A2: Gütersloher Unternehmen zahlt Lärmschutz selbst

Gütersloh. Die Spexarder können sich freuen: Entlang der Autobahn A 2 wird weiterer Lärmschutz geschaffen. Auf einer Länge von 550 Metern westlich der Brücke &bdquo;In der Worth“ wird sich ein sechs Meter hoher Wall auftürmen, der den Schallpegel in vielen Wohnsiedlungen spürbar senkt. Das Besondere: Es ist nichts, was der Bund bezahlt, nichts, wofür der Steuerzahler aufkommt. Es handelt sich um ein privates Projekt. Wer hier tätig wird, ist das Spexarder Tiefbauunternehmen Hermann Peitz. Die Firma tut es für sich und für die Allgemeinheit. Sie wird Boden los, den sie sonst teuer deponieren müsste, und sie schichtet ihn an einer Stelle auf, wo er für viele Bürger eine wohltuende Wirkung zu entfalten verspricht. Peitz steckt seit Jahren in den Vorbereitungen. Die Baugenehmigung der Stadt liegt vor, wurde zwischenzeitlich sogar verlängert. Was noch fehle, sei grünes Licht vom Fernstraßenbundesamt; eine Bundesbehörde, die für Fragen des Lärmschutzes entlang der Autobahnen zuständig ist. Direkt am Gehöft sinkt der Pegel um 7,5 Dezibel Das Spexarder Unternehmen hat den Streifen entlang der Autobahn schon vor einiger Zeit gekauft. Er erstreckt sich von der Autobahnbrücke – die dieses Jahr erneuert wird – bis zum Beginn des Waldes unweit der Neuenkirchener Straße. Laut Jannis Werner, Schwiegersohn von Hermann Peitz und seit Ende vergangenen Jahres Geschäftsführer des Unternehmens (circa 50 Mitarbeiter), liegen gutachterliche Untersuchungen vor, wie sich der Wall schalltechnisch auswirkt. Demnach werde der Lärm an dem Gehöft nahe der Autobahn um 7,5 Dezibel und bei den etwas entfernt liegenden Einzelhäusern um 6,2 Dezibel sinken – ab zehn Dezibel redet man von einer Halbierung der Lautstärke. Die Berechnung habe ergeben, dass sich der Wall auch in der Siedlung an der Bruder-Konrad-/Pius-/Lukasstraße und weiter stadteinwärts positiv bemerkbar mache. Das Bauwerk werde rund 30 Meter breit sein. Östlich der Straße In der Worth existiert bereits seit Jahren ein Wall, angelegt vom Bund. Für das Tiefbauunternehmen eröffnet sich mit dem Wall die Chance, 65.000 Kubikmeter Boden los zu werden. Es wird sich laut Jannis Werner um Lehmboden handeln, der weder verunreinigt noch belastet sei, der aber aufgrund seiner Eigenschaften nicht als Material für Baustellen geeignet sei. &bdquo;Man kann auf Lehmboden nicht gut gründen“, sagt Werner. Mit der Stadt ist auch die Wegenutzung geklärt Allerdings falle solcher Boden bei Aushubarbeiten immer wieder an. Die Firma müsse ihn daher lagern – und am Ende teuer deponieren. Das Anlegen eines Lärmschutzwalles sei eine gute, naturverträgliche Alternative. Er werde mit Mutterboden abgedeckt und begrünt. Voraussichtlich werde der Wall abschnittsweise entstehen, über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren. &bdquo;Wir starten auf dem Abschnitt zwischen Autobahn und Gehöft und machen dann Richtung Osten weiter.“ Die Zufahrt sei geregelt, so Werner. Mit der Stadt sei ein Wegenutzungsvertrag geschlossen worden, der es dem Unternehmen erlaube, zu festgelegten Zeiten und mit einer bestimmten Lkw-Größe die Gemeindestraße In der Worth zu befahren. Auch das diene dem Schutz der Anwohner. Offen ist indes, wie lange es noch dauert, bis das Unternehmen alle Genehmigungen beisammen hat. Die Niederlassung Westfalen (Hamm) der Autobahn GmbH teilte gestern mit, es sei nicht klar, wie lange das Verfahren dauern werde. Aufgrund der Lage in einem Schutzgebiet seien &bdquo;auch andere Behörden“ involviert, so eine Sprecherin.

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