Bieterverfahren in Gütersloh - das sind die besten Strategien

Gütersloh. Der Immobilienmarkt in Gütersloh ist umkämpft. Und das Prozedere ist immer das gleiche. Ist eine preiswerte Immobilie gefunden, stehen zahlreiche andere Interessenten Schlange. Entscheidungen für oder gegen ein Haus müssen bereits vor Ort bei der Besichtigung getroffen werden, sonst wird es einem vor der Nase weggeschnappt. Verkäufer müssen sich nicht für das höchste Gebot entscheiden So kommt es vor allem in lukrativen Wohngegenden in Gütersloh immer öfter zum Bieterverfahren. Das Bieterverfahren ist eine Verkaufsstrategie, bei der ein angestrebter Kaufpreis nicht vom Anbieter vorgegeben wird, sich stattdessen bei einer Auktion herauskristallisiert. Nach der Reihe hinterlegen Interessenten ihre Gebote und hoffen darauf, dass niemand anderes mithalten kann. Der Verkäufer kann sich dann für das höchste Gebot entscheiden, ist aber auch dazu nicht gezwungen. Bei Missfallen des finalen Werts, ist ein Verkauf nicht vorgeschrieben. Auch kann er sich aus Sympathie heraus für Gebot Nummer zwei, drei oder ein anderes entscheiden. Lesen Sie auch: Hier ist Wohnen in Gütersloh am teuersten - und hier besonders günstig Ansgar Stahl ist Geschäftsführer der SKW Haus & Grund Immobilien GmbH an der Strengerstraße in Gütersloh. Die Immobilienagentur führt jährlich etwa sechs Bieterverfahren in der Dalkestadt durch. Er erklärt: "Das Bieterverfahren eignet sich vor allem dann, wenn es für eine besondere Immobilie zahlreiche Interessenten gibt." Die Betonung liege dabei auf "besonders". Gewöhnliche Wohnungen bieten sich nämlich nicht für die Verkaufsstrategie an. "Eine Villa am Stadtpark dafür schon. Es müssen Unikate sein", sagt Stahl. Restposten seien beispielsweise prädestiniert. Von der Öffentlichkeit kritisch beäugt Bieterverfahren sind von der Öffentlichkeit mit negativen Eigenschaften belegt und werden häufig kritisch beäugt. Das hat laut Ansgar Stahl einen Grund: "Beim Bieterverfahren entsteht immer der Eindruck, dass Vetternwirtschaft besteht. Man räumt einen Termin ein, jeder kann einen Umschlag abgeben und der Höchstbietende erhält den Zuschlag. Es ist aber nicht transparent, welche Beträge sich in den Umschlägen befunden haben." Aus diesem Grund führt die SKW ihre Verfahren ausschließlich online durch. "Das wahrt die Transparenz", so der Geschäftsführer. Über ein Bieterportal, auf das nur die Interessenten Zugriff haben, lassen sich alle Angebote jederzeit einsehen. Die Anonymität wird dabei stets gewahrt. Zugang erhält nur, wer seine Kaufabsicht bekundet und einen Finanzierungsnachweis vorlegen kann. "Auf diese Weise erhält der Verkäufer nur ernsthafte Gebote." Phasenweise geht es wie auf Ebay zu Insbesondere in den letzten Stunden der Auktion geht es in dem Portal der Sparkasse wie auf Ebay zu. Interessenten geben in einer vorgegebenen Frist ein Angebot für die jeweilige Immobilie ab. Üblicherweise endet die Gebotsphase wenige Wochen nach der offenen Besichtigung. "Anders, als das bei gewöhnlichen Verkäufen mittlerweile häufig der Fall ist, müssen sich Interessenten nicht von jetzt auf gleich entscheiden. Ihnen bleibt Zeit, um nachzudenken." Offene Frage werden von der SKW geklärt. Baurecht. Nutzungsrecht. Baumängel. Erschließungskosten. Sanierungsbeiträge. Rechtliche Fragen. "Das alles wird von uns in Form eines Exposés aufgearbeitet", so Stahl. Das generelle Problem: Sämtliche abgegebenen Angebote sind unverbindlich, da sie notariell nicht beurkundet werden. Das kann dazu führen, dass Kaufinteressenten gebotene Preis gar nicht stemmen können und später von der Kaufabsicht zurücktreten. Laut Ansgar Stahl lasse sich das auch im Online-Bieterverfahren nicht verhindern. Der Gang nach der Auktion zum Notar sei unabdingbar. Kann hier keine Finanzierungsbestätigung für den finalen Preis vorgelegt werden, kommt womöglich wieder das Zweitgebot ins Spiel. Aber: "Nach unseren Erfahrungen legen die Bieter schon vor dem Verfahren eine höhere Finanzierungsbestätigung vor, als sie es eigentlich müssten." Spaßangebote seien daher nahezu ausgeschlossen. Für Verkäufer hat das Bieterverfahren fast nur Vorteile. "Der wahre Marktwert von Immobilien wird transparent ermittelt", sagt Stahl. "Das Verfahren sorgt dafür, dass es fair zugeht und sowohl Käufer als Verkäufer in der Regel zufrieden sind." Experte gibt Käufern wichtige Ratschläge Käufern rät Stahl dazu, sich bestmöglich auf das Bieterverfahren vorzubereiten. Da ohnehin erst eine Finanzierungsbestätigung zur Teilnahme an der Auktion berechtigt, kann im Gespräch mit der Bank gleich eine Taktik besprochen werden. "Wie hoch kann ich springen? Wie weit bin ich bereit zu gehen? Diese Fragen muss ein jeder für sich klären." Wie viel einem das jeweilige Haus wert ist, sei stets eine individuell zu betrachtende Frage. Auch sollte das Exposé zur Immobilie gut vom Käufer durchgearbeitet werden, um nicht von unvorhergesehenen Kosten überrascht zu werden. Von der generellen Drucksituation während der Auktion sollen sich Käufer nicht irritieren lassen. Es gelte, sich nicht hochschaukeln zu lassen und einen kühlen Kopf zu bewahren.

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