Ärger um Parkbad-Sanierung in Gütersloh: Pächter und Bürgermeister Morkes einigen sich

Gütersloh. Der Konflikt um die Sanierung des maroden Wasserbeckens im Gütersloher Parkbad ist beigelegt – zumindest vorerst. Die 430.000 Euro teure Baumaßnahme hatte im Vorfeld für Ärger gesorgt, weil Pächter Franz-Josef Füchtenschnieder seine Saison einige Wochen früher als gedacht beendet und mit der Stadt im Clinch um eine Entschädigung für den entgangenen Zeitraum lag. Der 63-Jährige hatte gar mit einem Rechtsstreit gedroht und angekündigt, den Start der Bauarbeiten im 95 Jahre alten Traditionsbad zu durchkreuzen. Die für Freitagmorgen geplante Einrichtung der Baustelle ist tatsächlich nicht reibungslos über die Bühne gegangen, weil Bauzäune nicht aufgestellt wurden und das Becken nicht komplett leergelaufen war. Dafür präsentierten die handelnden Personen bei einer vom Gütersloher Bürgermeister initiierten, kurzweiligen Zusammenkunft einen Kompromiss. &bdquo;Zwischen beiden Seiten gab es Probleme in der Kommunikation. Aber wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir die Kuh vom Eis bekommen“, war Norbert Morkes im Beisein von Mitarbeitern der Bauverwaltung einerseits um versöhnliche Worte bemüht. Der Bürgermeister betonte aber auch, dass eine Sanierung seit Jahren immer wieder im Raum stehe und man frühzeitig über den geplanten Start informiert habe. Stadt Gütersloh will die notwendigen Kosten und den prognostizierten Gewinn ersetzen Von einer Schließung sei nie die Rede gewesen, allerdings habe der Betreiber durch Lärm und Staub nicht die Möglichkeit, den Betrieb der Außengastronomie aufrecht erhalten zu können. &bdquo;Deshalb haben wir jetzt angeboten, dass wir die laufenden Kosten für den Monat übernehmen und einen Ausgleich zahlen.“ Personal, bereits eingekaufte Waren und Nebenkosten – die angefallenen Summen dafür müsse der Betreiber zweifelsfrei nachweisen. &bdquo;Wenn das so vonstattengeht, ist das für mich in Ordnung“, zeigte sich Füchtenschnieder einverstanden. Den Lösungsvorschlag hatte dem Pächter die Abteilung Recht der Stadt bereits tags zuvor schriftlich übermittelt. Darin heißt es im Detail: &bdquo;Da ein regulärer Betrieb des Parkbades Ihnen während der Sanierungszeit nicht möglich sein wird, ist die Stadt Gütersloh dazu bereit, Sie für den Monat September schadlos zu stellen.“ Konkret: Die nachgewiesenen notwendigen Kosten, die im September entstehen, sowie der prognostizierte Gewinn, den er bei einem regulären Betrieb erzielt hätte, werden ersetzt. Als Referenz dienen sollen dabei die wirtschaftlichen Betriebsauswertungen der vergangenen drei Jahre. &bdquo;Da muss das Mittel geführt werden“, erläutert Morkes. Zur Begleichung der Summe sollen Gelder aus der Haushaltskasse fließen – aus welchem Topf, ist noch offen. Geplantes Konzert am Samstagabend kann noch stattfinden Ein Bestandteil der nun gefundenen Lösung ist auch, dass das für diesen Samstag, 2. September, um 18 Uhr anberaumte Konzert mit &bdquo;Dr. Groove & The Soulinjections“ noch stattfinden kann. Eigentlich schienen die Missklänge somit aus der Welt zu sein, wie auch Bürgermeister Morkes intonierte: &bdquo;Wir sanieren ein Denkmal, das wieder attraktiver wird. Am Ende hat jeder etwas davon – der Pächter, die Stadt und die Benutzer. Jetzt geht es voran und wir gehen gemeinsam in die Zukunft.“ Doch Betreiber Füchtenschnieder hatte am Freitagmorgen noch für schräge Zwischentöne gesorgt. Gegen acht Uhr sollte die acht bis zehn Wochen dauernde Sanierung planmäßig mit dem Einrichten der video-überwachten Baustelle beginnen. Die Arbeiter ließ der Pächter bereitwillig auf das Gelände, doch als die mehr als 65 Meter lange und gut 45 Meter breite Baustelle umzäunt werden sollte, legte er wegen des bevorstehenden Livemusik-Events sein Veto ein. Da zudem das Wasser noch nicht komplett aus dem Becken abgeflossen war, zog die Baufirma wieder unverrichteter Dinge ab und stellte bei der Stadt eine Baubehinderungsanzeige. &bdquo;Eine reine informative Formalie, die nötig wird, wenn die vertraglich vereinbarte Zeitschiene nicht eingehalten werden kann“, versicherte Norbert Morkes. In Anbetracht der Verzögerung ließ das Gütersloher Rathaus am Freitagnachmittag jedoch wissen, dass es &bdquo;zum jetzigen Zeitpunkt unklar“ sei, wann die Sanierung des Parkbads de facto starte.

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