Was dort geplant ist Erstes Werk wird gebaut: Gütersloher Unternehmen Miele expandiert in die USA

Gütersloh. Seine Mitarbeiter hat Miele bereits am späten Dienstagnachmittag in einer Mail informiert, die Öffentlichkeit soll heute von einer besonderen Expansion erfahren: Der Familienkonzern aus Gütersloh steht einem hausinternen Rundschreiben zufolge vor dem Schritt, seine erste Produktionsstätte in den Vereinigten Staaten von Amerika zu bauen. Der Mitteilung nach stehe fest, dass der Hausgeräte-Hersteller in den USA künftig Backöfen und Ranges produzieren will. Wo genau das neue Miele-Werk seinen Betrieb aufnehmen soll, ist hingegen noch nicht geklärt. Die Entscheidung darüber falle in den kommenden Monaten. &bdquo;Im Moment werden potenziell geeignete Standorte bewertet und miteinander verglichen“, heißt es weiter. Der Belegschaft teilte Miele am Dienstag ferner mit, dass der Produktionsstart für Ende 2024 vorgesehen ist, im ersten Schritt mit 150 Beschäftigten bis Ende 2025. Zu einem späteren Zeitpunkt wolle man prüfen, wie eine zweite Ausbaustufe mit Blick auf weitere Produktgruppen und das dafür benötigte Personal aussehen könne. 40 Prozent Umsatzwachstum Miele beschäftigt weltweit mehr als 23.300 Mitarbeiter, 5.615 davon waren Ende 2022 in Gütersloh tätig. Mit der ersten Betriebsstätte in Amerika schlägt der Konzern ein neues Kapitel in seiner 124 Jahre währenden Geschichte auf. Erst Anfang März hatte Miele beim weltweiten Umsatz eine Steigerung von 12,2 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro verkündet. Auf den wichtigen nordamerikanischen Märkten in den USA und Kanada sollen in den vergangenen drei Jahren sogar 40 Prozent Umsatzwachstum realisiert worden sein. Ein Grund für den Schritt in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Stefan Breit von der Geschäftsleitung der Miele-Gruppe erklärt in der Mitarbeiter-Information, dass man auch bei den Stückzahlen deutlich zugelegt habe. &bdquo;Und das wollen wir weiter tun. Dafür müssen wir unsere Produktionskapazitäten weiter ausbauen, und dies nicht nur in unseren bestehenden Kapazitäten“, wird Breit im Rundschreiben zitiert. USA ist der größte Markt außerhalb Deutschlands Produzieren will Miele demnach am Standort in den USA 30-Zoll-Backöfen und große Standherde, sogenannte Range Cookers oder Ranges. Diese Geräte seien speziell für Nordamerika konzipiert und würden auch nur in den USA, Kanada und Mexiko angeboten werden. Aktuell werden diese Baureihen im Miele-Werk in Oelde produziert. Dort stoße man aber bald an seine Kapazitätsgrenzen, sollten die Stückzahlen weiter wie geplant steigen. Durch den neuen Standort werde Produktionsfläche frei, die man für die Ausweitung der Herstellung der übrigen Produkte dringend benötige. Dass das neue Werk ausgerechnet im Hochlohnland USA entstehe, sei ebenfalls gut zu begründen. Die Vereinigten Staaten seien schon heute für Miele der größte Markt außerhalb Deutschlands, hätten aber noch viel Potenzial. Außerdem würde der Gerätetransport über den Atlantik eingespart, somit Lieferzeit eingespart und das Klima entlastet werden.

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