Trockenheit Gütersloher Landwirte schlagen Alarm - Lebensmittel bald noch teurer?

Kreis Gütersloh. Die anhaltende Trockenheit wirkt sich unmittelbar auf die Landwirtschaft im Kreis Gütersloh aus. Geringere Erträge und vorzeitige Ernten sind die Folge. Doch in diesem Jahr bereitet den Landwirten nicht nur die Trockenheit Sorgen. Auch die hohen Preise für Energie und Futtermittel hinterlassen ihre Spuren. "Das Thema Trockenheit beschäftigt vor allem auch die Futterbauern", sagt Anderas Westermeyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Gütersloh. Wegen der anhaltenden Trockenheit habe die Maisernte bereits begonnen - zwei Wochen früher als üblich. "Es muss jetzt sehr kurzfristig gehäckselt werden, weil der Mais sonst seine Silierfähigkeit verliert", weiß der Landwirt. Denn im Anschluss daran wird die entstandene Silage verdichtet und eingelagert. Dabei findet eine Art Gehrprozess statt. "Ist der Mais zu trocken, kann dieser Prozess so nicht mehr stattfinden und das Futter wird unbrauchbar." Außerdem würden die Erträge sowohl qualitativ als auch in der Menge sehr unterschiedlich ausfallen. "Die geringen Regenmengen reichen einfach nicht" Die Getreideernte sei hingegen zwar insgesamt besser ausgefallen, als im vergangenen Jahr, liege damit aber immer noch deutlich unter dem Schnitt. "Es fehlt das Wasser für die Bodenbestellung", so Westermeyer. Der Grundwasserstand sei nicht ausreichend. Regen werde dringend benötigt. "Aber mehr als nur ein Schauer. Die geringen Regenmengen reichen einfach nicht." Hinzu kämen die hohen Energiekosten. Diese seien für alle Landwirte eine enorme finanzielle Herausforderung. In Kombination mit den hohen Futterpreisen sei es in diesem Jahr für Schweine- und Geflügelbauern allerdings besonders schwierig. Das Heizen und Lüften der Ställe sei dabei ein enormer Kostenfaktor. Futtermittel seien in den vergangenen Jahren schon deutlich teurer geworden, durch den Ukraine-Krieg seien die Preise aber zusätzlich gestiegen. "Die Verkaufspreise für Schweine sind zwar ebenfalls gestiegen, das reicht aber noch nicht, um die Kosten zu decken", sagt der Landwirt. "In einem normalen Jahr, kämen wir damit gut klar." Dennoch wirke sich die derzeitige Lage auf die Verbraucher aus. Was genau sich auf dem Markt widerspiegele, lasse sich jetzt noch nicht absehen. Der Landwirt könne aber nicht ausschließen, dass die Preise für Lebensmittel weiter steigen. Preise für Lebensmittel könnten weiter steigen Für die Landwirtschaft im Kreis Gütersloh habe die derzeitige Entwicklung weitreichende Folgen. "Viele landwirtschaftliche Betriebe brechen weg- Vor allem Betriebe, die sich auf die Haltung von Sauen spezialisiert haben fehlen", sagt Westermeyer. Es kämen zwar auch viele junge, gut ausgebildete und motivierte Landwirte dazu, sodass die Landwirtschaft nicht gänzlich in Gefahr stehe. "Es ist eine bedrückende Situation", so Westermeyer. "Wir erfahren nicht nur einen Strukturwandel, das ist ein Strukturbruch."

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