gütersloh mit Sitz in Billerbeck. Deren geschäftsführender Gesellschafter Henk Hulsebos ist seit längerer Zeit für Presseanfragen nicht zu erreichen, hatte aber im Sommer erklärt, der potenzielle Betreiber des Hotels, das Hampton by Hilton, sei weiter an Bord. Außerdem äußerte er die Hoffnung, in der zweiten Jahreshälfte eine gesicherte Finanzierung auf die Beine stellen zu können. Entstehen soll ein Haus mit 128 Betten Unklar, ob ihm das gelungen ist, Hulsebos reagierte auch am Mittwoch nicht auf eine Anfrage. Vor anderthalb Jahren hatte er in einem Schreiben an die Stadt erklärt, dass aufgrund der stark gestiegenen Baukosten die Finanzierung gefährdet sei. Geplant ist ein 128-Betten-Haus sowie ein angegliedertes Parkhaus mitt 110 Stellplätzen. Von der Stadt hieß es am Mittwoch, &bdquo;die Prüfung des Bauantrages befindet sich zur Zeit noch in Bearbeitung“. Ursprünglich hatte die Stadt eine Fertigstellungsfrist bis Ende 2023 gesetzt. Das war allerdings noch vor der Corona-Pandemie.

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