Altes Polizeigebäude: Das plant der Inhaber mit der Immobilie in Gütersloh

Gütersloh. Der Gebäudekomplex rund um die Dresdner Straße 55 ist ein sensibles Thema in Blankenhagen. Zwei Jahre ist es her, dass der damalige Eigentümer des Wohnblocks an zentraler Stelle im Gütersloher Stadtteil sorgenvollen Bürgern versicherte, dass dort keine Werksarbeiter-Unterkunft entstehen solle. Polizei, Post und Fahrschule waren aus den Räumlichkeiten ausgezogen. 2021 geriet der baulich zum Areal gehörende, postalisch als Leipziger Straße 18 geführte Bereich im Zusammenhang mit einer Großrazzia gegen Planenschlitzer in die Schlagzeilen. Und nun? Was passiert jetzt mit dem Gebäude, in dem vormals der Bezirksdienst der Polizei angesiedelt war? Die NW hat sich vor Ort auf Spurensuche begeben. Restaurant mit einem separaten SB-Bereich geplant Recht ruhig steht er da, umsäumt von Birkenbäumen und einer Reihe Koniferen. Der braune, zweigeschossige Klinkerbau an der Dresdner / Ecke Leipziger Straße wirkt irgendwie verlassen. Ist er aber nicht. Die oberen Wohnungen sind zum Teil vermietet, seitlich im Erdgeschoss sind die Büroräume von Firmen untergebracht. Hinter den Kulissen wird zudem unter Hochdruck daran gearbeitet, die etwa 200 Quadratmeter Haupt-Fläche im Erdgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses schon bald ihrer künftigen Bestimmung zukommen zu lassen. &bdquo;Dort soll ein Restaurant, eine Art Kantine mit SB-Bereich, im mediterranen Stil entstehen. Wir hoffen, dass Ende Juli, Anfang August der Betrieb aufgenommen werden kann“, sagt Georges Mailo (48), Geschäftsführer der DMI GmbH aus Oelde, dem einstigen Eigentümer der Immobilie. MTM Consulting GmbH ist jetziger Eigentümer Inzwischen gehört das Areal an der Dresdner Straße 55 der MTM Consulting GmbH. Eine von mehreren Firmen, die ihren Sitz und ihr Büro an der Adresse hat. Im Handelsregister beim Amtsgericht Gütersloh (HRB 12089) werden zwei Geschäftsführer genannt, Aurelian Mihailopol und Christian Tighean. Als Unternehmenszweck sind unter anderem die Ausführung von Verwaltungsarbeiten, Unternehmens- und Managementberatung, Arbeitsprozessoptimierung und Weiterentwicklung die Beratung und Rekrutierung von Arbeitnehmern aufgeführt, ferner das Betreiben eines Büros in Rumänien für Beziehungen mit Personal sowie das Sammeln von Informationen für Unternehmen. Auch der Handel mit Fleischwaren taucht dort auf. Geschäftsbeziehung zu Tönnies, aber &bdquo;keine Unterkünfte für Werksarbeiter“ Georges Mailo, der die MTM Consulting GmbH berät, räumt eine Geschäftsbeziehung zwischen der Firma und dem Tönnies-Konzern auf Nachfrage ein. Allerdings, so der Geschäftsmann &bdquo;werden in dem Gebäude definitiv keine Unterkünfte für Werksarbeiter entstehen“. In der Vergangenheit hatte unter anderem der Bürgerverein Blankenhagen Sorge vor einem weiteren Werksarbeiter-Domizil geäußert. Da bereits in einem benachbarten Hochhaus viele der hauptsächlich aus Osteuropa stammenden Arbeiter lebten, könne Blankenhagen nach Ansicht des Vereins nicht noch mehr dieser Menschen aufnehmen. An der Dresdner Straße 55 seien neben Büros und dem geplanten Restaurant noch vier Wohnungen im oberen Bereich, zwischen 70 und 100 Quadratmeter groß, von denen bereits eine vermietet sei. &bdquo;Für die anderen werden noch Mieter gesucht“. Früher Polizeidienststelle, bald Lieferecke mit Abholbereich Die Pläne für das Erdgeschoss sind konkret. Demnach soll das Restaurant mit der Frontseite zur Leipziger Straße hin noch in diesem Sommer starten. Die Räume hinter den dunkelgrünen Fenster- und Türrahmen sind bereits mit Tischen und Stühlen eingerichtet. Im kleineren separaten Raum, wo einst die zwei Polizeibeamten des Bezirksdienstes arbeiteten, die nun ihren Sitz in Isselhorst haben, steht eine abgedeckte Kühltheke. &bdquo;Hier sollen Gerichte zum Mitnehmen in einer Lieferecke mit Abholbereich angeboten werden.“ Laut Georges Mailo war der erste Antrag für einen gastronomischen Betrieb bereits im November gestellt worden. Hinsichtlich der Brandschutztechnik seien Nachbesserungen vorgenommen worden. Zwei an der Gebäudeseite hochgezogene Anbauten mit Lärmschutzplatten hätten zudem geräuschdämmende Wirkung hinsichtlich des gastronomischen Betriebs. Betrieben werden soll das Geschäft von einem externen Unternehmer. &bdquo;Gespräche sind bereits geführt worden.“ Gegenwärtig warte man auf die Genehmigung seitens der Stadt Gütersloh, mit der man gut zusammenarbeiten würde. Der Stadt Gütersloh fehlen noch bautechnische Nachweise Aus dem Fachbereich Bauordnung der Stadtverwaltung war zu Wochenbeginn zu erfahren, dass man im Austausch mit dem Eigentümer stehe. Ferner heißt es: &bdquo;Ein Antrag auf gastronomische Nutzung und Außer-Haus-Verkauf sowie Selbstabholung ist gestellt worden, aber es fehlen noch bautechnische Nachweise, die zur weiteren Prüfung erforderlich sind. Das ist dem Antragsteller mitgeteilt worden.“ Konkret würde es bei den Nachweisen unter anderem um Angaben zum Immissionsschutz gehen. Diese würden im Anschluss durch den Fachbereich Bauordnung und das Ordnungsamt als Konzessionsgeber oder auch die Immissionsschutzbehörde beim Kreis Gütersloher geprüft.

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