Betonklötze in Gütersloh bremsen Feuerwehr aus und sollen verschwinden

Gütersloh. Wenn’s brennt, ist Eile geboten. Oft zählt jede Minute. In Isselhorst kann die Feuerwehr allerdings nur unter erschwerten Bedingungen zu ihren Einsätzen ausrücken. Grund: Die Betonklötze auf einem Teilstück der Niehorster Straße, an der auch das Feuerwehrgerätehaus beheimatet ist. Die vor rund vier Jahren versetzt am Fahrbahnrand aufgestellten Hindernisse sollen genau das verhindern, worauf die Rettungskräfte auf dem Weg zum Brand oder Unglücksort angewiesen sind: Tempo. Jetzt hat Sven Schröder im Auftrag des Fördervereins des Löschzugs Isselhorst beantragt, die Klötze als Bestandteil der Verkehrsberuhigung zu entfernen und den Fahrbahnverlauf zu begradigen. Beim Ausrücken noch nicht angeschnallt Liest man die Begründung, scheinen sich wegen der Klötze in den ausrückenden Fahrzeugen geradezu abenteuerliche Szenen abzuspielen. So lasse das Durchfahren der Passage zwischen den Einmündungen Am Kreuzkamp und Krullsweg im Zick-Zack-Kurs das jeweilige Einsatzfahrzeug aufgrund des vergleichsweise hohen Schwerpunktes aufschaukeln. &bdquo;Bereits auf den ersten Metern rüstet sich ein Trupp im hinteren Teil des Fahrzeuges mit Atemschutz aus. Die Kräfte sind dann noch nicht angeschnallt, sie müssen sich erst in das Gurtzeug der im Fahrzeug befestigten Atemschutzgeräte zwängen“, schildert Schröder (47) die Situation. Auch weitere Tätigkeiten wie das Anlegen der Flammschutzhaube oder das Anschließen des Lungenautomaten erfolgten mit dem Ausrücken aus dem Gerätehaus. Das Hin- und Herschaukeln beim Durchfahren der Einengungen trage nicht zur Sicherheit der Mannschaft bei. Im Gegenteil, sagt Schröder, der seit 2016 Löschzugführer in Isselhorst ist und auch den neuen Förderverein leitet: &bdquo;Mit den Klötzen wurde eine neue Gefahrenquelle geschaffen.“ Sonderrechte für Einsatzkräfte der Feuerwehr in Gütersloh Gefahren würden auch dadurch entstehen, dass den Einsatzfahrzeugen nachrückende Einsatzkräfte in dem verkehrsberuhigten Bereich entgegenkämen, und zwar ebenfalls häufig mit überhöhter Geschwindigkeit. Unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten dürften Feuerwehrleute auf dem Weg zum Einsatz mit ihrem Privatfahrzeug die zulässige Höchstgeschwindigkeit in angemessener Weise überschreiten. Das gegenseitige Ausweichen sowie das Bremsen und Beschleunigen sorgten für unnötige Gefahren, vor allem im Herbst und Winter, wenn der Streckenabschnitt nur mäßig beleuchtet sei und feuchtes Laub auf der Fahrbahn liege. &bdquo;Für uns ist klar, dass die Anwohner auch künftig möglichst gefahrlos an der Straße entlanglaufen können“, sagte Schröder. Das gelte insbesondere für Kinder. Es sei jedoch fraglich, ob dieses Ziel nicht auch ohne Einengungen und bei weiterhin Tempo 30 sowie unregelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen zu erreichen wäre. Kein Gehweg vorhanden Leider sei der Löschzug Isselhorst 2018 vor dem Aufstellen der Betonklötze nicht angehört worden. &bdquo;Die negativen Folgen waren zu der Zeit bereits absehbar“, sagte der Löschzugführer, der auch Vorsitzender der vor einem Jahr gegründeten Feuerwehrkameradschaft Isselhorst ist. Auch die Landwirte mit ihren schweren Maschinen hätten nach seinen Informationen Probleme mit den Einengungen; Gleiches gelte für den Lieferverkehr der Raiffeisen-Genossenschaft. Die Verkehrsberuhigung auf dem rund 300 Meter langen Abschnitt ist damals aufgrund eines Bürgerantrags einstimmig vom Planungsausschuss beschlossen worden, allerdings ohne die von der Straßenverkehrsbehörde empfohlenen Schwellen. Da kein Gehweg vorhanden ist, wurde auf der nördlichen Seite ein Streifen für Fußgänger abmarkiert.

Meistgelesen