Fast-Food-Weltkonzern in der Kritik Nach Ekel-Doku über Burger King: Kontrollen in beiden Gütersloher Restaurants

Gütersloh. Ekel-Alarm bei Burger King: Mit verdeckter Kamera hat das Team um Investigativ-Journalist Günter Wallraff für eine RTL-Dokumentation über mehrere Wochen in verschiedenen Burger-King-Filialen in Deutschland recherchiert. Das Ergebnis: Die Undercover-Reporter deckten katastrophale Zustände auf. Unter anderem wurden Haltbarkeitsetiketten von Lebensmitteln manuell verlängert, verdorbenes Fleisch weiterverwendet, Soßen über Nacht nicht gekühlt, herkömmliche Mayonnaise auf vegane Burger geschmiert. Besonders eklige Entdeckungen: Mäuse in Brötchen-Tüten und Larven in der Küche. In Folge der Ausstrahlung der Reportage schloss Burger King gleich mehrere Filialen; das Label für vegane Produkte hat der Konzern abgeben müssen. Wie ist die Situation in Gütersloh? Beide Restaurants in Gütersloh bestehen Prüfung erfolgreich &bdquo;Burger King möchte seinen Gästen jederzeit den bestmöglichen Service bieten“, heißt es von dem Fast-Food-Riesen auf "NW"-Nachfrage, &bdquo;daher beschäftigen uns die aktuellen Medienberichte natürlich sehr und wir handeln entsprechend.“ Konkret bedeutet das, dass das Unternehmen laut eigenen Angaben im September eine außerordentliche externe Überprüfung (Audit) aller rund 750 Burger-King-Restaurants in Deutschland durchgeführt hat – darunter auch die beiden Standorte in Gütersloh an der Berliner Straße und an der Autobahn 2. Dabei sei die Einhaltung der &bdquo;strengen internen Standards“ von einem externen Unternehmen überprüft worden. Burger King: &bdquo;Die beiden Restaurants in Gütersloh haben diese Audits im September erfolgreich bestanden.“ Burger King betont gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“ aber, die Kontrollfrequenz in Zukunft erhöhen und die Abläufe prüfen zu wollen. Unangekündigte Kontrollen des Kreises Gütersloh Neben den unternehmensinternen Überprüfungen hat auch der Kreis Gütersloh ein Auge auf gastronomische Betriebe. Für die Kontrollen der Fast-Food-Ketten ist grundsätzlich die Abteilung 2.3 Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung zuständig. Betriebe wie Burger King werden laut Angaben des Kreises &bdquo;risikobasiert“ geprüft. &bdquo;Die Kontrollen sind in der Regel immer unangekündigt“, heißt es auf Nachfrage aus der Abteilung, &bdquo;es werden die Betriebsräume, die Personalhygiene, die Produktionshygiene und die Dokumentationen kontrolliert.“ Derzeit müsse man die Betriebe etwa alle 18 Monate checken. Eine Ankündigung werde lediglich in Einzelfällen bei Nachkontrollen gemacht. Die Angabe der Frist zur Beseitigung von Mängeln ergebe indirekt den Hinweis, dass man nach Ablauf der Frist noch einmal kontrolliert wird, so die Abteilung des Kreises. Der gleiche Ablauf ergebe sich meist bei Abnahmekontrollen etwa bei Neueröffnungen von Betrieben. Zuletzt kein Fast-Food-Restaurant aus lebensmittelrechtlichen Gründen geschlossen Dass nach Ausstrahlung der Wallraff-Dokumentation nun ein besonderer Fokus auf den drei Burger-King-Filialen im Kreis Gütersloh liegt, kann die Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung nicht bestätigen. &bdquo;Sie werden weiterhin risikoorientiert überprüft. Sollten hier Missstände festgestellt werden, werden die Kontrollintervalle selbstverständlich angepasst“, heißt es weiter. In jüngerer Vergangenheit hätten im gesamten Kreisgebiet keine Fast-Food-Ketten aus lebensmittelrechtlichen Gründen geschlossen werden müssen. Whistleblower-Hotline für Burger-King-Mitarbeiter geplant Burger King weist auf Nachfrage weiter daraufhin, dass künftig eine Whistleblower-Hotline für Mitarbeiter eingerichtet werden und das Personal generell intensiver geschult werden. Außerdem soll das Feedback der Gäste stärker beachtet werden. Darunter fallen laut Angaben der Fast-Food-Kette auch die Google-Bewertungen, die bislang dezentral betrachtet wurden. Sie sollen demnächst in einem neuen, zentralen System analysiert werden. Für die beiden Gütersloher Restaurants fallen die aktuellen Google-Rezensionen von Gästen tatsächlich ziemlich unterschiedlich aus. Die neue Filiale an der Berliner Straße – mit der ersten zweispurigen Abholspur Deutschlands – wurde bei Google mehr als 500 mal bewertet. Sie erhält insgesamt 3,2 von fünf möglichen Sternen. Die Filiale an der Autobahn wurde doppelt so häufig rezensiert und schneidet mit 3,4 Sternen nur minimal besser ab. Viel Kritik bei Google-Bewertungen Während einige Gäste besonders den guten Service loben (&bdquo;Personal ist schnell und freundlich“), kritisieren andere gerade das Auftreten der Mitarbeiter: &bdquo;Sehr schlechtes Kundenerlebnis“, schreibt ein Gast vor etwa einer Woche über die Filiale am Brockweg; ein anderer kommentiert ebenfalls kritisch: &bdquo;Leider nicht immer das freundlichste Personal. Schade eigentlich!“ Immer wieder werden auch Aspekte kritisiert, die das Team Wallraff in ihrer TV-Dokumentation ebenfalls aufgezeigt hat: falsche Bestellungen und kaltes Essen. Eine der neusten Bewertungen für die Filiale an der Berliner Straße: &bdquo;Schlechte Bedienung, jede Bestellung unvollständig, längere Wartezeit trotz wenig Kundschaft – ganz schwache Leistung.“ Burger King selbst betont gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“: &bdquo;Wir sehen die Ergebnisse der Recherchen als Chance, noch gezielter an den entsprechenden Stellen ansetzen zu können.“

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