Start-up Gütersloher Gründer startet neuen Lieferdienst

Gütersloh/Köln. Lastenfahrräder gehören mittlerweile zum gewohnten Anblick auf den Straßen. Vor allem in Großstädten sind immer mehr Menschen auf den Fahrrädern mit großem Stauraum unterwegs. Wenn sich der Gütersloher Salomon Bohlen in seiner Wahlheimat Köln auf sein Lastenfahrrad schwingt, ist er auf ganz besonderer Mission unterwegs. Er liefert aus. Für sein erstes eigenes Start-up. Salomon Bohlen ist der Gründer von &bdquo;LessWaste Box". Sein Ziel: Weniger Müll, mehr Nachhaltigkeit – vor allem im Büro. Er hat in Köln den ersten Lieferservice für nachhaltige Büromaterialien an den Start gebracht. Ursprünglich wollte der Gütersloher allerdings etwas ganz anderes machen. Nach seinem Abitur am Städtischen Gymnasium absolviert er ein Jahr lang den Bundesfreiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz in Gütersloh – vom Gefühl her zieht es den heute 30-Jährigen aber schon lange in die Filmbranche. &bdquo;Das war immer etwas, das mich gereizt hat", sagt der begeisterte Hobby-Basketballer. Er macht viele verschiedene Praktika und zieht dafür schließlich nach Köln. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sparkasse KölnBonn (@sparkassekoelnbonn) Mitten in der Corona-Pandemie gegründet Fünf Jahre arbeitet er in der Rheinmetropole in seinem bis dato Traumjob, unter anderem als Assistent einer Set-Aufnahmeleitung, er schiebt sogar noch eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann nach. &bdquo;Doch als Corona fast alle Events zunichtegemacht hat, musste ich plötzlich umsatteln und habe mich an ein Problem erinnert, mit dem ich schon während meiner Ausbildung oft konfrontiert wurde." Unter anderem war er damals für die Bestellung von Büromaterialien zuständig. Seine Kritik: Umweltfreundlich war das nie möglich. Viele Produkte seien nicht nur in Plastik eingepackt, sondern bestünden auch zu hundert Prozent daraus. &bdquo;Und wenn man etwas Nachhaltiges gefunden hatte, dann musste man bei verschiedensten Herstellern bestellen. Ich war mir eigentlich sicher, dass das auch anders gehen muss." Gemeinsam mit seiner guten Freundin Anne Kronshage gründet er mitten in der Pandemie &bdquo;Less Waste Box". Das Konzept hinter "Less Waste Box" Das Konzept dahinter: Salomon Bohlen und sein Team liefern in Köln nachhaltigen Bürobedarf an Firmen, Geschäfte und Unternehmen – mit dem Fahrrad. Derzeit haben sie etwa 300 Produkte von 50 verschiedenen umweltfreundlichen Marken im Angebot. Darunter Schreibwaren wie Blöcke oder Stifte, Hygieneprodukte wie Toilettenpapier oder Seife, Briefumschläge, Kaffee, Snacks und Co. Absoluter Renner aktuell laut Bohlen: Druckerpapier. &bdquo;Wir achten darauf, dass die Produkte möglichst unverpackt und ohne Plastik sind – und wenn dann aus recycelbarem Plastik", sagt der Gütersloher. Zu vielen Händlern pflegen Gründer direkte Kontakte, um auch bei der Beschaffung der Produkte möglichst nachhaltig zu sein – viele Händler sitzen sogar selbst direkt in Köln. Über die Homepage von &bdquo;Less Waste Box" können Kunden die Artikel bestellen und zu einem Wunschtermin liefern lassen. Innerhalb weniger Stunden sind Salomon Bohlen und sein Team bereit. &bdquo;Wir sind erst seit einem knappen Jahr am Start. Aktuell haben wir nur ein Fahrrad und liefern noch höchstpersönlich aus", sagt Bohlen und muss lächeln. Die enge Beziehung zu den Kunden und das Feedback sei gerade in der aktuellen Startphase enorm wichtig. &bdquo;Nur so können wir uns verbessern und Prozesse nach den Wünschen unserer Kunden anpassen." Ganz Deutschland soll irgendwann beliefert werden Etwa zehn Bestellungen liefert das Team derzeit pro Woche aus. Aus den zwei Gründern, die mittlerweile beide Vollzeit in ihrem Start-up arbeiten, ist inzwischen ein Team aus sechs Personen geworden. Tendenz steigend. &bdquo;Wir fokussieren uns jetzt erstmal komplett auf Köln und wollen das Konzept hier ausarbeiten. Wir haben uns dafür entschieden, nicht rasend schnell zu skalieren wie andere Lieferdienste wie etwa Flink. Große Pläne haben wir aber trotzdem", sagt der Gütersloher nicht ohne Stolz. Wenn die Abläufe gefestigt sind, könne er sich vorstellen, &bdquo;Less Waste Box" durchaus auch auszurollen. Mögliche nächste Städte könnten Bonn oder Düsseldorf sein. &bdquo;Unsere Vision ist es aber natürlich, unsere Idee irgendwann in ganz Deutschland umzusetzen." Zunächst soll jetzt aber erstmal ein zweites Fahrrad angeschafft werden, um noch flexibler und schneller zu sein. Und ein weiterer Meilenstein rückt auch näher: Die Gründer, die sich bislang durch ein Gründerstipendium finanzieren konnten, wollen auf die Suche nach Investoren gehen. Um ihrem Traum, &bdquo;Less Waste Box" ganz groß zu machen, wieder ein Stück näher zu kommen.

Mehr zum Thema