Er wurde handgreiflich

Weiterer Vorfall mit umstrittenem Kita-Berater in Gütersloh? Melden Sie sich!

Dezernent Henning Matthes und Bürgermeister Norbert Morkes fordern die Kita-Beschäftigten auf, sie persönlich oder die Kita-Leitungen über mögliche weitere Vorkommnisse zu informieren.

Die Stadt Gütersloh beendete mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem Erziehungswissenschaftler Richard Wagner. | © nw

02.09.2023 | 02.09.2023, 19:00

Gütersloh. Im Fall des umstrittenen Erziehungswissenschaftlers Richard Wagner haben sich Bürgermeister Norbert Morkes und Dezernent Henning Matthes am Freitag, 1. September, in einem Mitarbeiterbrief an die 420 Beschäftigen in den 22 Kindertageseinrichtungen in städtischer Trägerschaft gewandt. Grundsätzlich akzeptiere man in keiner Weise körperliche Gewalt, Bedrohungen, verbale Belästigungen, sexuelle Übergriffe, Stalking, Mobbing, Waffen und Sachbeschädigungen, heißt es in dem Schreiben.

Dies gelte in allen sensiblen Aufgabenbereichen und insbesondere bei der Betreuung und Begleitung von Kindern. Daher habe man nach Bekanntwerden von Wagners übergriffigem Verhalten und nach Anhörung aller Beteiligten umgehend Verantwortung übernommen und die Zusammenarbeit mit dem externen Berater eingestellt.

Wie berichtet, soll der 68-Jährige vor einigen Tagen während einer Fortbildungseinheit in einer städtischen Kita gegenüber einer Mitarbeiterin handgreiflich geworden sein. Am Freitag sei der Stadt ein weiteres Vorkommnis zugetragen worden, bei dem sich Wagner in nicht akzeptabler Weise gegenüber einer Mitarbeiterin verhalten haben soll, heißt es in dem Mitarbeiterbrief weiter. Diesen Vorfall gelte es nun zu klären und zu bewerten.

Weitere Vorkommnisse sollen umgehend gemeldet werden

Henning Matthes und Norbert Morkes fordern die Kita-Beschäftigten auf, sie persönlich oder die Leitungen über mögliche weitere Vorkommnisse zu informieren. „Unser Ziel ist es, hier für Klarheit zu sorgen, Geschehenes aufzuarbeiten und gegebenenfalls auch weitere (rechtliche) Schritte einzuleiten“, schreiben sie.

Das pädagogische Konzept „Lernen in Beziehungen“, das Wagner seit mehr als 20 Jahren maßgeblich entwickelt und ausgebildet hat, stehe indes nicht zur Diskussion. Es werde weiterhin als Grundlage des gemeinsamen Bildungsverständnisses und mit dem zugrundeliegenden Bild vom Kind weiterentwickelt, jedoch mit anderen Referenten und neuen Formaten, so die Unterzeichner des Briefes.

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