Angespannte Lage im Tierheim in Gütersloh - Katzen-und Hundebereich dicht

Gütersloh. Seit im Februar der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, flüchten Menschen in Massen aus ihrer Heimat. Wer mit seinem Haustier in Gütersloh ankommt, kann es vorübergehend zur Betreuung im Tierheim abgeben. &bdquo;Bislang haben wir elf Tiere aus der Ukraine hier aufgenommen“, sagt Anne Mähling. Die Katzenhausleiterin ist seit neun Jahren dabei und damit dienstälteste Mitarbeiterin der Aufnahmestation, die sich aktuell nicht nur mit den Folgen des Krieges konfrontiert sieht. Auch die Sommerferien und die Corona-Pandemie tragen ihr übriges zu einer Situation bei, die Mähling mit &bdquo;angespannt, aber nicht hoffnungslos“ beschreibt. Erstmal dicht! Gerade im Katzen- und Hundebereich gibt es vorläufig keinen Platz mehr. 125 Katzen, 25 Hunde und 18 Kleintiere, als insgesamt 163 Tiere, tummeln sich gerade in den Räumlichkeiten der Einrichtung in der Straße In der Worth. &bdquo;Das ist schon ein recht hoher Wert“, ordnet Anne Mähling die Zahl ein. Ihr Katzenhaus-Büro muss sich die 31-Jährige derzeit mit Pinscher Jack teilen, &bdquo;denn die Haltung im Zwinger ist er nicht gewohnt.“ Vorübergehende Unterkunft für Tiere von Geflüchteten Der schwarz-braun-gefärbte Rüde, seit dem 4. Juli in Gütersloh, ist mit seinem Frauchen und deren Oma vor den Kriegswirren aus Kiew geflohen. Die beiden Menschen sind in einem Übergangsquartier in Gütersloh untergekommen, in dem keine Tiere erlaubt sind, und auf der Suche nach einem festen Wohnsitz. Bis das neue Zuhause gefunden ist, hat Jack im Tierheim in Spexard eine vorübergehende Bleibe. Dort wird er versorgt und täglich von seiner Besitzerin besucht und spazierengeführt. &bdquo;In der Regel dauert es zehn bis 14 Tage, bis Flüchtlinge eine Unterkunft gefunden haben und das Tier wieder zu sich nehmen können“, erläutert Anne Mähling. Akutes Problem: Katzenbabys Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine hat das Gütersloher Tierheim fünf Katzen und sechs Hunde aus dem Kriegsgebiet betreut – allesamt Vierbeiner mit Besitzern. &bdquo;Herrenlose Tiere aus dem Kriegsgebiet hatten wir bislang noch nicht“, sagt Anne Mähling. &bdquo;Büro-Nachbar“ Jack ist derzeit der einzige der Flüchtlingstiere, der noch in der Pflegestelle untergebracht ist. Ein echter Andrang ist ausgeblieben. Den hat die Aufnahmestation dagegen derzeit im Katzenbereich zu beklagen. Ein akutes Problem stellt die Schwemme an Katzenbabys mit ihren Müttern dar. &bdquo;45 Kitten zählen derzeit zum Bestand. Viele sind noch vom letzten Jahr. Tiere, die bis März, April nicht vermittelt sind, die bleiben in der Regel noch einige Zeit bei uns“, sagt Anne Mähling. Im Katzenhaus gebe es deswegen keinen freien Raum mehr. Vermittlung der Hunde läuft schleppend Auch der Hundebereich ist erst mal dicht – abgesehen vom vorgeschriebenen Platz für Fundtiere. Die Vermittlung läuft derzeit schleppend, denn die Sommerferien zeigen ihre negative Seite. &bdquo;Es werden jetzt kaum Tiere aufgenommen und mit Beginn der Ferien- und Reisezeit haben sich beispielsweise bei den Hunden die Abgabeanfragen vermehrt“, erläutert Anne Mähling, die eine von 14 festen Mitarbeitern des Tierheims ist. Fünf hauptamtliche Kräfte, vier Auszubildende, drei Teilzeitkräfte und zwei 450-Euro-Jobber kümmern sich um das Wohlergehen der tierischen Bewohner. Einige von ihnen, auch von den derzeit 15 Kaninchen, sind &bdquo;Corona–Tiere“. Die spezielle Pandemie-Problematik, dass sich Menschen während der zurückliegenden zwei Jahre ein Tier angeschafft haben und nach Ende von Lockdown und Home-Office ihrer überdrüssig sind, halte sich hierzulande jedoch noch &bdquo;in Grenzen“. Gleichwohl sei es nach wie vor wichtig, dass sich Menschen mehr Gedanken machen sollten, bevor sie sich ein Haustier zulegen. Von Verhältnissen wie im Ruhrgebiet, wo zum Teil Tierheime seit Beginn der Sommerferien nach eigenen Angaben aus allen Nähten platzen, kann in Gütersloh zum Glück noch keine Rede sein. &bdquo;Noch geht es bei uns“, sagt Anne Mähling. Gleichwohl habe man alle Hände voll zu tun, um den Betrieb unter Federführung des Tierschutzvereins Gütersloh und Umgebung zu organisieren und den Tieren gerecht werden zu können. Tag der offenen Tür am 7. August Einen Einblick in die Arbeit, die das Team um die Tierschutzverein-Vorsitzende Petra Kulik leistet, kann man am Sonntag, 7. August, gewinnen. Dann findet zwischen 11 und 17 Uhr im Gütersloher Tierheim ein Tag der offenen Tür mit Tombola, Kinderschminken und vielen anderen Programmpunkten und Infoständen statt. Dabei informieren unter anderem auch die Wildtierhilfe OWL und der Verein &bdquo;Möhren sind orange“ über ihre Arbeit.

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