Gütersloher Unternehmen spendet 15.000 Euro - Schüler organisieren Kuchen-Verkauf

Gütersloh. Am Montag, 20. Februar ist es zwei Wochen her, das die Türkei und Syrien von dem schweren Erdbeben heimgesucht worden sind. Inzwischen sind mehr als 42.000 Tote zu beklagen und die Einsatzkräfte bergen immer noch Leichen aus den eingestürzten Gebäuden. Die Betroffenheit über den Verlust so vieler Menschenleben ist auch im Kreis Gütersloh groß – ebenso die Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Gütersloher wollen einen Beitrag leisten. In Betrieben, Vereinen und Initiativen, aber auch als Einzelperson engagieren sie sich auf unterschiedliches Art und Weise. Drei Beispiele für besondere Zeichen der Solidarität und Anteilnahme. Gütersloher Firma Wemas spendet 15.000 Euro Im Gütersloher Stadtteil Nordhorn, unweit der B61, war die Betroffenheit bei der Firma Wemas in den vergangenen Tagen besonders deutlich zu spüren. 130 Mitarbeiter zählt der deutsche Marktführer für Absperr-Techniken, der mit Leitbaken, Warnleuchten, Absperr-Schrankengitter und dergleichen einen jährlichen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro erzielt. &bdquo;Etwa ein Viertel unserer Belegschaft ist türkisch- und assyrisch-stämmig. Aufgrund der zahlreichen Kollegen hat sich die Geschäftsführung aus Solidarität und Mitgefühl dazu entschlossen, die Türkei durch eine Geldspende zu unterstützen“, erklärt Mitarbeiterin Cemile Weismüller. Neben 5.000 Euro vom Unternehmen direkt wird auch finanzielle Unterstützung von den beiden Beteiligungsgesellschaften kommen. Die belgische Investmentfirma Gimv (Gewestelijke Investeringsmaatschappij voor Vlaanderen) und Paragon Partners steuern noch einmal die gleichen Summen bei. &bdquo;Insgesamt kommen so 15.000 Euro zusammen, die wir an den türkischen Katastrophenschutz AFAD überweisen“, erklärt Geschäftsführer Dirk Gößling. Mit seiner Aktion will das Unternehmen von der Edisonstraße auch für einen Nachahmungseffekt sorgen. &bdquo;Wir hoffen, dass sich weitere Firmen anschließen und Spendenaktionen dieser Art durchführen“, erklärt Murat Kundakci, der 1. Betriebsratsvorsitzende. Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule in Gütersloh verkaufen Waffeln Die gut 1.200 Schüler an der Anne-Frank-Gesamtschule in Gütersloh wollen ebenfalls Zeichen setzen und haben eine Aktion unter dem Namen &bdquo;Wir helfen“ ins Leben gerufen. &bdquo;Wir haben im Unterricht über das Erdbeben gesprochen und da kam von den Schülern der Impuls, etwas zu tun“, erläutert Lehrer Michael Schüthuth, Fachkoordinator für Gesellschaftswissenschaften. Mehrere Schüler seiner Klasse 9c initiierten einen Waffel-Verkauf an der Schule, der an einem Tag allein 170 Euro einbrachte. &bdquo;Die Klasse 7a sammelte mit Kuchen bereits am Mittwoch 175 Euro, am Freitag folgten die Elftklässler, die mit Waffeln erneut 135 Euro eingenommen haben.“ Insgesamt 480 Euro hat die Gesamtschule an der B61 bislang zusammen, die Aktion läuft noch bis kommenden Mittwoch. Gespendet wird am Ende für die internationale Hilfsorganisation &bdquo;Save the children“, die auch Katastrophenhilfe leistet und vor Ort in der Erdbebenregion tätig ist. &bdquo;Die Organisation engagiert sich auch in den Lagern für syrische Flüchtlinge. Das Geld wird zweckgebunden eingesetzt“, erklärt Michael Schüthuth. Er und seine Lehrerkollegen freuen sich über das Engagement der Schüler und die Breite mit einer Vielzahl an Aktionen. Griechen im Kreis Gütersloh sprechen ihr Mitgefühl aus Direkt nach dem Erdbeben in der Türkei eilte auch Griechenland sofort zur Hilfe, die jahrelangen Spannungen traten ob der Katastrophe in den Hintergrund. Die Nachbarländer nähern sich wieder an. Auch die Griechische Gemeinde im Kreis Gütersloh hat &bdquo;zur finanziellen Unterstützung für die Opfer der tödlichen Erdbebens in der Türkei und in Syrien“ aufgerufen. Rund 4.000 griechischstämmige Menschen sind im Kreis Gütersloh beheimatet. Für die Griechische Gemeinde haben der Vorsitzende Nikos Panagiotopoulos und Schriftführerin Athina Pilianidou den Opfern und Angehörigen der Tragödie ihr &bdquo;tiefes Mitgefühl“ ausgesprochen. &bdquo;Unser aufrichtiger Dank gilt allen, die sich aktiv an dieser gewaltigen und anspruchsvollen Rettungsaktion beteiligen“, heißt es in einem von beiden unterzeichneten Schreiben. Darin bitten sie auch um finanzielle Hilfe über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und die Uno-Flüchtlingshilfe. &bdquo;Wir haben den Text geschrieben, um möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Athina Pilianidou. Ferner heißt es, dass Hoffnung, Solidarität, Menschlichkeit und Liebe wiedergewonnen sind, die grenzüberschreitend sowie religionsübergreifend seien und über politische Entscheidungen und Maßnahmen hinaus gehen würden.

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