Bürgermeister Morkes fordert beim Mansergh-Quartier in Gütersloh Mut zum Risiko

Gütersloh. Eine entscheidende Weiche für den Aufbau eines neuen Gütersloher Stadtteils ist gestellt. Der Hauptausschuss hat den städtebaulichen Rahmenplan für das Mansergh-Quartier auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Verler Straße beschlossen. Damit sei ein Meilenstein erreicht, sagte Stadtbaurätin Nina Herrling. Der Rahmenplan gilt als Grundgerüst und gleichsam Drehbuch für die weitere Entwicklung. Noch im Februar soll die städtische Immobilientochter Concept GT mit ihrem Geschäftsführer Albrecht Pförtner die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Wertermittlung und zum Ankauf aufnehmen. Die Stadt spricht von einem nicht abschätzbaren Ergebnis und im Hinblick auf die angespannte Haushaltslage außerdem von einem nicht zu vernachlässigenden Risiko. Gütersloher Bürgermeister Norbert Morkes fordert Mut zum Risiko Bürgermeister Norbert Morkes rief in der Sitzung auf, gemeinsam den Mut zum Risiko aufzubringen. Mit Ausnahme der AfD sowie der FDP, die dem Quartiersentwurf eine rein klima-ideologische Motivation bescheinigte, stimmten alle Fraktionen für den Rahmenplan. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat Anfang Februar. Auf dem rund 34 Hektar großen Gelände entsteht ein vielfältiger Nutzungsmix. Im Vordergrund steht der Wohnungsbau. Vorgesehen sind 1.000 neue Wohnungen in bis zu siebengeschossigen Gebäuden und in unterschiedlichen Wohnformen für 2.100 Bewohnerinnen und Bewohner, ferner ein Fachhochschulcampus mit angedockter Innovationsmanufaktur, nicht störendes Gewerbe, Geschäfte, Tagespflege, eine Kita, Gastronomie und reichlich Platz zur Naherholung an der Dalke. Die Energieversorgung soll CO2-neutral über Photovoltaik und Erdwärme erfolgen. Daneben gehören Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Regenwassernutzung und -rückhaltung nach dem Prinzip der Schwammstadt zum Konzept. 2025 sollen die Bauarbeiten in Gütersloh beginnen Vor dem Ausschuss erläuterte die Projektbetreuerin des Wettbewerbsgewinners Studio Wessendorf (Berlin), Nina Rickert, neben den Eckpunkten auch Veränderungen gegenüber den ersten Entwürfen. An erster Stelle nannte sie die Verlagerung der Innovationsmanufaktur zugunsten des Walderhalts vom Entrée des Quartiers in die unmittelbare Nachbarschaft des FH-Standorts. Außerdem wurde in der Parklandschaft eine Hauptachse angelegt, die verschiedene Spiel- und Sportflächen miteinander verbindet. Auch auf die jüngst geäußerte Kritik des Maklervereins ging Rickert ein. Die Wege von den vier Quartiersgaragen zu den Wohnungen seien nicht, wie behauptet, lang – , sie gab die Entfernung mit 100 bis 200 Metern an. Außerdem gewährleiste die kompakte städtebauliche Struktur, dass sich der Einkauf und manches andere im Alltag direkt im Quartier erledigen lasse; dadurch könnten Autowege gespart werden. Laut Rahmenplan fällt 2025 der Startschuss der bis mindestens 2035 laufenden Bauarbeiten. In der ersten Phase soll der FH-Campus zum Impulsgeber für die Entwicklung des Quartiers werden. Geplant ist zudem, das bisher eingezäunte Kasernenareal frühzeitig zu öffnen und den Erschließungsring anzulegen, so dass alle künftigen Baufelder erschlossen werden können. Konzept für Mansergh-Quartier in Gütersloh sei innovativ CDU-Fraktionsvorsitzender Heiner Kollmeyer sagte: &bdquo;Wir wagen etwas und gehen ein finanzielles Risiko ein.“ Aber den Prozess jetzt zu beenden, komme nicht in Frage, &bdquo;ansonsten würden wir auf 1.000 neue Wohnungen verzichten.“ Birgit Niemann-Hollatz (Grüne) meinte, ihre Fraktion habe den Entwurf anfangs kritisch gesehen, das gelte insbesondere für die Erschließung. Die Ringstraße sei ihrer Ansicht nach wie vor zu breit. Allerdings nannte sie den jetzt vorliegenden Rahmenplan eine Lösung aus einem Guss. &bdquo;Eines greift ins andere.“ Auch SPD-Sprecherin Sabine Hollmann war voll des Lobes. Das Konzept sei in besonderer Weise innovativ. &bdquo;Es weckt Vorfreude auf das, was kommt.“

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