E-Scooter sind im Kreis Gütersloh alle 17 Tage an einem Unfall beteiligt

Gütersloh. Seit dem 21. Oktober 2019 sind Miet-Elektroroller ein fester Bestandteil des Straßenverkehrs in Gütersloh, denn an diesem Tag hat die Firma Tier mit ihrem Verleih gestartet. Mit 100 Modellen gestartet, werden nach Angaben der Stadt mittlerweile 350 Fahrzeuge in Gütersloh betrieben. Die E-Scooter haben das Stadtbild deutlich verändert. Für die einen sind sie ein echter Mobilitätsgewinn, andere stört es, wenn sie achtlos rumliegen oder im Weg stehen. Während der &bdquo;ruhende Verkehr“ dem Ordnungsamt der Stadt Gütersloh allerdings nur vereinzelt zu schaffen macht, überwacht die Polizei das fließende Geschehen und registriert dabei eine Zunahme an Unfällen mit den elektronischen Gefährten. Seit 2019 ist es im gesamten Kreisgebiet zu 79 Unfällen im Zusammenhang mit privat wie gewerblich genutzten E-Scootern gekommen, 32 davon innerhalb der Gütersloher Stadtgrenzen. Mehr Unfälle: Polizei verbucht 2022 ein Plus von 75 Prozent Die Bilanz zeigt: Durchschnittlich kommt es im Kreis Gütersloh alle 17 Tage zu einem Unfall unter Beteiligung eines E-Scooters. Wurden Unfälle mit Beteiligung von E-Rollern 2019 noch nicht erfasst, registrierte die Polizei für das Jahr 2020 acht Fälle. Ein Jahr später waren es schon dreimal so viele. Von 24 (2021) stieg die Zahl im vergangenen Jahr schließlich auf 42 Unfälle, also ein Plus von 75 Prozent. Weshalb die Statistik pro Jahr einen Anstieg verbucht, ist allerdings einfach zu begründen. &bdquo;Alleine deshalb, weil es mehr dieser Fahrzeuge gibt“, erklärt Katharina Felsch, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Gütersloh. Das Wachstum gelte obendrein nicht nur für Leihfahrzeuge, sondern auch für private Anschaffungen, so dass ein Steigerung schließlich nur logische Konsequenz ist. Angesichts der Gesamtzahl aller 11.314 Unfälle im Kreis Gütersloh spielt der E-Scooter insgesamt eine verschwindend geringe Rolle. In diesem Jahr hat die Polizei kreisweit bislang fünf Verkehrsunfälle unter Beteiligung von &bdquo;Elektrokleinstfahrzeugen“ gezählt. Von den 79 Unfällen seit 2019 endeten 65 mit Verletzungen, in sieben Fällen mit schweren, 58 Mal mit leichten. Einen Elektroroller-Unfall mit tödlichem Ausgang hat es im Kreisgebiet bislang nicht gegeben. Generell sei das Aufkommen von E-Scootern im Gütersloher Stadtgebiet nicht zu vergleichen mit größeren Städten – und dennoch kommt es auch hier immer wieder zu Verstößen. Durch diesen Verstoß fallen Jugendliche im Kreis Gütersloh vermehrt auf Wichtig sei es, immer wieder auf die Versicherungspflicht hinzuweisen. &bdquo;Jugendliche und Heranwachsende fallen vermehrt wegen Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz auf“, erläutert Katharina Felsch. Das Versicherungsjahr beginnt im März. Ein Nichteinhalten kann ein Strafverfahren zur Folge haben. Dementsprechend seien E-Scooter vermehrt Thema in den Verkehrserziehungskursen, die die Polizei durchführt. Eine spezielle Prävention zum sicheren Fahren mit E-Rollern bietet die Polizei im Kreis Gütersloh nicht an. Wild abgestellte E-Roller stellen aus Sicht der Polizei &bdquo;kein massives Problem“ dar. Das liegt aber womöglich auch daran, dass originär das Ordnungsamt zuständig ist. Doch auch hier hält sich das Problem hinsichtlich falsch geparkter Scooter offensichtlich in Grenzen, zumindest in Gütersloh. &bdquo;Vereinzelt kommt es zu Beschwerden, eine statistische Erfassung gibt es jedoch nicht“, teilt Nicole Pollklas, Leiterin des städtischen Fachbereichs Ordnung leitet. Maximal einmal pro Monat käme es zu Klagen oder vielmehr Nachfragen, die an das Ordnungsamt diesbezüglich gerichtet würden. Mit der Gütersloher Fußgängerzone und dem Stadtpark gibt es zwei Gebiete, in denen die Roller nicht abgestellt werden dürfen. Stadt will über Anträge anderer Anbieter entscheiden und Gebühren erheben Aktuell betreibt der Anbieter Tier im Gütersloher Stadtgebiet als Monopolist 350 E-Scooter. Doch schon vor geraumer Zeit hat sich angekündigt, dass es dabei nicht bleiben wird. Bereits im Dezember 2021 hieß es aus dem Rathaus, dass zwei weitere Anbieter auf den Markt streben. Geändert hat sich bislang nichts. &bdquo;Es liegen weitere Anträge anderer Interessenten vor, über die noch nicht entschieden wurde“, erläutert Nicole Pollklas. Das solle jedoch so schnell wie möglich geschehen. Selbiges gilt für eine weitere Änderung: Bereits vor einigen Monaten hatte der damalige Ordnungsamts-Leiter Thomas Habig angekündigt, ab dem Frühjahr 2022 eine monatlichen Gebühr beim Anbieter erheben zu wollen. &bdquo;Bisher ist das Aufstellen gebührenfrei, eine Änderung ist jedoch durch die Überarbeitung der Sondernutzungssatzung angedacht“, erklärt die Leiterin des Fachbereichs Ordnung. Auch dies soll nunmehr bald passieren.

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