Gütersloh Erste Britenhäuser in Gütersloh werden verkauft: Das sind die Eckdaten

Gütersloh. Lange Zeit wurde darüber spekuliert, wann die frei stehenden ehemaligen Offiziershäuser der britischen Armee in den Verkauf gehen. Jetzt ist es soweit. Die ersten Britenhäuser werden im Internet auf einschlägigen Immobilienportalen angeboten. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Verkaufsteam Bielefeld, veräußert gleich vier Immobilien an der Hochstraße in unmittelbarer Nähe zum Gütersloher Stadtpark. Alle Objekte, Hausnummern 39, 41, 43 und 45, liegen etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die nähere Umgebung ist geprägt durch eine gewachsene Siedlungsstruktur sowie einer Einfamilienhausbebauung. Innerhalb der Gärten ist alter Baumbestand vorhanden. Einzelne Bäume unterliegen sogar der Baumschutzsatzung der Stadt Gütersloh. Die Hochstraße gleicht einer Allee. Lesen Sie auch: Hier ist Wohnen in Gütersloh am teuersten - und hier besonders günstig Die BImA bietet jetzt die ersten vier Britenhäuser öffentlich zum freien Verkauf an. Eckdaten sowie ein Exposé sind über die Immobilienportale im Internet zugänglich. Im Folgenden ein Überblick: Größe und Preis Die Grundstücke, auf denen die Immobilien stehen, sind zwischen 1.104 bis 1.243 Quadratmeter groß. Die Wohnfläche jedes einzelnen Objekts beträgt etwa 155 Quadratmeter. Je nach Größe des Britenhauses stellt sich die BImA einen Verkaufspreis von 810.000 bis 900.000 Euro vor.Unter Verwendung eines Vordrucks, das dem Exposé beiliegt, wird um Abgabe eines Angebots gebeten. Die Besonderheit: "Die Veräußerung der Liegenschaft erfolgt stets gegen das wirtschaftlichste Kaufangebot", heißt es in der öffentlich einsehbaren Zusammenstellung. Außerdem behalte sich die BImA die Entscheidung vor, "ob, wann, an wen und zu welchen Bedingungen" das jeweilige Grundstück verkauft wird. Nachverhandlungen mit Interessenten seien durchaus möglich. Alle mit dem Erwerb verbundenen Kosten übernimmt der Käufer. Makler, Notarkosten, Vermessungskosten, Steuern sowie sonstige Abgaben hat also der Abnehmer zu zahlen. Ausstattung Das Baujahr der vier Einfamilienhäuser liegt etwa bei 1956. Die Bauweise ist laut Exposé massiv sowie zweigeschossig. Auch das Dachgeschoss ist ausgebaut. Alle Objekte sind voll unterkellert. Auch verfügen die ehemaligen Offiziershäuser der britischen Armee jeweils über eine Garage. Alle Häuser sind laut BImA baugleich und verfügen über acht Zimmer. Sämtliche Zimmer im Erdgeschoss und Obergeschoss sind mit einem Fenster oder einer Glastür ausgestattet. Zu den Immobilien gehören unter anderem auch jeweils ein Kamin, eine Einbauküche sowie ein Bad mit Wanne und Dusche. Besonderheiten Wie die NW erfuhr, soll die gesamte Brieten-Siedlung mit ihren 45 Gebäuden als Denkmalbereich ausgewiesen werden. Dies würde die Nutzbarkeit und die Veränderungsmöglichkeiten einschränken und wäre somit für die potenziellen Käufer von Bedeutung. Besichtigungen Termine finden unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung des Landes NRW statt. Ansprechpartner seitens der BImA ist Holger Schwarz. Er bittet um vorherige Absprache. Kontaktdaten sind dem Exposé zu entnehmen. Lesen Sie auch: Gütersloher Makler: "Wer vor Jahren nicht gekauft hat, ärgert sich heute" Im Netz hagelt es Kritik In der geschlossenen Facebook-Gruppe "Wenn du aus Gütersloh kommst, dann" ist ein Link veröffentlicht worden, der zu einem der Angebote auf den Immobilienportalen führt. Es dauerte nicht lange, ehe es von den Nutzern harsche Kritik hagelte. Insbesondere der für viele zu hoch angesetzte Preis vonn 810.000 bis 900.000 Euro der Immobilien sorgte für Unmut. "Wer kann sich das denn bitte leisten?", schreibt beispielsweise ein männlicher User. Er ergänzt: "Also die normalen Verdiener garantiert nicht." Ein anderer Mann spekuliert, dass ein Käufer nach vollständiger Renovierungsarbeit rund 1,2 Millionen Euro für eine einzelne Immobilie zahlen muss. Nüchtern sagt er dazu: "Wer es hat, soll es kaufen." Andere Nutzer relativieren und erklären, dass die aktuelle Marktlage in der Immobilienbranche den Kaufpreis rechtfertige. "Lage, Lage, Lage", schreibt ein Nutzer dazu.Wie sieht es mit den Mietobjekten aus? Mitte November 2021 hieß es, dass Anfang diesen Jahres 32 zum Großteil renovierte und umgebaute Wohneinheiten im Quartier Gutenberg-/Alsenstraße durch die Stadt als neue Eigentümerin vermietet werden. Es gebe bereits eine Warteliste der städtischen Wohnraumvergabe - die darauf vermerkten Interessenten erhalten in einem ersten Schritt die ersten Zusendungen. Insgesamt handelt es sich dabei um 1.500 Haushalte, darunter 570 Singles und 210 Vier-Personen-Haushalte. Die Quadratmeter-Miete beträgt 8 Euro. Auch die BImA kann die Mehrheit ihrer insgesamt 76 Doppel- und Reihenhäuser im Bereich Töpferstraße zur Miete auf den Markt bringen. Wann das genau passiert, ist noch unklar. Anders als bei den Verkaufsobjekten gibt es hier bislang noch keine Angebote in den einschlägigen Immobilienportalen.

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