Gütersloher Flugplatz: Einsatzkräfte aus Kreis Herford üben für Notfall bei Fußball-EM

Gütersloh/Herford. Frühmorgens ging es los für die Helferinnen und Helfer des DRK, Feuerwehrleute, THW-Helfer, Rettungsdienstmitarbeiter, Notärzte und Führungskräfte aus dem gesamten Kreis Herford. Mit mehr als 30 Fahrzeugen - darunter Rettungs- und Krankentransportwagen, Lkw, Gerätewagen und Kleinbussen - steuerten mehr als 100 Einsatzkräfte das Gelände des früheren Gütersloher Flugplatzes an. Schon die Anfahrt in die Dalkestadt erwies sich als erste Übungsaufgabe, nämlich als "Fahrt im geschlossenen Verband". Wie Bernd Kröger, Kreisbrandmeister des Kreises Herford, der "NW" erläuterte, "werden in Vorbereitung zur Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr Konzepte zur Großschadensbewältigung geübt". Was an diesem Tag zum Einsatz komme, sei die sogenannte Behandlungsplatzbereitschaft 50. Ein solches Einsatzkonzept sei zur WM 2006 in ganz NRW eingeführt worden und werde durch jeden Kreis vorgehalten, führte Kröger weiter aus. Tribüne in Gütersloh laut Drehbuch zusammengestürzt Es war somit naheliegend, dass sich die angenommene Schadenslage thematisch mit Fußball beschäftigte: Laut Übungsdrehbuch war es in Gütersloh zum Zusammensturz einer Zuschauertribüne gekommen - viele Menschen wurden verletzt. Erste Kräfte aus dem Kreis Gütersloh, dargestellt vom Malteser Hilfsdienst aus Gütersloh, waren angerückt und hatten bereits Maßnahmen unternommen. Unterstützung wurde daraufhin durch die Behandlungsplatzbereitschaft 50 aus dem Kreis Herford angefordert. Der Konvoi benötigte etwa eine Stunde bis zum Eintreffen auf dem Areal des früheren Flugplatzes. Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt sammelten vor Ort erste Informationen, während die Helfer Zelte aufbauten. &bdquo;Die Verletzten werden nach den verschiedenen Sichtungskategorien rot, gelb und grün eingeordnet. Je nach Schwere der Verletzungen. Für jede Kategorie werden eigene Zelte aufgebaut", sagte Kröger. Dazu gebe es ein Sichtungszelt, in dem Patienten, die aus den Patientenablagen kommen, registriert und verteilt werden. Zwei Tote sind laut dem Szenario zu verzeichnen &bdquo;Auch wenn die Einsatzkräfte sehr schnell arbeiten dauert es eine ganze Zeit, bis alles steht und betriebsbereit ist. Dennoch ist der Behandlungsplatz wichtig, um die Krankenhäuser nicht zu überlasten", erklärte Kröger weiter. Hier würden erste Behandlungen durchgeführt und anschließend Transporte organisiert - notfalls auch in sehr weit entfernte Krankenhäuser. "Die Leitstellen kümmern sich um Bettenkapazitäten, informieren Klinken. Da läuft noch vieles im Hintergrund", berichtete Kröger. In nahegelegene Krankenhäuser werden nur jene Patienten transportiert, die lebensbedrohlich verletzt sind und sofort behandelt werden müssen. Das schont Ressourcen. Zum Schluss der angenommenen Lage waren auch zwei Tote zu verzeichnen. Auch diese mussten versorgt werden, für sie wurde eine sogenannte Totenablage eingerichtet. Herforder Kreisbrandmeister zeigt sich mit der Übung zufrieden Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Vertreter der Bundeswehr sowie die Bezirksregierung beobachteten die Übung. Für die täuschend echt geschminkten Verletztendarsteller war das Team der Notfalldarstellung des Roten Kreuzes aus dem Kreis Gütersloh zuständig. Doch nicht nur Brand-, Stich- und Risswunden wirkten täuschend echt, auch die Schmerzensschreie gingen durch Mark und Bein. Kaum ein Helfer hatte noch das Gefühl, es handelte sich dabei um eine Übung. Bernd Kröger zeigte sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Nicht, weil alles reibungslos funktioniert hatte, sondern weil deutlich geworden ist, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Beeindruckt war der Herforder Kreisbrandmeister auch von der hohen Motivation der eingesetzten Kräfte.

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