Update: Gütersloher Traditionsverein gerettet - Mitglieder beschließen Neuausrichtung

Update, 19. Oktober: Die Skifreunde Gütersloh haben bei einer Versammlung am Mittwochabend ihr eindeutiges Votum für ein Modell zur Neuausrichtung gefällt und so den Weg in die Zukunft geebnet. "Der Verein ist gerettet", sagte der Vorsitzende Norbert Monscheidt. Die Pläne seien von den Mitgliedern sehr gut aufgefasst worden, er habe eine Aufbruchstimmung verspürt. Noch während der Versammlung hatten sich sechs Mitglieder bereit erklärt, an einer Arbeitsgruppe mitzuwirken, die sich mit der künftigen Ausrichtung des Vereins und der Weiterentwicklung des Konzepts beschäftigt. Ein erstes Planungstreffen soll zeitnah stattfinden. Da das Spektrum der Skifreunde Gütersloh neben Sport und Geselligkeit künftig auch bildungs- und gesellschaftspolitische Angebote umfassen soll, muss die Satzung geändert werden. "Zudem müssen wir schauen, wie wir weitere Schulen mit ins Boot holen", sagte Monscheidt. ++++++++++++ Gütersloh. Zwei Lehrer des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums in Gütersloh könnten maßgeblich dazu beitragen, dass die drohende Auflösung des 74 Jahre alten Vereins Skifreunde Gütersloh nun endgültig Schnee von gestern ist. Noch bevor die Mitglieder in einer Versammlung am Mittwochabend im Spexarder Bauernhaus darüber abstimmten, stellten Tanja Milse (52), ihr Kollege Johannes Leiskau (43) sowie der Skifreunde-Vorsitzende Norbert Monscheidt (70) in der Stadtbibliothek ein neues Konzept vor. Das Ziel: Der im November 1949 gegründete Klub (240 Mitglieder) wird gerettet, seine Idee zukunftstauglich weiterentwickelt und mit der vereinseigenen Skihütte im Sauerland im Mittelpunkt ein außerschulischer Lebens- und Lernraum geschaffen. Skihütte könnte demnächst Gütersloher Schülern zur Verfügung stehen Die Vision gibt es seit mehr als zehn Jahren: Lehrkräfte und Schüler verschiedener Gütersloher Schulen entwickeln und gestalten gemeinsam außerhalb des regulären Unterrichts ein Objekt. &bdquo;Ein Hof stand dabei immer zur Debatte. Wir waren schon auf der Suche bei Ebay-Kleinanzeigen“, erzählt Lehrerin Tanja Milse. Am 8. September sei man dann über den &bdquo;NW“-Artikel auf das drohende Ende der Skifreunde aufmerksam geworden – und die Tatsache, dass die Stadt Gütersloh in diesem Fall die Skihütte in Langewiese (bei Winterberg) erben würde. &bdquo;Unser Chat lief heiß und wir haben überlegt, dass es eigentlich toll wäre, wenn die Hütte Gütersloher Schülern zur Verfügung stehen würde“, sagt Tanja Milse. Parallel dazu stand der Begegnungsgedanke von Alt und Jung sowie Beteiligten der heimischen Schullandschaft durch die Vereinsarbeit. Es folgte ein Anruf bei Skifreunde-Boss Norbert Monscheidt, der Austausch sowie eine gemeinsame Begehung der Skihütte vor Ort. Das neue Konzept ist mittlerweile ausgearbeitet. &bdquo;Inzwischen gibt es einige Lehrkräfte, die sich vorstellen können, als Bildungsteam in ihrer Rolle als Privatperson dem Verein beizutreten und mit den Mitgliedern die Idee weiterzuentwickeln“, sagt Johannes Leiskau. Lehrerin denkt an Zusammenarbeit von jüngeren und älteren Vereinsmitgliedern Vorstellbar seien thematische Projektfahrten – etwa mit dem Fahrrad, im Rahmen einer Gesundheitswoche oder als Nature Lab. Praxisorientiert könnte der Klimakrise aktiv begegnet werden, &bdquo;die einem im Sauerland allein durch den schwindenden Baumbestand deutlicher begegnet als hier“. Auch die traditionellen Skifahrten von Senioren, Kindern und Jugendlichen könnten jeweils begleitet werden oder Renovierungs- sowie Reparaturarbeiten an der Hütte Hand in Hand laufen. &bdquo;Wie cool wäre es, wenn ältere und jüngere Mitglieder des Vereins ins Sauerland fahren, um die Hütte gemeinsam zu gestalten“, sagt Tanja Milse. Ebenso seien gemeinsame Wanderungen, sportliche Betätigungen oder Kurse zur Nutzung von Handys, Laptops oder iPads denkbar. &bdquo;Die Möglichkeiten sind vielfältig.“ Dabei solle der ursprüngliche &bdquo;Freunde“-Gedanke im Mittelpunkt stehen, aber über das Skifahren hinausgehen. Ohne Zustimmung zum Konzept droht dem Verein das Aus Dass die Skifreunde Gütersloh in Zukunft neue Loipen befahren, ist auch für den Vorsitzenden eine reizvolle Vorstellung. &bdquo;Bisher war unser Angebot auf Geselligkeit und Sport ausgerichtet. Jetzt treten bildungs- und gesellschaftspolitische Aspekte hinzu“, sagt Norbert Monscheidt. Das gebe Hoffnung, dass auch wieder jüngere Menschen eintreten könnten. Die Skihütte würde verstärkt ins Vereinsleben integriert werden. Sie solle aber auch weiter vermietet werden, um Einnahmen für die Instandhaltung zu generieren. Am Mittwochabend sollten die Mitglieder im Spexarder Bauernhaus über das neue Konzept abstimmen. Norbert Monscheidt: &bdquo;Ich gehen davon aus, dass zugestimmt wird, da es ansonsten zur Auflösung des Vereins kommt.“

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