Unternehmer aus dem Kreis Gütersloh präsentieren einzigartige Fotobox bei Hochzeitsmesse

Gütersloh. Nein – für Menschen, die planen, mit großem Brimborium in den Hafen der Ehe zu schippern, war die erste Anlaufstelle am Sonntag kaum zu übersehen. Von der A2 kommend, begegneten Ja-Wort-Willige Dutzenden pinkfarbener Schilder mit schwarzem Pfeil, der die Richtung zum Glück wies: Hochzeitsmesse in der Stadthalle Gütersloh. Und sollten auf den letzten Metern doch Zweifel aufkommen, wurde damit auf einigen Plakaten Tabula rasa gemacht: &bdquo;Jetzt wird geheiratet.“ Basta. Allerdings hatten die Aussteller, die den &bdquo;Traum von der perfekten Hochzeit“ wahr werden lassen wollen, an diesem Tag offenbar einen unromantischen Gegner namens Konsumlaune, sodass ein Aussteller meinte: &bdquo;Heute ist die Resonanz ein wenig enttäuschend. Gefühlt waren das vergangene Mal mehr als doppelt so viele Besucher da.“ Das liege vielleicht am schönen Wetter und dem verkaufsoffenen Sonntag in der Stadt. Ja – bereits ein erster Blick in das Foyer und den großen Saal bestätigt, dass – wie bei Abi-Ball und Halloween – die Amerikanisierung des Hochzeitstags vollzogen ist. Wobei nur ein unromantischer Schuft inhaltliche Verbindungen zwischen Horror- und Freudenfest assoziieren würde. Nein – hier sind tatsächlich Größe und Vielfältigkeit gemeint. Lesen Sie auch: Besondere Hochzeit in Gütersloh: Paare heiraten in außergewöhnlicher Location Hochzeiten werden immer individueller Der Hochzeitstag ist mittlerweile ein kaleidoskopisches Puzzle mit sehr vielen Teilen geworden, die sich im besten Fall zu einem unvergesslichen Tag zusammenfügen. Und viele Teile bedeuten gleichzeitig viel Individualisierung. Das ist der Trend – durch die Vielfalt der Möglichkeiten gleicht keine Hochzeit mehr der anderen. Im Saal präsentieren also Juweliere, Goldschmiede, Dekorateure, Fotografinnen, Eventplaner, Redner, Sänger, Konditorinnen, Visagistinnen, Herrenausstatter und selbstverständlich Brautmoden-Expertinnen ihre Expertisen. Ein markerschütternder Schrei reißt die Besucher aus der wohligen Atmosphäre des Glücks. Nein – es ist keine Braut, die sich nicht traut. Moderator und Trauredner Holger Mast hat die Regler des Verstärkers aufgedreht und lässt James Brown quasi den Brautalarm verkünden: &bdquo;I feel good.“ Die Brautmodenschau ist der Höhepunkt der Messe. Martina und Nadine Redecker haben aus ihrem 1.700 Kleider zählenden Atelierfundus einen kleinen, jedoch sehr abwechslungsreichen Querschnitt von Brilon nach Gütersloh gebracht. Also schwingen und wallen die Weiß in allen Schattierungen interpretierenden Stoffe der Models über den roten Teppich. &bdquo;Florale Elemente sind sehr beliebt, aber auch schlichte, elegante Linien. Und der Prinzessinnen-Look wird immer noch gewünscht“, sagt Nadine Redecker. Einen eindeutigen Trend könne man nicht benennen, ergänzt Martina Redecker. Die Modenschau ist das Highlight der Gütersloher Hochzeitsmesse &bdquo;Das ist komplett individuell. In einem Gespräch hören wir uns genau die Wünsche der Braut an, und dann erarbeiten wir gemeinsam das perfekte Kleid für sie. Dabei muss auch die Location der Hochzeit berücksichtigt werden“, erklärt die Expertin. Und der Preis? &bdquo;Ab 800 Euro bekommen wir eine Braut glücklich. Nach oben hin gibt es keine Grenzen“, antwortet sie und lächelt dabei vielsagend. Auf der Bühne haben sich die Bräute zum Finale aufgereiht. Aus dem Moderator Holger Mast ist ein Sänger geworden, und gemeinsam mit dem Entertainer Angelo Bugday erwärmt er die Herzen der Zuschauer: &bdquo;You raise me up.