Israel-Flaggen vor Rathäusern im Kreis Gütersloh beschädigt - Staatsschutz ermittelt

Gütersloh. Am 7. Oktober hat die radikal-islamische Terrororganisation Hamas den heimtückischen Großangriff auf Israel verübt, dabei nach offiziellen Angaben 1.400 Menschen getötet und mehr als 242 Menschen als Geiseln verschleppt. Fünf Tage danach wurde am Gütersloher Rathaus als Zeichen der Solidarität die Nationalflagge Israels gehisst. &bdquo;Die Flagge wies nach vier Tagen eine Beschädigung im oberen Bereich auf“, erklärte Stadt-Pressesprecherin Annette Blumenstein auf eine entsprechende Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Wie die Zerstörung zustande gekommen ist, steht nicht fest. Fakt ist aber: Das Rechtsamt der Stadt Gütersloh hat daraufhin Strafanzeige erstattet und einen entsprechenden Strafantrag gestellt. &bdquo;Da zu vermuten steht, dass die Beschädigung mutwillig verursacht wurde“, erläutert die Stadtsprecherin. Auch am Rathaus in Steinhagen hat es einen Fahnen-Vorfall gegeben. Seit dem Terrorangriff häufen sich im gesamten Hoheitsgebiet des auch für den Kreis Gütersloh verantwortlichen Bielefelder Staatsschutzes die Vorfälle im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel und im Gazastreifen. Insbesondere hat die polizeiliche Sicherheitsbehörde eine Zunahme von Sachbeschädigungen wahrgenommen. &bdquo;Bislang sind beim Staatsschutz Bielefeld für den gesamten Zuständigkeitsbereich 15 Strafanzeigen mit Bezug zum Nahost-Konflikt eingegangen“, teilte Polizei-Sprecher Michael Kötter mit. Bei den geschädigten Objekten würde es sich in erster Linie um Flaggen des Staates Israel handeln. Täter reißen Mast aus Boden: Kaputte Flagge auf Spielplatz gefunden So auch bei dem Vorfall vor dem Rathaus in Steinhagen: Bürgermeisterin Sarah Süß wurde am Morgen des vergangenen Montags, 30. Oktober, von der Polizei darüber informiert, dass die Israel-Flagge vor dem Rathaus entfernt worden sei. Telefonisch sei ihr mitgeteilt worden, dass der Fahnenmast komplett aus dem Boden gerissen worden sei, um an die Flagge heran zu kommen. Diese sei später von Mitarbeitern des Bauhofs unweit des Rathauses auf einem Spielplatz gefunden worden. &bdquo;Wir hatten die Flagge extra an einem Mast aufgehängt, der nicht vom Rathaus-Balkon aus erreichbar ist, weil in der Vergangenheit bereits eine Regenbogenfahne abgerissen worden war“, teilte die Bürgermeisterin mit. Sie sei schockiert über den Vorfall. Mast und Fahne seien beschädigt. Der Staatsschutz bearbeitet diesbezüglich ein Ermittlungsverfahren. &bdquo;Die Flagge vor dem Rathaus in Steinhagen wurde durch zwei unbekannte Täter entwendet. Es gibt keine weiteren Hinweise“, so Polizeihauptkommissar Michael Kötter. Auch zum Fall der Israel-Flagge vor dem Gütersloher Rathaus ermittelt der Staatsschutz. &bdquo;Die Flagge wurde durch einen unbekannten Täter im Bereich des Saumes beschädigt. Sie wies einen Riss auf“, erläutert der Polizeisprecher. Weitere Details lägen bislang nicht vor. Die Gütersloher Stadtverwaltung hatte schnell auf den Vorfall reagiert, ein neues Exemplar nachbestellt und die Fahne ausgetauscht. Lesen Sie auch:Kurz vor Kriegsbeginn - Gütersloher Reisegruppe wohlbehalten zurück in der Heimat Staatsschutz: Fälle häufen sich erst seit der Eskalation in Nahost Von den 15 Fällen, die der Staatsschutz im Hinblick auf den Konflikt in Nahost registriert hat, haben sich neben drei Taten im Kreis Gütersloh auch welche in Bielefeld (6), Paderborn (3) und Minden-Lübbecke (1) ereignet. &bdquo;Bei den verbleibenden zwei Strafanzeigen handelt es sich um unklare Tatorte aufgrund von Beleidigungen in den sozialen Netzwerken“, klärt Michael Kötter auf. Die Straftaten hätten sich sowohl gegen den Staat Israel sowie dessen Staatsbürger als auch gegen Personen palästinensischer Herkunft gerichtet, so der Polizeisprecher weiter. Neben der Beschädigung und der Entwendung von Flaggen wurden zudem auch Gebäude mit Schriftzügen beschmiert. Einen Anstieg der antisemitischen Straftaten verzeichne der Staatsschutz erst seit dem 7. Oktober mit der Eskalation im Nahen Osten. Weitere Straftaten mit dem Bezug zum Konflikt in Israel und dem Gazastreifen für den Bereich Gütersloh sind dem Staatsschutz in Bielefeld nicht bekannt. Der Polizeisprecher: &bdquo;Derzeit liegen hier keine Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für Israelische Einrichtungen, israelische Staatsbürger oder Juden ableiten lassen.“

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