Extra-Gehalt: Bertelsmann zahlt Millionenbetrag - Prämie auch bei Mestemacher

Gütersloh. Die aktuelle Teuerungsrate in Deutschland belastet viele Menschen, oft reicht das Gehalt nicht mehr aus, um die laufenden Kosten zu begleichen. Bertelsmann hilft seinen Mitarbeitern jetzt und zahlt bis zu 3.000 Euro extra an alle deutschen Firmenangestellten aus. Möglich wird das dank einer sogenannten Inflationsprämie, die Teil des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung ist. Der Gütersloher Konzern splittet sie und wird in Summe zum Jahresende und im März 2023 nach eigenen Angaben einen hohen zweistelligen Millionenbetrag ausschütten. Andere Unternehmen auch? Die wichtigsten Informationen für Arbeitnehmer zur Inflationsprämie Die Unternehmen können die Inflationsprämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro seit dieser Woche auszahlen, eine Pflicht dazu gibt es allerdings nicht. Die Summe kann laut Bundesregierung auch in Teilbeträgen ausgezahlt werden. Die Zahlung ist steuer- und abgabenfrei und soll die Mitarbeiter entlasten, die mit gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen zu kämpfen haben. Die Inflationsausgleichsprämie muss zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden. Die Art der jeweiligen Beschäftigung spielt für die Prämie keine Rolle, auch Mitarbeiter in Teilzeit oder geringfügig Beschäftigte können sie bekommen. Die Auszahlung ist bis Ende 2024 möglich. Wesentliche Teile der Mehreinnahmen der heutigen #Steuerschätzung werden wir mit dem #Inflationsausgleichgesetz und den übrigen Maßnahmen der Entlastungspakete an die Menschen zurückgeben. Angesichts der massiv gestiegenen Energiepreise ist und bleibt das richtig und wichtig. CL https://t.co/1u6Bs75RS7 Christian Lindner (@c_lindner) October 27, 2022 Lesen Sie auch:Energiekrise im Kreis Gütersloh - alle wichtigen Entwicklungen im Überblick Wer bei Bertelsmann wie viel bekommt Die gute Nachricht bei Bertelsmann hatte die Mitarbeiter am Donnerstagmorgen um 11 Uhr über das Intranet erreicht. Beschäftigte mit einem fixen Brutto-Jahresgehalt unter 75.000 Euro erhalten demnach für die Jahre 2022 und 2023 jeweils einen Betrag von 1.500 Euro, somit insgesamt 3.000 Euro. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ab 75.000 Euro im Jahr verdienen, bekommen für die Jahre 2022 und 2023 jeweils einen Betrag von 1.000 Euro, somit insgesamt 2.000 Euro. Die Prämien werden mit dem November- oder Dezembergehalt 2022 und mit dem Märzgehalt 2023 auf Basis des individuellen Beschäftigungsgrades überwiesen. Vorstandschef Thomas Rabe: "Die Inflation und vor allem die steigenden Energiekosten haben nicht nur Auswirkungen auf unsere Geschäfts, sondern auf jeden Einzelnen." Bertelsmann folge damit auch dem Wunsch der Konzernbetriebsräte, die in den Sonderzahlungen einen konkreten Ausdruck der Solidarität und Partnerschaft über die Grenzen von Firmen und Bereichen hinweg sehen. Mestemacher zahlt allen Mitarbeitern eine Prämie Auch die Gütersloher Mestemacher-Gruppe wird von dem dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung Gebrauch machen. Wie Geschäftsführerin Ulrike Detmers auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen" mitteilt, sollen 500 Euro Inflationsausgleich mit dem Novembergehalt dieses Jahres ausgezahlt werden. "Ein weiterer möglicher Inflationsausgleich wird davon abhängig gemacht, wie sich 2023 die wirtschaftliche Situation entwickelt", so Detmers weiter. Beckhoff und Miele warten noch ab Von mehreren angefragten Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh äußerten sich auch Beckhoff Automation und Miele. "Wir begrüßen die Maßnahme der Bundesregierung, haben aber noch keine Festlegungen zur Durchführung getroffen", sagte der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff der "Neuen Westfälischen". Vom Gütersloher Haushaltsgerätehersteller heißt es unterdessen, dass aktuell keine Sonderzahlungen vorgesehen sind. "Miele wird das Ergebnis der laufenden Tarifverhandlungen in der Metallindustrie abwarten", teilt ein Sprecher mit. Gewerkschaftsbund begrüßt das Angebot Anke Unger, Regionsgeschäftsführerin des DGB, nennt die möglichen, steuerfreien Zahlungen durch die Bundesregierung derweil ein "gutes, weiteres Angebot". Die Einmalzahlungen könnten helfen, um etwa Nachzahlungen von Energieversorgern zu zahlen. Ob die Unternehmen die Prämie auszahlen, darüber diskutiere man gegenwärtig in den Tarifverhandlungen. Unger betont aber auch: "Dauerhaft brauchen wir eine Stabilisierung der Reallöhne".

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