Wapelbad in Gütersloh öffnet mit renoviertem Café

Gütersloh. Es wird die erste Saison ohne ihn, den &bdquo;Bademeister“ sein. Doch wer befürchtete, das Wapelbad geht baden, das Programm würde schrumpfen, der Einrichtung gehe der Antrieb verloren, dem Förderverein fehle das Herz, den Gästen das Gesicht und dem Café der Organisator, der darf sich nun getäuscht sehen und getrost zurück lehnen: Es läuft auch ohne Matthias Markstedt. Und zwar doll. Schon an Karfreitag bläst das Wapelbad zur Eröffnung. &bdquo;Wir sind bereit“, sagt Vereinsvorsitzender Michael Kersting. Die vergangenen Tage packten teilweise bis zu 30 freiwillige Helfer an und schrubbten alles an Arbeit weg, was einem erfreulichen Start im Wege stehen könnte. Sie putzten und polierten, restaurierten und reparierten, räumten weg und richteten ein. &bdquo;Es war der alte Spirit“, sagt Schriftführer Olaf Köhler. Er ist der letzte Mohikaner des einstigen Vorstands-Quartetts, das sich 2007 aufgemacht hatte, das heruntergekommene Bad wieder zu jenem Wahrzeichen und Ausflugsziel zu machen, das es nun seit knapp einhundert Jahren ist. Das Team Wie frisch und elanvoll es auf dem Gelände zugeht, sieht man auf den ersten Blick. &bdquo;Hier ist ein Team am Werk“, sagt Michael Kersting. Markstedt 1:1 zu ersetzen, wäre niemandem möglich gewesen, also hat man sich Ende vergangenen Jahres entschieden, die Aufgaben auf viele Köpfe zu verteilen. Nämlich: vier Vorstände mit Kersting, Köhler, Simon Drosten und Anette Ostermann sowie sechs Beisitzer mit Sara Kaesler, Anja Kadatz, Ulrich Großwald, Thomas Reimann, David Flöttmann und Chris Ross. Sie alle wuseln herum, und zwar auf Grundlage vieler Gespräche. Seit Januar habe es mit den Vereinsmitgliedern &bdquo;hoch motivierende, regelmäßige, wöchentliche Treffen“ gegeben, sagt Köhler. &bdquo;Das hat unser Team enorm zusammen gebracht, dafür gesorgt, dass der Wechsel zur Vereinsarbeit gelingt und die Saison 2023 gut vorbereitet starten kann.“ Das Café Hier vollzieht sich die wichtigste Änderung: Der Förderverein hat sich entschlossen, einen festen Mitarbeiter einzustellen. Auf Vollzeitbasis. &bdquo;Uns ist wichtig, Verlässlichkeit und Kontinuität zu bieten“, sagt Vorsitzender Kersting. Klar sei das ein Schluck aus der Pulle, aber es werde sich auszahlen. Den Job bekommen hat David Flöttmann, ein gebürtiger Berliner. Schon seit sechs, sieben Jahren wirkt er im Wapelbad mit, kennt die Küche, weiß, wie es läuft. Kersting nennt ihn &bdquo;unsere Idealbesetzung“. Das Cafe ist renoviert und neu gestrichen, die WCs sind saniert, die Möbel aufgearbeitet. Geschmackvoll eingerichtet war es immer, nun wirkt es einladender. Dank Flöttmann (zu erreichen unter 0157 - 3940 5482 oder unter 052 41- 2128 369, etwa für Terminabsprachen) werden die Öffnungszeiten verlässlich sein: montags bis freitags von 15 bis 22 Uhr, samstags von 13 bis 22 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 22 Uhr. An Karfreitag, dem Eröffnungstag, werde man die Zeit gewiss nicht ausreizen, im übrigen gelte wie eh und je: Schüttet es draußen wie aus Eimern, ist schon mal früher zu, und außerhalb der Zeiten bleibt das Gelände über eine kleine Pforte geöffnet. Zu essen, keine Sorge, gibt es auch wie immer: Pommes, Frikadellen, Kartoffelsalat und Kuchen satt – nicht zu vergessen den Wapelstern. Das Programm Steht. Vier Wapelbeats sind angesetzt, das erste am 1. Mai (ab 14 Uhr), das dritte (am 12. August) als 90er-Jahre-Special. Cheforganisator, wie immer: Simon Drosten. Neu werden die &bdquo;Wackelbeats“ sein, eine Disco für Kinder, von Julia Flöttmann samt Team organisiert. Den vierten Freitag in den Monaten Mai, Juni, August und September, jeweils ab 17 Uhr, können die Kinder kommen, um zu wackeln. Die Kindergartenfeste und Grundschulklassenfeiern: Auch die bietet das Wapelbad weiter an. Geritzt sind weitere Veranstaltungen: Am Sonntag, 18. Juni, kommt Philipp Fleiter, der Gütersloher Podcaster, mit seinen &bdquo;Verbrechen von nebenan“ abends ins Wapelbad – die tausend Tickets waren binnen 24 Stunden ausverkauft. Am Freitag, 22. April, lockt der &bdquo;Frühlingszauber“ aufs Gelände, eine Ausstellung mit Anbietern von Frühlingsartikeln; im vergangenen Jahr waren es um die 30. Bestens läuft auch das &bdquo;Sunset Quiz“, eine Art Open-Air-Kneipenquiz, moderiert von Drosten. Drei Termine sind angesetzt, zuletzt kamen bis zu 400 Teilnehmer. Weiteres Ereignis: Am 27. August feiert die DJK Gütersloh ihr 100-jähriges Bestehen an der Wapel. Das Außengelände Ist auf Vordermann gebracht. Jedenfalls weitgehend. Was noch aussteht, ist das Auffrischen der Beachvolleyball-Felder. &bdquo;Das ist jetzt mal fällig“, sagt Köhler. Mit Erfolg hat sich der Förderverein um Landesmittel aus dem Topf für Sportstätten im Außenbereich bemüht, 11.000 Euro liegen parat. Das Geld geht in den Austausch des Sandes – den alten Sand zu entsorgen ist mindestens so teuer wie neuen zu kaufen -, in die Einfriedung des Hauptfeldes, in Kleinigkeiten. Übrig bleiben soll noch was für eine neue, kindgerechte Schaukel und für ein paar Wasserschläuche neben dem Becken, bei dem eher fraglich ist, es noch mal zu füllen. Aufpoliert wird auch das XXL-Schachspiel für draußen. Der Spirit &bdquo;Wir wollen ein Ort sein, wo sich nette Menschen aller Generationen zum Plausch treffen, wo Respekt und Toleranz herrschen, wo nicht alles perfekt, aber immer liebevoll gestaltet ist“, sagt Olaf Köhler. Der unverwechselbare Charakter des Wapelbades, er bleibe erhalten. Günter Klauke, Mann der ersten Stunde und die Seele des Vereins, hätte seine Freude daran, ist sich Köhler sicher. Dass die Mitgliederzahl des Fördervereins wächst, der Generationswechsel gelingt, lässt sich an vielem erkennen: der Besetzung des Vorstandsteams etwa oder der erfreulichen Feststellung, dass Klaukes Tochter Rieke ebenfalls anpackt, wo es eben geht.

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