Britenhäuser stehen erneut zum Verkauf: So lief die erste Besichtigung in Gütersloh

Gütersloh. Nachdem das Bieterverfahren aus dem Frühjahr für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kein zufriedenstellendes Ergebnis mit sich brachte, öffnet diese die drei übrig gebliebenen Offiziersvillen an der Hochstraße 39, 43 und 45 jetzt für öffentliche Besichtigungen. Am Dienstag, 26. September, fand der erste von drei Terminen statt. Interessenten konnten von 13 bis 17 Uhr die Einfamilienhäuser und deren Umgebung begutachten und sich so ein Bild von der Wohngegend machen. Mitarbeiter der BImA standen für Fragen zur Verfügung und auch Exposés und Berichte über die Objekte lagen in den jeweiligen Küchen der drei Britenhäuser aus. "Alle Interessenten sollen sich umfassend, insbesondere über den Zustand der Gebäude, informieren und so eine eigene und belastbare Wertvorstellung für die Häuser entwickeln", teilte der Pressesprecher der BImA, Thorsten Grützner, mit. Mit wie vielen Interessenten über die drei Besichtigungstage zu rechnen sei, konnte er auf Anfrage nicht abschätzen. Mehrere Interessenten innerhalb von einer Stunde Diese Zeitung hat sich kurzerhand selbst ein Bild vom ersten öffentlichen Rundgang durch die Britenhäuser an der Hochstraße verschafft und sich vor Ort umgesehen. Ist das Interesse ähnlich mau, wie noch zu Jahresbeginn? Mitnichten. Innerhalb von nur einer Stunde schauten sich gleich mehrere Interessenten die drei Objekte an der Hochstraße an. Und zumindest eine potenzielle Käuferin, die ihren Namen gegenüber dieser Zeitung nicht nennen wollte, war auch zu einem Gespräch bereit. Ihr Rundgang startete in der Immobilie mit der Hausnummer 39. Als Beraterin mit dabei hatte sie ihre kleine Tochter. Während das Mädchen schon am fantasieren war, welches wohl ihr Zimmer werden würde, äußerte die Mama Bedenken: "Es muss einiges in dieser Immobilie renoviert werden. Ich habe nasse Stellen entdeckt, die auf einen Wasserschaden hinweisen könnten. Das müsste von den Verkäufern vermerkt werden. Im Exposé habe ich davon nichts gelesen." Die Lage am Gütersloher Stadtpark ist ein ausschlaggebendes Kriterium Wie viel Geld der Spexarderin das Britenhaus Wert ist, das wisse sie noch nicht: "Also auf keinen Fall das, was für das Haus mal vorgesehen war. Man bezahlt ja auch hauptsächlich für die Lage, denn würde dieses Haus in dem Zustand woanders stehen, würde bei weitem nicht so ein hoher Preis veranschlagt werden." Ursprünglich wurde von der BImA eine Preisvorstellung zwischen 810.000 und 900.000 Euro genannt. Im Inserat für das neuerliche Bieterverfahren kommunizierte die Bundesanstalt lediglich einen obligatorischen Euro. Ein weiterer Kritikpunkt seien für die Interessentin die noch anfallenden Renovierungsarbeiten, die ebenfalls einiges an Geld kosten würden. Kritisch sieht sie auch die Nähe zum Städtischen Klinikum - das Verkehrsaufkommen könnte zu einem hohen Geräuschpegel führen, so ihre Gedanken. "Wie laut es hier mit den Krankenwagen wird, weiß man ja auch erst, wenn man hier wohnt und sie hört." Lesen Sie auch: Kampfpreis von einem Euro? Britenhäuser in Gütersloh stehen erneut zum Verkauf Im bereits im Frühjahr verkauften Haus mit der Hausnummer 41 sitzen die neuen Eigentümer auf der Terrasse und genießen die Sonne, während in der Nachbarschaft immer mal wieder Kaufinteressenten zur Besichtigung erscheinen. Entweder gehen sie alleine durch die Räume oder lassen sich von Holger Schwarz aus dem BImA-Verkaufsteam Bielefeld herumführen. Welche Gestaltungsmöglichkeiten die zukünftigen Eigentümer auf den jeweils über 1.000 Quadratmeter großen Grundstücken haben, hängt von den bebauungsrechtlichen Vorgaben der Stadt Gütersloh ab. Weitere Besichtigungstermine werden am Donnerstag und Dienstag, 12. und 17. Oktober, ebenfalls von 13 bis 17 Uhr angeboten. Die Gebote für die Britenhäuser müssen spätestens bis zum 20. Oktober eingereicht werden.

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