Steigende Gema-Gebühren: Das sind die Folgen für den Gütersloher Weihnachtsmarkt

Gütersloh. Sobald die Hütten für den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz in Gütersloh stehen, laufen dort wieder musikalische Klassiker wie "Last Christmas" in Dauerschleife. Das dürfte auch bei der diesjährigen Auflage vom 30. November bis zum 30. Dezember so sein. Andernorts treibt Weihnachtsmarkt-Betreibern ihr Musikprogramm hingegen Sorgenfalten auf die Stirn. Hintergrund sind drastische Gebührenanpassungen durch die Verwertungsgesellschaft Gema, die grundsätzlich überall dort Geld einzieht, wo Musik öffentlich aufgeführt wird - also auch bei Weihnachtsmärkten. Gütersloh Marketing (GTM), die die Organisation des hiesigen Marktes für die Werbegemeinschaft übernimmt, äußert sich dazu auf Nachfrage. Nach Angaben von Lena Descher, Leiterin des Veranstaltungsmanagements bei der GTM, sei der Markt auf dem Berliner Platz von den gestiegenen Gebühren kaum beziehungsweise allenfalls bedingt betroffen. "In unserem verwendeten Tarif für das Bühnenprogramm gibt es eine minimale Erhöhung", sagt Descher. In welchem Fall das Bühnenprogramm reduziert werden würde Dies sei nach den Informationen von Gütersloh Marketing die einzige Preissteigerung. Konkret handelt es sich gegenüber dem Vorjahr um eine Anstieg von "rund drei Prozent netto der Summe", teilt Descher weiter mit - geht bei der Frage nach einer bestimmten Zahlen jedoch nicht ins Detail. Sollten die Gebühren der Gema in den kommenden Jahren deutlich steigen, hätte das auch für den Markt in Gütersloh Konsequenzen. "Eine Reduzierung des Bühnenprogramms wird dann sicherlich notwendig sein", sagt Lena Descher. Grund für den aktuellen Sprung bei den Gebühren ist Corona: Da während der Pandemie keine Stadtfeste stattgefunden haben, nutzte die Gema die Zeit, um die bisherigen Angaben von Veranstaltern zu den Festflächen zu überprüfen. Basis für die Gebührenbemessung ist dabei die gesamte Veranstaltungsfläche und nicht nur der beschallte Bereich. Statt 500 werden für Weihnachtsmarkt nun 40.000 Euro fällig Mit teuren Folgen: So hat die Gema die Lizenz-Gebühren für den Nürnberger Christkindlesmarkt von 1.500 auf 29.000 Euro angehoben. Noch heftiger trifft es den Weihnachtsmarkt in Bayreuth. Dort sind statt bisher knapp 500 Euro jetzt 40.000 Euro fällig. Auch Paderborn muss blechen. Dort sollen deshalb künftig auch zur Eröffnung ausschließlich gebührenfreie Klänge zu hören sein. Die Gema begründet die Erhöhung wie folgt: &bdquo;In der Vergangenheit haben wir auf Basis der von den Kundinnen und Kunden gemeldeten Nutzungsflächen lizenziert. Wir haben uns auf korrekte Angaben der Veranstalterinnen und Veranstalter verlassen und keine Prüfung vorgenommen. Nach der Corona-Pandemie, in der aufgrund behördlicher Schließungen keine Stadtfeste und Weihnachtsmärkte stattfinden konnten, haben wir begonnen, die Flächen über Tools wie Planimeter und Google Maps zu messen. Wir haben dabei deutliche Diskrepanzen festgestellt.“ Mit Blick auf den Gütersloher Weihnachtsmarkt hält Lena Descher die Situation für klar. "Da wir ausschließlich den Berliner Platz beschallen - und dies auch nur teilweise, da die Hütten viel Akustik verschlucken - ist die Berechnung der Fläche für den Weihnachtsmarkt recht eindeutig", sagt sie. Dies sehe in anderen Städten, in denen die Weihnachtsmärkte auch die Fußgängerzonen musikalisch bespielen, sicherlich anders aus.

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