Kiloweise Drogen in Gütersloh sichergestellt - Polizei zieht Bilanz zur großen Razzia

Gütersloh. Harte Kante gegen die Straßenkriminalität in Gütersloh: Nach der Blitz-Razzia am Donnerstag auf und am Konrad-Adenauer-Platz greift jetzt Landrat Sven-Georg Adenauer durch und hat neue Sonderrechte für die Polizei erlassen. Er hat eine sogenannte &bdquo;Strategische Fahndung“ für den Bereich des Rathausvorplatzes angeordnet. &bdquo;Demnach können Polizisten nun auch ohne triftigen Grund Personen anhalten und Taschen oder Autos kontrollieren. Das hat es in Gütersloh noch nicht gegeben“, verkündete Polizeidirektor Dirk Zeller am Freitag auf einer Pressekonferenz. Diese gelte nun 28 Tage lang mit Option einer Verlängerung. Die Fahndungsaktion mit schwer bewaffneten Spezialkräften der Polizei vor dem Rathaus sei ein voller Erfolg gewesen. Kriminaldirektor und Einsatzleiter Björn Brocks berichtete, dass insgesamt 15 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden seien. &bdquo;Elf Objekte, zehn Privatwohnungen und ein Geschäft, sind von unseren Beamten zeitgleich durchkämmt worden.“ Drei Männer wurden in Gütersloh festgenommen Auch Drogenspürhunde seien zum Einsatz gekommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Drei Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wird Drogenhandel vorgeworfen. &bdquo;Sie sind am Freitag noch dem Haftrichter vorgeführt worden.“ Weiterhin wurde ein bestehender Haftbefehl vollstreckt, sechs Kilogramm Marihuana und eine nicht geringe Menge an Kokain sichergestellt, als auch eine Gaspistole. &bdquo;Wir wussten ganz genau, wen wir dort antreffen würden. Die Personen, die wir überprüft und zeitweise festgesetzt haben, sind uns nicht unbekannt.“ Zudem seien noch sechs Aufenthalts- und Betretungsverbote für die Innenstadt ausgesprochen worden. Die gelten für drei Monate und werden bei Nichteinhaltung mit Zwangsgeld oder Erlassungshaft bestraft. Monatelang dauerte die Vorbereitung des Sondereinsatzes in der City. Auch der Zeitpunkt sei genauestens koordiniert worden. &bdquo;Wir haben diese Maßnahme sorgfältig geplant, denn es musste auch eine Rechtsgrundlage geschaffen werden, in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Bielefeld“, sagte Dirk Zeller. Das sei eine taktische Herausforderung gewesen. Mit geballter Präsenz konzentrierten sich die Ordnungshüter auf das kriminalitätsbelastete Viertel. Die Polizei sei &bdquo;entschieden gegen potenzielle Kriminelle vorgegangen, damit sich die für die Bürger und Bürgerinnen schädlichen Strukturen dort nicht verfestigen“, erklärte Einsatzleiter Brocks. Polizei in Gütersloh sammelt Erkenntnisse über Netzwerke Zudem sammelte die Polizei wertvolle Erkenntnisse über Verflechtungen und Netzwerke. Insgesamt elf Personen seien überprüft und eine zeitlang festgesetzt worden, überwiegend mit Migrationshintergrund. &bdquo;Dieses Phänomen gibt es leider.“ Jens Bohne, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der Polizeiwache Gütersloh: &bdquo;Wir haben schon 2019 eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit diesen Gefahrensituationen befassen, und konnten dabei beobachten, dass sich die Kriminalitätsszene vom Bahnhof und ZOB auf den Rathausplatz verlagert hat.“ Mit der Stadt, dem Zoll und dem Finanzamt habe man eng zusammengearbeitet. &bdquo;Das hat ausgezeichnet geklappt.“ Die Strategische Fahndung richte sich in erster Linie gegen Störenfriede, beruhigte Dirk Zeller und sei vorerst bis zum 25. Mai befristet. &bdquo;Keine Bange, damit wollen wir die Menschen nicht aus der Stadt verdrängen. Unsere Beamten haben einen Blick dafür, wen sie kontrollieren, ohne Vorurteile.“ Polizei in Gütersloh hält Personen künftig ohne Verdacht an In einer räumlichen klar definierten Zone werden die Beamten ab sofort ohne konkreten Verdacht Personen anhalten, nach ihrer Identität befragen sowie mitgeführte Behältnisse oder Fahrzeuge in Augenschein nehmen. Potentielle Täter sollen so frühzeitig festgestellt und daran gehindert werden, Straftaten zu begehen. Das Instrument der Strategischen Fahndung existiert schon seit 2018 im nordrhein-westfälischen Polizeigesetz. Sie ist zulässig zur Verhütung von Straftaten von erheblicher Bedeutung sowie von terroristischen Delikten. Gleiches gilt für die Verhütung bandenmäßig begangener grenzüberschreitender Kriminalität. &bdquo;Die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürger in Gütersloh und die Kriminalitätsbekämpfung im öffentlichen Raum sind zwei strategische Behördenziele, die uns besonders am Herzen liegen. Wir haben Sie fest in unserem Sicherheitsprogramm verankert und richten unsere Maßnahmen konsequent danach aus“, bekundete Dirk Zeller. &bdquo;Wir leben nicht auf dem Baum. Wir sehen konsequent hin, damit sich die Menschen hier sicher fühlen.“ Gütersloher Polizei beobachtet zunehmende Drogenkriminalität Jens Bohne bestätigte, dass man weiterhin das Präsenzkonzept in der Innenstadt verfeinern werde. &bdquo;Wir werden auch in Zukunft bestimmte Personen und Lokalitäten im Blick haben.“ Landrat Adenauer erklärt: &bdquo;Wir beobachten eine Zunahme von Delikten der Straßen-und Drogenkriminalität im Bereich des Rathausvorplatzes. Diesen Machenschaften treten wir entschieden entgegen. Wir werden nicht zulassen, dass sich diese Szene etabliert. Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Gütersloh können sich auf die Polizei verlassen und Vertrauen in unsere Arbeit haben. Gegen Straftäter gehen wir unter Ausschöpfung sämtlicher polizeilicher Mittel vor.“

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