Stadt Gütersloh fragt im Kampf gegen Elterntaxis nach Gefahrenstellen

Gütersloh. Im Kampf gegen Elterntaxis und das allmorgendliche Verkehrschaos vor Schulen bindet die Stadt Gütersloh im Rahmen eines Projektes Eltern und Schüler nun aktiv mit ein. &bdquo;Lass(t) uns laufen“ lautet der Titel eines Schulmobilitätskonzeptes, das an sechs Gütersloher Grundschulen umgesetzt wird. Teil des Konzeptes ist eine anonymisierte Umfrage zur jeweiligen Verkehrs- und Mobilitätssituation vor Ort, in der Eltern und Schüler ihr Wissen einbringen sollen. Auf einer Karte können dabei die Schulwege und entsprechende Probleme und Gefahrenstellen eingezeichnet werden. Ziel: Lösungen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung &bdquo;Die Umfrage startet in Kürze, die Eltern werden in der nächsten Woche durch die Schulen informiert. Nach Auswertung der Fragebögen erfolgt im Rahmen des Schulweg-Checks die Begehung der als gefährlich eingestuften Örtlichkeiten durch die Straßenverkehrsbehörde zusammen mit der Polizei“, erläutert Stadt-Pressesprecherin Susanne Zimmermann. Auffällige Stellen aus der Befragung sowie der Unfallanalyse sollen vor Ort überprüft werden. Das Ziel ist es, Lösungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu finden und diese in konkrete Maßnahmen zu überführen. Ein Beispiel: Eine Hol- und Bringzone für Elterntaxis, die bis zu 400 Meter entfernt von der Schule liegt und aus der Schüler über einen sicheren Weg den Rest zu Fuß erledigen. &bdquo;Die Stadt will die Schulwege sicherer, gesünder und klimafreundlicher machen. Die Zahl der Elterntaxis soll reduziert und die sichere und eigenständige Mobilität von Kinder nachhaltig gefördert werden“, fasst Susanne Zimmermann zusammen. Lesen Sie auch:An Gütersloher Schulen herrscht weiter Verkehrschaos Diese sechs Schulen nehmen am Projekt teil Durchgeführt wird das Projekt zunächst an den Grundschulen Pavenstädt, Neißeweg, Heidewald und Große Heide sowie der Blücher- und Kapellenschule. &bdquo;Eine Ausweitung auf weitere Schulen ist angedacht.“ Da das Projekt auf einer starken Beteiligung der Eltern basiert und die Form auf Präsenz angelegt ist, habe ein derartiges Format pandemiebedingt in der Vergangenheit nicht durchgeführt werden können, so Susanne Zimmermann. Die fachliche und organisatorische Koordination des Projekts liegt bei der Stadt Gütersloh und hier im Speziellen beim Fachbereich Ordnung. Ein Ingenieurbüro, dass auf die Mobilitätsbedürfnisse an Schulen spezialisiert ist, unterstützt bei der Initiierung und begleitet die Stadt im Laufe des Prozesses. Neue Wege zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs Notwendig ist das Projekt, weil zu den Schulanfangszeiten oft immer noch Verkehrschaos herrscht: Vor dem Schultor stauen sich Elterntaxis, Verkehrsteilnehmer behindern sich gegenseitig, Parkverbote werden ignoriert und es kommt nicht selten zu gefährlichen Situationen. &bdquo;Appelle, Schulkinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu schicken reichen bislang nicht aus. Deshalb müssen neue Wege der Förderung des Fuß- und Radverkehrs auf den Schulwegen beschritten werden.“ Das Konzept ist hierzulande aber schon bekannt, denn der Kreis Gütersloh hat &bdquo;Lass(t) uns laufen – Weniger Elterntaxis an meiner Schule“ bereits im Jahr 2018 an ausgewählten Grundschulen im Kreisgebiet eingeführt. Von den 17 Einrichtungen in Gütersloh wurde die Grundschule Kattenstroth als Pilotschule ausgewählt. Mit Erfolg: Dem Elterntaxi-Problem konnte durch die Einrichtung von Hol- und Bringzonen sowie die Verankerung eines Verkehrszähmer-Programms im Unterricht erfolgreich entgegengewirkt werden, heißt es aus dem Rathaus. Kreis Gütersloh stellt seine Erfahrungen in Bayern vor Der Kreis Gütersloh hat gute Erfahrungen mit dem Modell gemacht und gibt diese weiter: Im Rahmen einer Mobilitätswoche sollen die Verantwortlichen das Projekt und seine Ergebnisse im Juli im unterfränkischen Landkreis Miltenberg vorstellen. Gefragt sind zudem die Hol- und Bringzonen-Schilder, die der Kreis mit einem Grafiker entwickelt hat. In Schleswig-Holstein hängen bereits solche, aus Nürnberg gab es eine Anfrage.

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