Strom für Gütersloher Stadtwerke-Kunden wird noch mal deutlich teurer

Gütersloh. Die Gütersloher werden ab Januar erneut mehr für ihre Energie bezahlen müssen. Drei Monate nach dem Preissprung im Oktober, sechs Monate nach dem im August und zwölf Monate nach dem im Januar sehen sich die Stadtwerke nun zum vierten Mal gezwungen, die Schraube anzuziehen. Für den Durchschnittshaushalt ergibt das im Vergleich zu heute monatliche Mehrkosten von 17 Euro, trotz Gaspreisbremse. Dass die weitere Preisrunde fällig wird, hatten die Experten der Stadtwerke bereits im Oktober angekündigt. Die Einkaufspreise für Energie seien drastisch gestiegen, berichten Thomas Primon, Leiter Energiewirtschaft, und Natalie Waletzko, Leiterin Vertriebsservice. Bei Gas hätten sie sich seit Jahresbeginn teils vervierfacht, bei Strom in der Spitze verzehnfacht. Die Kunden profitierten jetzt von der konservativen Beschaffungsstrategie der Gütersloher Stadtwerke, die Energie drei Jahre im voraus einzukaufen; das führe dazu, jetzt deutlich billiger als die Wettbewerber zu sein - das Vergleichsportal Verivox bestätigt diese Aussage sowohl für Strom als auch für Gas. In den vergangenen Wochen wechselten laut Primon rund 3.000 Stromkunden zu den SWG. Die wichtigsten Informationen für Gütersloher Stadtwerke-Kunden im Überblick: Ab 1. Januar 2023 gelten für Stromkunden der Gütersloher Stadtwerke-Kunde neue Preise. Der Arbeitspreis steigt um knapp sechs Cent pro Kilowattstunde von 32,11 Cent auf 37,90 Cent. Der jährlich zu zahlende Grundpreis bleibt unverändert. Für den Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.200 Kilowattstunden (des Produkts &bdquo;Klassik-Strom") ergibt das, im Vergleich zu heute, Mehrkosten in Höhe von gut zehn Euro pro Monat. Heftiger trifft es rund 6.000 Bezieher des Produkts &bdquo;Optimal-Strom", die zwischenzeitlich von einer Preissteigerung verschont geblieben waren; bei ihnen kommt es jetzt auf einen Schlag zu einem Anstieg von rund 25 Euro pro Monat, sagt Primon. Der Arbeitspreis beim Gas sinkt im Januar sogar leicht, auf knapp über zwölf Cent. Allerdings heben die Stadtwerke umgekehrt den Grundpreis merklich an – was in Summe dazu führt, dass auf den Durchschnittshaushalt mit einem Gasverbrauch von 22.000 Kilowattstunden pro Jahr Mehrkosten von knapp sieben Euro pro Monat zukommen. Ein &bdquo;böses Erwachen" (Primon) erleben jene circa 6.000 Kunden, die Gasverträge mit längeren Laufzeiten hatten; die Anpassungen werden jetzt fällig und fallen entsprechend happig aus. Die SWG wollen gleichwohl an diesem Vertragsmodell mit befristeten Preisgarantien festhalten, so Primon. Gaspreisbremse Bekanntlich will die Bundesregierung in zwei Stufen entlasten. Bei der ersten Stufe im Dezember wird den Bürgern einmalig der Abschlag erlassen. Die Stadtwerke sind derzeit laut Waletzko mit Hochdruck dabei, das operativ umzusetzen. &bdquo;Das ist nicht trivial, aber wir arbeiten daran, dass die Entlastung im Dezember bei den Verbrauchern ankommt", so Waletzko. Alle Kunden würden rechtzeitig informiert, niemand müsse von sich aus tätig werden. Die zweite Stufe der Bundesregierung, die vorsieht, den Gaspreis auf zwölf Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs zu deckeln, greift ab März. Auch hier warten die SWG darauf, wie das konkret auszugestalten ist. Der Arbeitspreis wird laut SWG-Tabelle im Frühjahr nur knapp über den zwölf Prozent liegen – erst wenn man den Grundpreis einbezieht, klettert er auf rund 14,5 Prozent. Allerdings war in den Medien bislang stets die Rede davon, dass die Bremse für den Arbeitspreis gilt, insofern fiele die Erstattung für die Gütersloher Kunden nur gering aus. Ob auch eine Strompreisbremse kommt, darüber diskutiert die Bundesregierung noch. Sperrungen Bislang verzeichnen die Stadtwerke laut Primon keine zusätzlichen Zahlungsausfälle. Der Anteil der Sperrungen sei unverändert. Den Stadtwerken sei aber klar, dass die höheren Preise vielen Verbrauchern zu schaffen machen; &bdquo;wir sind darüber in ständigen Gesprächen mit der Stadt und der Verbraucherzentrale", sagt Waletzko. Im übrigen böten die SWG den Kunden bei Zahlungsschwierigkeiten einen Drei-Stufen-Plan an; auch das soll vermeiden, ihnen Strom oder Gas abdrehen zu müssen. Prognose Sagten die SWG zuletzt, die Gütersloher müssten sich alle drei Monate auf neue Preisrunden einstellen, äußerten sie sich am Donnerstag optimistischer. &bdquo;Im Augenblick gehen wir nicht davon aus, im Frühjahr die nächste Ankündigung machen zu müssen", sagt Primon. Realistischer sei aktuell wohl eine Preisanpassung alle sechs Monate. &bdquo;Wie früher nur einmal im Jahr oder alle zwei Jahre die Preistafeln ändern zu müssen, das sehe ich derzeit allerdings überhaupt nicht." Appell Die Stadtwerke haben auf ihrer Webseite zehn Tipps zum Energiesparen veröffentlicht. Waletzko und Primon appellieren eindringlich: &bdquo;Wir müssen sparen. Jeder kann und sollte seinen Beitrag leisten." Das tue Geldbeutel und Klima gut. Die Pressekonferenz der Gütersloher Stadtwerke im Liveticker zum Nachlesen Info: Aufgrund der aktuellen Datenschutzrichtlinien ist der Liveticker zunächst verdeckt. Klicken Sie bitte einfach im unten folgenden Bereich "Empfohlener redaktioneller Inhalt" auf "Externe Inhalte" , um den Ticker vollständig zu sehen. 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