“ Der Schreck vom Anfang weicht einer Gänsehaut. &bdquo;Die Kunst des Trauredners ist es, das Persönliche aus dem Gespräch mit dem Paar in eine Geschichte zu formen“, wird Holger Mast später erklären. Und wenn der Redner dann noch beginnt zu singen, seien die Hochzeitsgäste oft sehr berührt, sagt der Mann, der auf dem Hennesee als Kapitän eines 41 Meter langen Schiffes Trauungen vollzieht: &bdquo;Das ist das Schöne an freien Trauungen. Es geht quasi überall und ist gänzlich individuell.“ Es gibt mehr als nur Weiß beim Heiraten Bei aller Individualität bleibt Weiß dominant. Das sagt auch Christina Elkmann, die &bdquo;Glück verleiht“ – oder sachlicher ausgedrückt: Hochzeits- und Eventdekorationen. &bdquo;Allerdings kommt aktuell etwas mehr Farbe ins Spiel. Orange zum Beispiel, oder Beige- und Braun-Töne“, sagt sie. Es komme ganz auf die Wünsche und Vorlieben des Paares an, die dann in der Gestaltung der Dekorationen umgesetzt würden. Bei Kai Teufel müssen die Paare mehr tun, als nur zu reden. Bei dem Münsteraner werden sie im realen Sinne des Begriffs zu ihres Glückes Schmied. Kai Teufel ist Goldschmied und bietet Trauringkurse an, bei denen Eheleute in spe in vier bis sechs Stunden ihre Liebessymbole eigenhändig entwerfen und schmieden. &bdquo;Die handwerklichen Fähigkeiten sind nicht ausschlaggebend. Ich bin ja die ganze Zeit dabei und sorge dafür, dass alles am Ende perfekt wird“, sagt Kai Teufel, der ebenfalls keinen Trend erkennt: &bdquo;Nein. Ein Trend wäre auch nicht gut, denn die Ringe sollen ja auf Dauer gefallen.“ Entscheidend sei dabei die ganz individuelle Note – &bdquo;zum Beispiel hatte ich mal ein Paar, das sich die schottische Insel, auf der sich die beiden kennengelernt hatten, in seine Ringe eingravierte“. Auf Dauer. Für immer. So lautet das Versprechen. Aber ein Tag – auch der Hochzeitstag – hat nur 24 Stunden, die vergehen. Fotos bleiben, triggern im besten Fall Gefühle und Erinnerungen an jenen Tag, als man noch nicht &bdquo;in Tassen rührte“ und die Romanze ganz und gar nicht sachlich war. Lesen Sie auch: Neue Hochzeits-Location im Kreis Gütersloh: Paar heiratet mit tierischer Begleitung Unternehmer aus dem Kreis Gütersloh präsentieren besondere Fotobox Peter Spick und Jan Fiffe Cabrejas haben für fotografische Erinnerungen unter anderem eine Fotobox der besonderen Art im Angebot – einen Retrocamper mit TÜV-Zulassung. &bdquo;Wir haben etwa ein Jahr daran gebaut, und er wird mittlerweile nicht nur von Firmen, sondern auch bei Hochzeiten regelmäßig nachgefragt“, erzählen die beiden Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück. Die Hochzeitsgäste könnten sich einfach reinsetzen und in gemütlicher Atmosphäre automatisch Fotos von sich machen lassen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Fotobox Rheda-Wiedenbru?ck (@fotobox_rheda_wiedenbrueck) Ina Stepanenko hingegen drückt selbst professionell auf den Kameraauslöser. Die Gütersloherin ist Hochzeitsfotografin, die sich auf sehr kontrastreiche Abbildungen spezialisiert hat, und sagt: &bdquo;Wenn es einen Trend gibt, dann vielleicht den zu hellerer und weicherer Darstellung in den Fotos. Ich versuche es etwas anders, und heute waren bereits drei Paare genau an meinem Stil interessiert.“ Es sei doch schön, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gebe, aus denen Paare wählen könnten. Und am Ende äußert sie einen Wunsch: &bdquo;Weniger Handys bei der Zeremonie. Das wäre toll. Vertraut einfach denen, die dafür bezahlt werden.“

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